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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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durch Follis und Hubris beobachten.«
    »Die habe ich gesehen.« Max wusste, dass es sich um Davids Vögel handelte. »Oder zumindest einen von ihnen – als ich mich mit Prusias’ Gnom unterhalten habe.«
    »Wann immer sie konnten, haben sie auf dich aufgepasst«, erzählte David. »Es gab natürlich Lücken, aber ich erhielt ein ziemlich gutes Bild, bis du in den Verliesen verschwunden bist.«
    »Ich weiß nicht einmal, wie lange ich dort unten war.«
    »Viereinhalb Monate«, antwortete Cooper. »Den alten Kalendern nach ist es Mitte April. Dein Geburtstag ist zwar schon vorbei, aber wir haben dir ein Geschenk mitgebracht.«

    Cooper ging zu Davids Rucksack und entnahm ihm ein eingepacktes Bündel. Darin lagen der Rasierer seines Vaters, die Brosche von Scathach und einige Hausarbeiten der Kinder vom Bauernhof. Es war überwältigend. Er wusste nicht, was er sagen sollte, daher sah er sie nur nacheinander an und legte sie danach wieder in die Schachtel zurück, stellte sie beiseite und starrte ernst in die hellen gelben Flammen des Feuers.
    »Ich weiß, dass ich sehr reserviert gewesen bin, Max«, sagte David. »Seit der Belagerung hast du immer versucht, mir zu helfen und mir ein Freund zu sein. Ich hatte meine Gründe, es nicht zuzulassen. Aber jetzt brauche ich deine Hilfe, Max. Ich will, dass du deinen Eid einlöst.«
    Max erinnerte sich an den Eid, den er geleistet hatte, den Eid, den Cooper ihm in der Frankfurter Werkstatt abverlangt hatte. Er hatte nur aus drei Worten bestanden: Beschütze David Menlo.
    »Erinnerst du dich daran, dass ich gesagt habe, ich möchte von niemandem lieber beschützt werden«, fragte David.
    »Ja.«
    »Das habe ich auch so gemeint«, sagte David und wurde plötzlich wieder zu dem scheuen, unauffälligen Jungen, den Max in Rowan kennengelernt hatte. »Und jetzt musst du mich beschützen. Denn ich habe etwas sehr sorgfältig geplant und die Zeit dafür ist reif. Es wird das Schwerste und Grauenvollste, was ich je getan habe. Ohne dich kann ich das nicht.«
    Die Worte brachen Max fast das Herz, denn er konnte seinen Freund nicht vor der Falle bewahren, die ihn erwartete, er konnte nur nicken und fragen, wie er ihm helfen konnte.
    David war sichtlich erleichtert.

    »Ende dieses Monats ist ein heiliger Feiertag für die Dämonen, die Walpurgisnacht. In dieser Nacht wird jeder Dämon von Bedeutung sich in Blys aufhalten. Ich habe fast alles vorbereitet, aber ich brauche deine Hilfe, um meinen Plan auszuführen. Und dafür wirst du eine besondere Waffe brauchen, eine, die sogar die höchsten Dämonen verletzen kann.«
    »Prusias sagte, dass das nur eine Reliquie kann«, verkündete Max grimmig.
    »Da hat er die Wahrheit gesagt«, meinte David. »Und wir haben auch eine, aber sie ist kaputt. Ich kann sie nicht reparieren, die Zwerge können sie nicht reparieren …«
    Er griff in seine Tasche und nahm das sorgfältig verschnürte Bündel heraus, in dem die Reste der gae bolga lagen.
    »Du willst den Fomorianer finden«, stellte Max nüchtern fest.
    »Genau«, bestätigte David. »Und selbst mit der Ormenheid und meinen Fähigkeiten wird es schwer sein, zu ihm zu gelangen. Der Fomorianer ist pure alte Magie, aber wir haben den einzigen lebenden Menschen, der ihm je begegnet ist.«
    Max warf einen Blick auf Cooper, der ernst zuhörte und ins Feuer starrte.
    »Fühlen Sie sich wohl dabei?«, fragte Max.
    Das darauf folgende Schweigen wurde vom Smee gebrochen. »Wenn der Grobian nicht antworten will, dann werde ich das tun«, nölte Sir Olaf. »Es ist eine Sache, mich in meinem natürlichen Zustand gefangen zu halten, aber es ist etwas ganz anderes, mich gegen meinen Willen mitzuschleppen. Ich will auf keinen Fall einen schlecht gelaunten Fomorianer suchen und ihn um einen Gefallen bitten. Ich werde hierbleiben, bis ihr wiederkommt.«

    »Vielleicht kommen wir nicht wieder«, gab David zu bedenken. »Und wir werden unterwegs deine Hilfe brauchen.«
    »Und wenn ich mich weigere?«, wollte Sir Olaf wissen.
    »Dann geht es für dich geradewegs zurück zu Frigga und Helga«, verkündete David gelassen. »Sie würden dich nur zu gerne wiedersehen.«
    Der Smee schien darüber nachzudenken, doch einen Moment später richtete er sich auf.
    »Du weißt sehr gut, dass sie mich zerquetschen würden.«
    »Allerdings.«
     
    In der Dunkelheit rauschte der Tiber an ihnen vorbei. Die Schneeschmelze und die Frühjahrsregen hatten seine Fluten ansteigen lassen. Als sie das graue Flussufer hinabstiegen,

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