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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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David richten konnte, während die anderen seine Gefährten oder den Himmel betrachteten.
    Doch schon bald konzentrierten sie sich alle auf ein einziges Objekt. Und während der Riese David ansah, streichelte er dem Lymrill über die kupferfarbenen Stacheln und stellte eine überraschend einfache Frage.
    »Wie lautet mein Name, kleiner Zauberer?«
    Damit lehnte sich der Fomorianer zurück und wartete auf eine Antwort. David runzelte leicht die Stirn, zeigte aber ansonsten keine Reaktion. Max begann zu verzweifeln, denn er hatte weder David noch Cooper noch sonst jemanden sagen hören, dass dieses Wesen einen anderen Namen hatte außer den einfachen Bezeichnungen, die sie verwendeten. Die berühmteren Vorfahren des Fomorianers – die, deren Namen Max gehört hatte – waren alle tot oder hatten diese Welt verlassen. Es gab nur noch diesen einen.
    David saß ganz still da, die Arme im Schoß verschränkt und leicht vorgeneigt, um den Fomorianer zu betrachten. Max konnte sehen, dass David den Riesen nicht als Monster oder als vergessene Gottheit ansah, sondern als eine Verlängerung der großen Welt des Jenseits, der sich nicht nur
durch die räumlichen Dimensionen definierte, die er einnahm, sondern auch durch die, die er nicht einnahm. Max und Cooper beobachteten diesen merkwürdigen Wettstreit schweigend, und auch der Riese bewegte sich nicht, sondern hielt Davids Musterung geduldig stand.
    Erst kurz vor Sonnenaufgang sprach David. »Du bist ein Sohn von Elathan«, erklärte er.
    Bei Davids Worten begannen sich die kleinen Wesen, die sich um den Fomorianer versammelt hatten, die Elfen und Moosfeen und Irrlichter, zu bewegen, miteinander zu flüstern und ihren Herrn anzusehen. Doch der Fomorianer blieb still sitzen und wartete darauf, dass David fortfuhr.
    »Du bist ein Sohn von Elathan«, wiederholte David leise. »Elathan, dem Bruder des Balor von den Fomorianern und von Goibniu von den Tuatha Dé Danann. Du bist ein Sohn des Elathan, der Fomorianer war, aber dessen Antlitz so schön war wie das der jungen Götter. Du bist ein Sohn des Elathan, dem Vater von Dagda und Oghma und Bres. Du bist ein Sohn von Elathan, aber du trägst keinen Namen wie die anderen, denn du gleichst deinen Ahnen – Cíocal Gricenchos und Neit und Balor -, und dein Vater schämte sich bei deinem Anblick. Du bist ein Sohn des Elathan und wurdest verbannt, allein unter den Wellen zu leben, bis sich dein Onkel Goibniu deiner erbarmte und dir all seine Künste beibrachte. Du bist ein Sohn des Elathan, aber du trägst keinen Namen.«
    Als David ausgesprochen hatte, neigte sich der Fomorianer vor und setzte den schlafenden Nick sanft ins Gras. Und nachdem er sich wieder zu seiner vollen Größe erhoben hatte, sah er mit stiller Anerkennung auf David nieder.
    »Ich werde eure Bitte erfüllen«, bekannte er. »Aber warum weinst du, Kleiner?«

    David sah den Riesen an und sein leuchtendes Gesicht war nass und entschlossen. »Wenn ich je das Buch erlangen sollte«, versprach er, »dann werde ich zurückkommen und dir einen Namen geben.«
    »Und warum willst du das tun?«, fragte der Riese.
    »Weil es dir Frieden geben würde«, erklärte David schniefend.
    »Wenn du das tust«, erklärte der Riese, »dann werde ich dich nicht nur für weise halten, sondern auch für einen Spender wunderbarer Gaben. Du bist seltsam, kleiner Zauberer. So jemandem wie dir bin ich noch nie begegnet.«
    Er warf sich die Axt über die Schulter, griff hinunter und nahm sie alle in seine große Hand, als wären sie Spielfiguren. Dann legte er seine andere Hand darüber, sodass der Raum dazwischen einer gemütlichen, nach Erde und Meer riechenden Höhle glich. Während der Fomorianer dahinschritt, lugte Max zwischen seinen Fingern hindurch und sah Meile um Meile Heide und Wald unter ihnen hinwegrasen , als ob der Riese die Entfernung mit einem einzigen Schritt zurücklegte.
    Mittags waren sie über alle Berge und unter dem Meer hindurchgereist, ohne die schützenden Hände des Riesen zu verlassen. Der Fomorianer lebte in einer großen Höhle tief unter dem Meeresspiegel, und nachdem er sie auf einem riesigen Tisch abgesetzt hatte, klaubte er sich Seetang aus dem Bart, als seien es Spinnweben.
    Bald wurde die Höhle von vielen Feuern in vielen Feuerstellen erwärmt und der Fomorianer brachte ein einfaches Mahl auf den Tisch. Gierig verschlang Max alles, was ihm vorgesetzt wurde. Während der Mahlzeit sprach der Riese mit Max und David auf Altirisch und erkundigte sich

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