Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
die Klinge in ihre Scheide, deren Bronzehülle mit goldenen Wölfen
und Raben verziert war, zur Beschwichtigung der Göttin, die über die Waffe und ihren Träger wachte. Es war ein machtvolles Geschenk, und Max versuchte, dankbar zu sein.
Doch er freute sich mehr über ein anderes Geschenk, das ihm der Fomorianer gemacht hatte. Als er die gae bolga neu schmiedete, hatte er drei von Nicks metallenen Stacheln und eine seiner Krallen beiseitegelegt und daraus einen keltischen Halsreifen gefertigt, den Max nun zu Ehren seines Freundes trug. Er war wunderschön in seiner Schlichtheit und rotgold glänzend, selbst an einem so trüben Tag.
Max steckte die gae bolga in die Scheide und ging zu seinen Begleitern zurück, die sich unter dem Segel zum Schutz vor dem Regen zusammengekauert hatten. David hielt den Kopf des schläfrigen Ulus im Schoß, während der Smee ihnen stolz jedes kleinste Detail seiner ereignislosen Wache auf der Ormenheid berichtete. Er hatte es zwar nicht geschafft, Maya zu einem richtigen Gespräch zu verleiten, doch seine Gesellschaft hatte er als äußerst angenehm empfunden.
»Sie hat etwas«, fand er liebevoll. »Sie schafft es, dass man sich in ihrer Gegenwart wohl fühlt… wie mit neuen Schuhen oder einem neuen Haarschnitt.«
»Ich dachte, deine Haare hätten wir versenkt«, knurrte Max.
»Nur so eine Redensweise, lieber Junge«, erklärte der Smee. »Ich weiß, dass du Nick vermisst, aber versuche doch, nicht so mürrisch zu sein. Schließlich stehen wir alle auf derselben Seite.«
Max lachte höhnisch auf.
»Spuck aus, was dich bedrückt«, verlangte Cooper und richtete den Blick seiner eisigen Augen auf ihn.
Max lief auf Deck auf und ab und überlegte, ob er etwas sagen sollte. Doch sein Zorn überwältigte ihn und gleich darauf
schimpfte er zusammenhanglos und schnauzte seine Gefährten an: Wessen Entscheidung war es gewesen, Nick mitzunehmen? Hatte David gewusst, was passieren würde? All diese Pläne und Geheimnisse und Lügen … und jetzt hatte er seinen Schützling, seinen Freund, verloren, für den er verantwortlich gewesen war. Was würde er noch opfern müssen?
»Dann schmeiß uns doch über Bord«, sagte Cooper leise. »Dann bist du alles los.«
Max starrte ihn finster an. »Und über was haben Sie mit dem Riesen gesprochen?«, wollte er wissen. »Ich habe gemerkt, dass Sie mit ihm verschwunden sind. Noch mehr Geheimnisse?«
»Nein«, antwortete der Agent. »Nichts dergleichen.« Er nahm die schwarze Mütze ab und zeigte die blasse Haut auf seinem verbrannten Kopf mit den tiefen hässlichen Narben. Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. »Er hat mir angeboten, mich zu heilen«, erklärte er. »Er wollte mich wiederherstellen.«
Max wäre gerne noch wütend geblieben, um irgendjemandem die Schuld zu geben. Doch das kam völlig unerwartet.
»Er hat angeboten, Sie zu heilen ? Aber … aber warum haben Sie ihn denn nicht gelassen?«, fragte Max, dem fast der Mund offen stehen blieb. »Das verstehe ich nicht.«
»Es war verlockend«, sagte Cooper. »Das will ich gerne zugeben. Ich glaube, als er es mir angeboten hat, habe ich zwanzig Minuten lang gar nichts gesagt. Ich hatte mich geschämt für das, was mir zugestoßen war, für meine Narben … wie die Leute mich angesehen haben. Es hat mich an mein Versagen erinnert. Aber jetzt schäme ich mich nicht mehr. Ich habe gute Dinge getan und ich habe schlechte Dinge getan, und mein Gesicht ist zwar nicht schön, aber es ist ehrlich und zeigt, wo ich gewesen bin.«
Er forderte Max auf, sich zu setzen, und erinnerte ihn an etwas, was er gesagt hatte, als sie den Riesen suchten.
»Nicks Instinkt war viel schärfer als unserer. Er wusste genau, was getan werden musste, und hat es getan.«
Als Max darüber brütete, brach David sein Schweigen. Während seiner Tirade hatte David still dagesessen und nur zugehört, doch jetzt sagte er:
»Max, ich kann verstehen, dass du das Gefühl hast, ausgenutzt zu werden, und dass du traurig bist wegen Nick. Aber bitte glaube mir, dass ich dir nie ein Opfer abverlangen würde, das ich nicht selbst zu geben bereit wäre. Und ich würde dich nie grundlos in Gefahr bringen oder dir Informationen vorenthalten. Ich vertraue dir sehr. Bitte vertrau du mir auch.«
Während er Davids ruhiger, vernünftiger Stimme lauschte, versuchte Max, den Rest seines Zorns hinunterzuschlucken. Doch das war schwer, denn er wusste nicht, was ihn so aufbrachte. War es die Trauer um Nick? War es das Gefühl,
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