Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
darüber gelesen.«
»Das konntest du auch nicht«, erwiderte David. »Sie sind an und für sich nicht gefährlich …«
»Aber sie sind extrem lästig«, warf Cooper mit einem
Blick auf den Smee ein. »Parasitische kleine Doppelgänger, die bei dem, was sie tun, so gut sind, dass nicht einmal die Spezies, die sie gerade imitieren, sie als Fälscher entlarven kann.«
»Wie können Sie mich nur so unhöflich und grob darstellen«, beschwerte sich Sir Olaf und richtete seine formlose Gestalt auf, um Max anzusehen. »Achte nicht auf diesen vernarbten Grobian. Die Smees sind eine stolze Rasse, von Mutter Naturs übersprudelnder Güte liebevoll ernährt, bis die Vorsehung es …«
»Heißt, dass sie als Larven in der Erde herumkriechen, bis sie ein kräftiger Regen herauswäscht«, unterbrach ihn Cooper.
»Die Freuden der Sprache sind an Sie völlig verschwendet«, maulte der Smee.
»Es wird noch genügend Zeit sein, etwas über Smees zu erfahren«, meinte David, »aber im Augenblick gibt es Wichtigeres. Zunächst müssen wir mal ein paar Ängste abbauen. Alle vom Bauernhof sind in Sicherheit…«
Max hörte ernst zu, als David ihm erzählte, dass ein Gnom namens Mr Bonn eines Nachts spät auf dem Bauernhof aufgetaucht war und die Bewohner angefleht hatte, von dort zu fliehen, weil ihnen Gefahr drohte. Noch in derselben Nacht flüchteten die Erwachsenen mit den Kindern in Nix’ und Valyas’ Haus auf der anderen Seite des Tals. Dort hatten sie sich im Keller versteckt und von dem ernährt, was ihnen ein kleiner Kobold gebracht hatte.
»Sind sie noch dort?«, fragte Max besorgt.
»Nix und Valya schon«, antwortete David. »Aber Isabella und die Kinder musste ich fortbringen. Sie sind in Sicherheit.«
»Wo sind sie?«, wollte Max wissen.
»In Rowan«, erwiderte David und lächelte über Max’
Verwunderung. »Ich habe sie hineingeschmuggelt. Sogar Mrs Richter war bereit, für Mina die Regeln zu brechen.«
»Sie ist eine Potenzielle!« , zischte Max, als ob das jetzt ein Schimpfwort wäre.
David schüttelte den Kopf. »Sie ist weit mehr als das …«
Doch dann wechselte er das Thema und fragte Cooper nach wichtigeren Neuigkeiten.
»Die Lage an der Grenze ist schlimm«, berichtete Cooper und nippte an einem Thermosbecher. »Zwischen Prusias und Aamon herrscht sozusagen Krieg. Die Überfälle sind brutal. Sir Alistair ist der Meinung, dass bald der Krieg erklärt wird.«
»Können Matheus und Natalya die Dinge beschleunigen?«, fragte David. Er bezog sich dabei auf zwei andere Mitglieder des Roten Dienstes.
»Natalya tut, was sie kann, ohne dass sie enttarnt wird«, erwiderte Cooper. »Matheus hat etwas Vielversprechendes ausgearbeitet, aber er fragt mich immer nach den Blutblumen. Was soll ich ihm sagen?«
»Nichts!«, fuhr David auf. »Er ist doch angeblich unser bester Giftmischer – dann kann er doch etwas anderes finden. Ich will nicht, dass jemand auch nur über die Blutblumen redet und schon gar nicht, dass sie auf einer Mission eingesetzt werden …«
Max sah Davids Hand bei diesen Worten zu einer verschlossenen Ledertasche gleiten, die er früher schon gesehen hatte. Dort drinnen befand sich das Gift, mit dem er Astaroth vergiften wollte.
Max fiel sein Gespräch mit Astaroth wieder ein, Wort für Wort. Er wollte David am Kragen packen, ihn anschreien und ihm sagen, dass Astaroth bereits jedes Detail seines sorgsam ausgearbeiteten Plans kannte und dass er zum Scheitern verurteilt war.
Aber er brachte keinen Ton hervor.
Da er nichts sagen und seine Befürchtungen nicht mit ihm teilen konnte, blieb Max einfach nur sitzen und hörte zu. Er hatte diese Seite an David noch nie gesehen. Von einem kleinen unscheinbaren Magier hatte sich David zu einem Feldgeneral entwickelt. Und während er mit Cooper immer weiter über neue Gerüchte, Berichte und laufende Unternehmungen sprach, wurde Max langsam immer wütender. Er fühlte sich ausgeschlossen.
Und da war er nicht der Einzige.
»Ihr habt über alles und jeden gesprochen, außer über mich «, beschwerte sich Sir Olaf gereizt. »Ich habe genug vom Handel in Zenuvia und Aamons Truppenbewegungen. Es wird Zeit, über meine Rolle in diesen zweifellos großen Angelegenheiten zu sprechen.«
»Und bevor wir uns deiner zweifellos bedeutenden Rolle zuwenden«, warf Max ein, »möchte ich alles wissen, was ihr über Connor wisst.«
»Ihm geht es gut«, erklärte David gleichmütig. »Er ist damit beschäftigt, seine Ländereien aufzubauen. Ich lasse ihn
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