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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Gewänder zusammen und beugte sich zu dem herrischen Gnom hinab. Max sah, wie sie mit der Einladung unter seiner Nase wedelte und wütend zu einem Vye gestikulierte. Dieser verzog sich daraufhin und Cambrylla redete weiter auf den Gnom ein, der sich zusehends unwohler zu fühlen schien. Gleich darauf stieg der Smee wieder in die Kutsche und sie wurden durchgewinkt.
    »Wie hast du denn das gemacht?«, zischte Max.
    »Oh, das war überhaupt nicht schwierig«, höhnte der Smee. »Ich bin mit Dreistigkeit und Unverschämtheit in mehr Restaurants, Clubs und schicke Veranstaltungen gelangt, als du dir vorstellen kannst. Die Leute an den Schranken sind alle gleich. Ich habe ihm gesagt, dass ich zu Astaroths handverlesenen Würdenträgern gehöre, und wenn wir seinetwegen auch nur eine Sekunde zu spät kämen, würden wir seinen hohlen kleinen Schädel als Weinbecher benutzen.«
    »Das ist ekelhaft, Toby«, fand Max.
    »Ich bin nicht Toby«, erklärte der Smee überheblich. »Ich bin Cambrylla, und das ist genau die Art und Weise, wie man mit solchen Leuten umgehen muss.«

    In diesem Teil des Palastes war Max noch nie gewesen und das Spektakel verschlug ihm fast den Atem. Die Räume waren einfach riesig, selbst die der Frankfurter Werkstatt schienen im Vergleich dazu winzig. Gnome, Kobolde und Vyes rannten herum und deckten Tische und Anrichten für das große Fest. Die Kutschen der Adligen wurden über eine Reihe innerer Rampen und Wege weitergeleitet, die fast hundert Meter breit sein mussten.
    Es fiel ihnen schwer, nicht hinzustarren, wenn sie an einer froschköpfigen, zehn Meter großen Gestalt vorbeikamen oder einem schwarzen Wolf, der so groß war wie ein Elefant. In Prusias’ Palast war die Hölle los. Als sie dem Verkehr über die Rampen und Wege in der Pyramide folgten, keuchte Max erschrocken auf, als er Mad’raast sah, der sich bückte, um mit König Prusias zu sprechen.
    Es war ein absurder Anblick. Im Vergleich zu Mad’raast war Prusias winzig – nur ein Mann in königlicher Kleidung, der mit einem Untergebenen sprach, der über dreißig Meter groß sein musste. Doch an ihren Rängen gab es keinen Zweifel, denn Mad’raast sah fast verschüchtert drein, während Prusias’ Gesicht rot vor Zorn war. Er stieß dem Herzog seinen Stock unter die Nase. Max entging nicht der riesige Schatten, der auf den marmornen Wänden tanzte.
    Der große rote Drache war wirklich sehr nahe.
    Max sah, wie sich auf Mad’raasts Gesicht wirkliche Angst zeigte, und schaute sich suchend nach Mr Bonn um. Doch der war nicht zu entdecken, und er fragte sich, was aus diesem ungewöhnlich tapferen und edlen Gnom geworden war. Mr Bonn war ein ungeheures Risiko eingegangen, um Max zu helfen und Cooper den Schlüssel zu geben, mit dem er ihn befreien konnte. Es machte ihm Sorgen, dass der Gnom bei einer solch wichtigen Gelegenheit nicht bei seinem Herrn war.

    Doch es lagen noch größere Sorgen vor ihnen. Glücklicherweise zählte nicht dazu, dass sie in langen Schlangen anstehen oder sich ihren Weg zwischen Kutschen und Sänften hindurch drängen mussten, die Einlass in die oberen Hallen verlangten. Wenn sie irgendwo halten mussten, wurde ihre Kutsche stets von einem Gnom oder einem Wächter entdeckt und herausgewinkt, sodass sie ungehindert an den anderen vorbeifahren konnten. So kreisten sie immer weiter nach oben.
    Schließlich endete die lange Rampe an einem riesigen, gepflasterten Platz, der zur Westseite der Kathedrale führte. In dieser Höhe heulte ein heftiger Wind und die untergehende Sonne ließ die Fassade der Kathedrale golden leuchten. Unter ihnen entdeckte Max das Kolosseum. Die große Arena, in der er gekämpft, geblutet und gesiegt hatte, schien von hier aus gesehen nicht größer als eine Streichholzschachtel zu sein. Zur Kathedrale hatten Kutschen keinen Zugang, daher mussten sie aussteigen, während ein Kobold auf den Fahrersitz sprang und die Peitsche knallen ließ, um die Pferde fortzubringen. Max in seinem Malakhim-Kostüm musste sich beherrschen, um nicht den Kopf zurückzulegen und die verwirrende Höhe der Kathedrale anzustaunen.
    An einem solchen Ort würde sich sogar Mad’raast klein vorkommen. Auf dem Weg zum Eingang der Kathedrale bemühte sich Max, nicht stehen zu bleiben, um sich umzusehen. Es war schon Ehrfurcht einflößend, sie aus der Ferne zu sehen, doch aus solcher Nähe riefen ihre Dimensionen wirkliche Furcht hervor.
    Diese Furcht wurde von der Akustik in einem solch riesigen Innenraum noch

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