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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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schon bald und diese Waffe stellte möglicherweise die einzige Chance auf einen Kampf dar, die sie bekommen würden – sogar mehr als David vermutete.
    »Ich will es«, sagte Max. »Es kommt die Zeit, da ich so eine Waffe brauchen werde.«
    Der Riese nickte traurig, als hätte er diese Antwort von Max erwartet. »Gib mir deinen Arm«, befahl er und legte die Zöpfe wieder in den Schmelztiegel.
    Max gehorchte und der Fomorianer ritzte ihm mit dem Messer in die Handfläche, sodass sein Blut auf die Zöpfe tropfte und in jeden einzelnen davon einsog.
    Der Riese ignorierte Max’ Zischen und erklärte: »In dir ist die Alte Magie. Dein Blut verstärkt das Handwerk und stellt sicher, dass nur du die Waffe verwenden kannst. Wenn du in der Schlacht stirbst, Cousin, dann wird dieses Relikt mit dir untergehen.«

    Wiederum hielt er den Schmelztiegel in die weißglühenden Flammen und schmolz die blutgetränkten Zöpfe so lange, bis sie ihre Form aufgaben und sich zu einer Masse zusammenfügten. Als er diese schließlich von der Feuerstelle nahm, schien sie ein weicher Ball aus glühendem, geschmolzenem Glas zu sein.
    Der Fomorianer nahm seine Werkzeuge und begann, die magische Legierung zu formen, die bei jedem Schlag zischte und Funken sprühte wie ein lebendiges Wesen. Und während er das merkwürdige Material faltete und zu einer immer dichteren, dunkleren Form hämmerte, nahm er sein seltsames Lied wieder auf, das von den Höhlenwänden widerhallte und für ihn bei der Arbeit wie ein Partner zu sein schien.
    Stunden vergingen, während der Riese so mit Hammer und Zange, Amboss und Meißel werkte. Als er fertig war und ihm der Schweiß über sein großes Widdergesicht lief, legte er die Waffe zum Trocknen und Abkühlen auf ein sauberes weißes Tuch.
    Es war eine ähnliche Waffe wie die, die Max gegen den Grylmhoch verwendet hatte – ein Zwischending zwischen Speer und Schwert mit grausamen Stahlhaken, die als Handschutz dienten. Als Max sie in die Hand nahm, erkannte er, dass der abgebrochene Speer, den er in der Höhle des Roten Dienstes beansprucht hatte, nur ein Echo seiner glorreichen Vergangenheit gewesen war. Diese Waffe hier war unbeschädigt, und die Energie, die sie übertrug, war zehn Mal stärker geworden. Max verspürte eine eigenartige Mischung aus Freude und Angst angesichts seiner neuen Macht.
    Auf Geheiß des Riesen erprobte er die Waffe an großen Blöcken aus Holz und Stein und Eisen. Die Klinge durchschlug alles mit solch furchtbarer Leichtigkeit, dass er sich
erst daran gewöhnen musste. Der ruckartige Aufprall, den Max sonst bei solchen Schlägen verspürte, war fast verschwunden – die gae bolga durchschnitt alles Material, als mache sie keinen Unterschied zwischen Knochen, Butter und Stahl.
    »Noch einmal«, verlangte der Fomorianer, erhob sich von seinem Stuhl und trat beiseite, damit Max die Klinge an seinem alten Amboss testen konnte.
    »Ich will sie nicht ruinieren«, wandte Max ein.
    Der Fomorianer schüttelte den Kopf und beharrte: »Mit aller Kraft.«
    Max tat, was der Riese sagte, und sammelte sich zu einem schrecklichen Schlag, wie Scathach es ihm in den Sidh gelehrt hatte. Die gae bolga schmetterte gegen den Amboss – und zerbrach in hundert Stücke. Der Amboss blieb unversehrt.
    »Das habe ich befürchtet«, meinte der Riese und tat Max’ Bedauern mit einem Achselzucken ab. »Dein Blut hat der gae bolga einiges von seinen Eigenschaften verliehen, aber es hat ihr eigentliches Wesen nicht gestärkt.«
    Vorsichtig suchten sie alle Stücke des zerbrochenen Speers zusammen. Wieder wurden die Scherben zu den Zöpfen der Morrígan zusammengeschmolzen und ihre Essenz vermengte sich mit Max’ Blut, während der Riese ein anderes Lied sang und eine andere Waffe schmiedete.
    Dieses Mal formte der Riese ein Langschwert, dessen kunstvolle Klinge in einer tödlichen Spitze endete und deren Schneide durch Holz, Stein und Eisen glitt wie zuvor der Speer. Doch als Max sie am Amboss des Riesen ausprobierte, zerschellte sie ebenso wie zuvor der Speer.
    Frustriert warf Max den Griff fort und machte sich daran, die Bruchstücke wieder einzusammeln. Schweiß lief ihm über das Gesicht. Die unerträgliche Hitze in der Höhle
und Schmiede trugen nicht zur Verbesserung seiner Laune bei. David und Cooper standen im Eingang und sahen aus einiger Entfernung mit besorgten Gesichtern zu.
    Als die nächste Waffe, ein Kurzschwert, auf dieselbe Weise vernichtet wurde, betrachtete der Riese die eingesammelten

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