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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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drückte Cooper Max die Ormenheid in die Hand.
    »Wie segelt sie?«, wollte der Agent wissen.
    »Sehr gut«, fand Max. »Aber ich hatte trotzdem eine stürmische Überfahrt.«
    »Hoffentlich wird diese hier ruhiger«, meinte David und trat beiseite, damit Max das spielzeugkleine Schiffchen auf den Fluss setzen konnte.
    Es begann, mit der Strömung zu treiben, bis Max die Worte sprach, mit denen er sie beherrschte.
    »Skina, Ormenheid .«
    Und wie an der Küste von Rowan wuchs das Schiff im Wasser und entfaltete sich wie eine goldene Seeschlange, bis es seine volle Größe erreicht hatte, die eines Wikingerschiffes mit ausreichend Platz für ein Überfallkommando.
    »Was für ein wunderschönes Schiff«, fand David.
    Bald darauf waren sie alle an Bord und ließen sich hinter dem Mast und dem sich entfaltenden Segel nieder. Die Ruder tauchten ins Wasser und das Schiff verharrte reglos und wartete auf seine Befehle.

    » Leita , Isle of Man«, befahl Max.
    Doch trotz wiederholter Aufforderung blieb das Schiff hartnäckig an seinem Platz liegen.
    »Versuch es mit Ellan Vannin «, schlug David vor. »So hat sein Volk es genannt.«
    Sobald Max diese Worte nannte, setzten sich die großen Ruder der Ormenheid in Bewegung und ruderten sie schnell zum Flussdelta.
    Die Ormenheid war schon immer schnell gewesen, doch mit David an Bord schien ihre Magie noch verstärkt worden zu sein. Sie schoss über das Wasser wie auf einem Band unglaublich starker Strömungen und günstiger Winde. Und da der kleine Zauberer an ihrem Bug saß, war sie von einem dichten Nebel umgeben, sodass sie nichts als ein Mistralwind zu sein schien, der über das Meer fegte.
    Bei Sonnenaufgang hatten sie bereits das frühere Korsika und Sardinien weit hinter sich gelassen und segelten südlich des alten Frankreich und Spanien entlang. David saß im Schneidersitz im Bug über eine Laterne gebeugt und deutete mit dem Stumpf seiner fehlenden Hand auf eine schmale graue Linie, die die ferne Küste bezeichnete.
    »Dort in der Nähe befinden sich Connors Ländereien«, sagte er verträumt. »Er ist nicht ganz die Wirtschaftsmacht, die er gerne sein würde, aber wenn man ihm etwas Zeit lässt …«
    Er lachte, aber Max sah besorgt in das Dämmerlicht.
    »Was bekümmert dich?«, erkundigte sich David.
    »Es war mir bis jetzt noch nicht klar … Ich wusste nicht, dass Dämonen tatsächlich Seelen fressen, David. Wenn ich daran denke, was Connor Prusias gegeben hat …«
    »Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen«, meinte David. »Einer vom Roten Dienst ist bereits dabei, sie aufzuspüren – Peter Varga.«

    »Varga?«, fuhr Max auf und rümpfte die Nase. »Der ist doch gar nicht im Roten Dienst!«
    »Jetzt schon«, gab David zurück. »Cooper hat ihn rekrutiert, als Ersatz für Vilyak.«
    Max wandte sich um und sah den Agenten finster an, der unter einer schweren Wolldecke schlief wie ein Toter. Wie konnte Ronin nur im Roten Dienst sein? Abgesehen von Max’ persönlichen Gefühlen war der Mann schwer verletzt und konnte kaum laufen.
    »Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass er so etwas findet«, meinte er verächtlich.
    David wandte ihm sein leichenblasses Gesicht zu. »Ich schon«, antwortete er. »Es ist nämlich seine Seele.«
    »Aber dann … David, was geschieht mit dir?«, fragte Max.
    »Du meinst, warum ich jetzt so aussehe?«, murmelte David. »Wie ein Freak?«
    »Du siehst nicht aus wie ein Freak«, widersprach Max schnell. »Aber du scheinst auch nicht … du selbst zu sein. Ich dachte schon, es sei, weil du Prusias deine Seele gegeben hättest.«
    David schüttelte kichernd den Kopf. »So einen Austausch hätte Prusias sicher bemerkt«, meinte er. »Und es schwächt einen nicht, wenn man seine Seele weggibt. Irgendwelche Idioten verkaufen ständig ihre Seele für Schönheit, und wenn das Ergebnis so aussehen würde, wären sie ganz schön enttäuscht. Die Antwort ist einfach, dass ich bis an meine Grenzen gegangen bin, und das fordert seinen Tribut. Wir wissen beide, dass meine Tage eigentlich gezählt sind…«
    Mit müdem Lächeln tippte sich der Junge auf die lange, blasse Narbe über seinem Herzen. Bevor Max noch weitere Fragen stellen konnte, sagte er sanft: »Es ist schon spät und
ich muss noch über vieles nachdenken. Du solltest etwas schlafen.«
    Erst als David die Worte aussprach, bemerkte Max, wie erschöpft er wirklich war. Er sagte seinen Freunden Gute Nacht und krabbelte zu Nick, der sich am Dollbord

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