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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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zu Asche wurde, abkühlte, und schließlich verschwand die drohende Präsenz.
    Max wagte sich nicht eher zu rühren oder zu sprechen, bis Nick sich aus seinem abwehrenden Stachelball ausgerollt hatte. Schließlich stand er auf, streckte sich und rieb sich die Hände. Ohne das Feuer war es im Lager jetzt kühl und feucht. Cooper schlief noch, und im Licht der Sonne, die hinter einem Schleier von Morgennebel aufging, wirkte das blasse Gesicht des Agenten seltsam sorglos. Zuerst dachte Max, David befände sich in einer Art Trance, doch schließlich blinzelte er und wandte sich wieder seinen Papieren zu.
    »Hast du ihn gesehen?«, zischte Max. »War er die ganze Nacht hier?«
    »Ja«, antwortete David. »Ich habe ihn aus dem Augenwinkel gesehen, aber ich habe mich geweigert, ihn anzusehen, und ich glaube, das war richtig so.«
    »Warum hast du diese Geschichte über Väinamöinen erzählt?«
    »Ich wollte, dass er weiß, was ich bin«, erklärte David vorsichtig.
    »Und was bist du?«, fragte Max lachend, aber nur halb im Scherz.
    »Ein Zauberer mit Respekt vor den Alten.«
    Cooper begann, sich zu rühren. Plötzlich schoss er auf und griff nach seiner Wasserflasche. Er spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht und sah sich nach Max und David um.

    »Wie lange seid ihr schon auf?«, wollte er wissen.
    »Die ganze Nacht«, antwortete Max.
    Cooper runzelte die Stirn und sah David an. »Er war hier, nicht wahr? In unserem Lager.«
    »Ja«, erwiderte David. »Er stand die ganze Nacht dort drüben neben dem Stein in der Heide. Ich wollte ihn nicht direkt ansehen, aber genau da war er. Er ist erst vor Kurzem gegangen.«
    »Er war in meinen Träumen«, murmelte Cooper. »Er hat mit mir gesprochen.«
    »Was hat er denn gesagt?«, fragte David.
    Cooper rang sichtlich mit sich, denn er konnte erst nach ein paar Augenblicken antworten. »Der Fomorianer hat gesagt, dass wir gehen sollten. Und er hat gesagt, dass es ihm leid täte – dass er mich vor so vielen Jahren verletzt hat.«
    Coopers Stimme verriet ein Durcheinander an Gefühlen: Schrecken, Verwunderung, Trauer und sogar Zorn. Sie wurden in jedem Wort, jedem Gesichtsausdruck offenbar. Es war offensichtlich, dass er gerne darüber gelacht hätte, aber das Lächeln erstarb in seinen Augen und er verließ das Lager. Max und David sahen ihn an der Steilküste entlang gehen und sich zum Schutz vor dem Wind die Mütze über die Ohren ziehen.
    Max holte Holz und bald schon flackerte das Feuer wieder auf. Wenig später kochte in einem Kessel Wasser und anstatt sich gleich wieder seinen Papieren zuzuwenden, mahlte David Kaffeebohnen. Er tat es sehr methodisch und hielt die Mühle in der rechten Armbeuge, während er mit der linken Hand wild an der Kurbel drehte. Gleich darauf genoss er seufzend den heißen Kaffee aus seinem Thermosbecher.
    »Man kriegt mich zuweilen aus der Zivilisation heraus, aber man wird nie die Zivilisation aus mir herauskriegen!«
Cooper kam noch am Vormittag die Steilküste entlang zurück, auf ein paar wilden Brombeeren kauend. Er begrüßte sie nickend und stupste Nick in die Seite, dann betrachtete er eine düstere Wolkenformation weit draußen auf dem Meer.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Max vorsichtig.
    »Ich weiß nicht so recht.« Cooper zuckte mit den Achseln. »Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Stimme noch einmal hören würde und schon gar nicht, dass ich so etwas zu hören bekomme. Hat mich wohl ziemlich durcheinandergebracht, würde ich sagen.«
    »Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun?«, forschte David nach. »Sollen wir bleiben oder umkehren?«
    »Habt ihr den Speer repariert, während ich weg war?«, fragte Cooper.
    »Nein.«
    »Dann werden wir wohl bleiben«, erklärte Cooper und warf sich seine Deckenrolle über die Schulter. »Lasst uns aufbrechen, ja? Es sieht nach Regen aus.«
    Der Regen kam bereits nach einer Stunde mit einem wütenden Sturm, der die Kälte durch Kleidung und Knochen bis in ihre Gemüter dringen ließ. Nick grub sich einfach eine gemütliche Grube im Zelt, doch die drei Menschen saßen im Kreis und versuchten, sich warm zu halten, während der Wind ums Zelt toste und an den Stangen zerrte.
    »Kannst du nicht etwas dagegen unternehmen?«, fragte Max David ungehalten.
    »Das ist kein normaler Sturm«, bekannte David zitternd. »Er wurde heraufbeschworen.«
    »Und ich dachte, du könntest alles«, meinte Max. »Ich f-friere.«
    »Der Fomorianer ist unser G-gastgeber«, erwiderte David mit klappernden Zähnen. »Und wenn

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