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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Gefährten zu stützen, aber ein paar Minuten später konnte er auf eigenen Beinen stehen.
    »Halt dich gerade!«, befahl der Agent scharf.
    Max bemühte sich. Grimmig sah Cooper an ihm auf und ab.
    »Du bist ja größer als ich«, murmelte er. »Was haben sie dir da drinnen denn zu essen gegeben?«
    »Nichts.« Max zuckte überrascht mit den Achseln.
    Die Antwort stellte Cooper offenbar nicht zufrieden, denn sein Gesicht besagte deutlich, dass eingesperrte, unterernährte Teenager nicht das Recht hatten, größer zu werden als ihre Lehrer. Er stapfte davon.
    »Sei nicht böse«, sagte Max. »Ich habe gute Gene …« »Halt den Mund.«
    Max grinste. Das war eindeutig der richtige, echte William Cooper.
    Er stampfte mit den Füßen, um den Blutkreislauf anzuregen, und folgte ihm.
    Coopers merkwürdiger Kompass hatte nicht nur eine, sondern zwei Nadeln, und Cooper schien der goldenen zu folgen, die stetig geradeaus zeigte. Die grüne Nadel hingegen drehte sich wild.
    »Warum tut sie das?«, fragte Max.
    »Weil du hier überall rumwirbelst«, erklärte Cooper. »Diese Nadel zeigt den kürzesten Weg zu dir an. David hat ihn gemacht – so habe ich dich in der Dunkelheit gefunden.«
    »Und die andere Nadel …?«
    »Kürzester Weg zu ihm«, knurrte Cooper.

    Das schlechte Gewissen nagte an Max – David war ganz in der Nähe. Er bemühte sich, von seinem Gespräch mit Astaroth zu erzählen, aber die Worte wollten sich erst gar nicht in seinem Kopf bilden. Plötzlich schwang die goldene Nadel nach links und Cooper blieb stehen.
    Sie befanden sich auf einem von Pappeln bewachsenen Hügel. In einer Senke unter ihnen war im Windschatten ein kleines Lager mit einem knisternden Feuer aufgeschlagen worden.
    Die bunt gemischte Gesellschaft hier zu sehen, kam so unerwartet, dass Max’ Befürchtungen wiederkehrten und er überzeugt war zu träumen.
    Am Lagerfeuer sah er einen Zauberer, ein Ulu, einen Lymrill und ein merkwürdiges kleines Tier auf einem Kissen. Am längsten verweilte seine Aufmerksamkeit bei dem kupferfarbenen Lymrill, der ihn intensiv ansah. Mit einem aufgeregten Jaulen stürzte sich Nick auf ihn.
    Max hatte keine Chance.
    Der kompakte Körper des Lymrills riss Max mit einem Satz zu Boden, dann knurrte, biss und jaulte er und zugleich rasselte er mit dem Schwanz und trat ihn mit den Tatzen. Jemand, der das nicht gewohnt war, hätte einen Herzinfarkt bekommen.
    Als Cooper Nick von ihm fortnahm, kam Maya auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. Maya war ein Ulu, ein silbriges, gazellenartiges Wesen mit Augen wie flüssiges Gold. Sie war nicht nur Davids Mündel, sondern auch seine Gehilfin, denn mit ihrem magischen Blut konnte er selbst die schwierigsten Sprachen und Schriftzeichen übersetzen. Sie war ein zierliches, friedliches Wesen, und als sie Max freundlich mit der Schnauze angestoßen hatte, senkte sie wieder den Kopf und rupfte Gras. Ihr Vormund allerdings lächelte nur schwach und blieb in seine Decken gehüllt sitzen.

    David sah schrecklich aus. Er war nicht nur leichenblass, sondern so dünn, dass er aussah wie ein lebendes Skelett. Max erkannte ihn fast nur noch an den Augen, die wie gewohnt Ruhe und Intelligenz ausstrahlten.
    Nachdem er seinen alten Freund begrüßt hatte, sah Max das geheimnisvolle Ding auf dem Kissen an. Ding schien zwar eine unfreundliche Bezeichnung für eine anscheinend harmlose Kreatur, doch Max fand einfach keine bessere. Er hätte es für eine große Yamswurzel gehalten, hätte es sich nicht herumgedreht, um den verschiedenen Begrüßungen und Umarmungen zuzusehen. Auf dem kugelförmigen Kopf bemerkte Max ein Büschel goldener Haare und in seiner Mitte befand sich ein Mund. Dieser Mund sprach jetzt, und der samtige Bass passte so wenig zu ihm und kam Max gleichzeitig seltsam vertraut vor, dass er nach Luft schnappen musste.
    »Endlich lernen wir uns kennen!«, rief die unförmige Knolle.
    »Max«, sagte David, »darf ich dir Sir Olaf vorstellen …«
    »Sir Olaf?« , rief Max. »Ich glaube, ich träume noch. Sir Olaf ist eine Robbe, David. Er wohnt in der Bucht am Sanktuarium und wiegt mindestens zehntausend Pfund.«
    »Ach, das waren noch glückliche Tage«, stieß die Yamswurzel sehnsüchtig hervor.
    »Nein«, widersprach David und forderte Max auf, sich zu setzen, »Sir Olaf ist keine Robbe, er ist ein Smee .«
    »Hm … ich sollte es bestimmt wissen, aber was ist ein Smee?«, fragte Max und sah zu der sichtlich beleidigten Yamswurzel hinüber. »Im Handbuch habe ich nichts

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