Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
Farmen und kleinen Siedlungen kamen. Als Max und Nigel unter dem hohen steinernen Bogen hindurchgingen, erzählte Max von seinen Sorgen mit seinem Unterricht.
»Sie bemühen sich alle«, erklärte er. »Mrs Richter, die Agenten … alle geben ihr Bestes. Aber ich weiß nicht. Die meisten Tricks kriegen sie einfach nicht hin. Selbst wenn sie
sich verbessern, fehlt einfach irgendetwas. Ich weiß nicht genau, was es ist, also versuchen wir jetzt, die einzelnen Teile gesondert zu betrachten.«
»Sehr vernünftig«, fand Nigel.
»Ja, aber irgendetwas geht dabei auch immer verloren«, meinte Max und blieb stehen, um das neue Schild zu lesen, das an der Weggabelung aufgestellt worden war. »Cooper schafft ein oder zwei Tricks, aber es ist nicht so mühelos, so natürlich, wie es sein sollte.«
Max ging voran, als sie den gepflasterten Weg verließen und auf einen Holzfällerpfad einbogen, der sich durch den Wald bis zum Meer schlängelte. Der Himmel bewölkte sich und schwere graue Wolken deuteten weitere Schneefälle an. In der untergehenden Sonne nahm die Landschaft eine unwirkliche Schönheit aus Schnee und Schatten, schwarzen Ästen und grünen Nadeln an. Weit weg erklang in der klaren Winterluft vom Hafen her eine Glocke.
»Wettest du gern, Max?«, fragte Nigel.
»Klar«, antwortete Max. »Um was geht es denn?«
»Diese Glocke kündet ein Schiff an, wie du ja wohl weißt. Nun, wenn das Schiff aus Blys kommt, kaufe ich dir ein Pfund von Mr Babels feinster Schokolade. Wenn es ein Klipper aus Zenuvia ist, kaufst du Emily das Gleiche.«
»In Ordnung!«, schlug Max ein. »Es kommen doppelt so viele Schebecken aus Blys wie Klipper aus Zenuvia. Ha! Da hat jemand aber eine Verliererwette abgeschlossen!«
»War das der Jemand, der heute Morgen die Schiffsmeldungen in der Zeitung gelesen hat?«, fragte Nigel beiläufig.
»Oh nein«, rief Max und schlüpfte zwischen ein paar Bäumen hindurch, um einen guten Aussichtspunkt zu suchen. Bald fand er einen, einen Granitvorsprung, der eine Panoramaaussicht
auf die Zinnen von Rowan und einen kleinen Teil von Gràvenmuir bot. Weit unter ihnen lag der Hafen von Rowan so winzig wie eine Spielzeugwelt.
Und da war ein Schiff. Zuerst sahen sie die Lichter, winzige helle Punkte vor dem tiefschwarzen Meer. Der schwarze Rumpf war lang und schmal, die hohen Masten für eine Menge Segeltuch ausgelegt. Alles deutete auf ein Schiff hin, das dafür gebaut war, exotische Ladung schnell zu transportieren – ein Klipper aus Zenuvia.
»Oh wie süß schmeckt der Sieg!«, jubelte Nigel. »Ich bin sicher, Emily lässt dir danken. Übrigens bevorzugt sie dunkle Schokolade.«
»Von Mr Babel«, bestätigte Max.
»Genau«, nickte Nigel. »Wir alle brauchen ein wenig Schokolade gegen die Kälte, nur der Kerl da offensichtlich nicht. Wer segelt denn zum Spaß unter diesen Bedingungen?«
»Wo?«, fragte Max und blickte aufs Meer hinaus.
»Da unten«, deutete Nigel nach Süden auf ein kleines Schiff, das im Schutz einer Felsnische auf den Wellen tanzte. Die Wellen krachten an die Felsen und ließen so viel Gischt aufspritzen, dass sie das Schiff nicht gut sehen konnten, doch schließlich wurde es von der Dünung höher gehoben und Max erkannte glänzendes Teakholz und einen schlangenförmig aufgebogenen Bug. Dieses Schiff hatte er schon einmal gesehen.
Es war Lord Vyndras Yacht.
»Was macht der denn noch hier?«, stieß er hervor.
»Wer?«, fragte Nigel neugierig.
Als Antwort erschallte der Ruf eines Dämonenhorns. Er kam von Süden, vom Land her. Der lange, heisere Ruf ließ ihnen das Blut in den Adern gefrieren und die Vögel aus den Bäumen auffliegen.
»Haben Sie eine Waffe dabei?«, fragte Max aufgeregt.
Nigels Lächeln verschwand. »Was? Natürlich nicht – Max, was ist denn los?«
»Kommen Sie!«, rief Max und rannte die Küste entlang auf das Geräusch zu. Das Tageslicht wurde bereits schwächer, als Max über einen umgestürzten Baumstamm sprang und einen Schneepfad entlangraste, der zu dem schmalen Bach führte, an dem die Kinder gerne spielten.
»Dad!«
Er bekam keine Antwort, nur das Seufzen des Windes und das hohle Bumm-bumm-bumm seines eigenen Herzens. Vor ihm ragte ein Schneemann auf. Zwei ungleiche Augen sahen ihn an. Max rannte an ihm vorbei, den vielen Fußspuren den Hang hinunter folgend, der zum Bach führte.
Vor ihm konnte er etwas hören – das Weinen eines Kindes.
»Dad!«
Und dann sah er sie.
Das Mädchen saß auf einem kalten, nassen Blätterhaufen, während
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