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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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diesen Brief zu schreiben. Du warst Julie und dem kleinen Bill ein guter Freund und das wissen wir zu schätzen. Aber es ist unmöglich, die Gerüchte und die Zeitungsberichte zu ignorieren. Wir lieben unsere Kinder sehr und möchten sie schützen. Deshalb möchten wir Dich höflich bitten, ab sofort jeden Kontakt zu ihnen zu unterlassen. Natürlich streitet sich Julie mit uns darüber, denn ihr liegt sehr viel an Dir. Wenn Dir ebenfalls etwas an ihr liegt, wirst Du sie gehen lassen und dem Urteil ihrer Familie vertrauen.
    Vielen Dank!
    Robert und Linda Jeller
     
    »Gute Nachrichten?«, fragte Nigel mit hoffnungsfrohem Lächeln.
    »Nicht sonderlich«, antwortete Max. »Julies Eltern wollen, dass ich sie nicht mehr sehe.« Er sprach tonlos, denn die volle Bedeutung war noch gar nicht zu ihm durchgedrungen. Mit Max’ Erlaubnis las Nigel den Brief selber.
    »Bist du ihnen böse?«, fragte Nigel.
    »Nein«, seufzte Max. »Es sind nette Leute. Ich weiß, dass sie nur das Beste wollen. Aber ich würde doch nie Julie wehtun.«
    »Das weiß ich«, erklärte Nigel. »Und so wie es aussieht, wissen sie das auch. In ihrem Brief steht nicht, dass sie fürchten, du könntest sie verletzen. Ich glaube, sie befürchten eher, dass du – weil du bist, wer du bist – ein Magnet für gefährliche Situationen bist.«
    »Dieser Dämon kann von Glück sagen, dass sie mich aufgehalten haben«, schäumte Max. »Ich weiß nicht, was ich sonst getan hätte.«
    »Hmm«, meinte Nigel. »Ich glaube, es ist für alle Beteiligten
gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Rakshasa sind äußerst mächtig, Max. Du hättest schwer verletzt werden können. Und wie ich gehört habe, brauchen wir diesen besonderen Rakshasa …«
    »Vyndra?«, fuhr Max auf. »Wozu brauchen wir ihn?«
    »Lord Vyndra hat unter seinesgleichen sehr viel Einfluss«, erwiderte Nigel. »Und er kann Prusias nicht leiden. Soweit ich weiß, ist Vyndra der Meinung, er solle der Herrscher von Blys sein. Und wie du dir vorstellen kannst, macht ihn das äußerst wertvoll.«
    »Er ist ein Mörder«, knurrte Max. »Ich habe gesehen, wie er einen Menschen zum Spaß gejagt hat.«
    »Ich habe nie behauptet, dass er ein angenehmer Zeitgenosse ist. Nur wertvoll.«
    »Ich verstehe nicht, warum wir uns überhaupt mit ihnen abgeben müssen«, fuhr Max auf. »Das hier ist doch unser Land. Diese ganze Verbeugerei und Kriecherei kommen mir so feige vor.«
    »Du würdest es vorziehen, wenn wir das ausfechten, ja? Mano a Daemona?«, fragte Nigel.
    »Vielleicht.«
    Der Mann lächelte und knüllte die Tüte zusammen. »Max, so wie die Dinge derzeit stehen, würden wir keine Woche durchhalten«, erklärte er sachlich.
    Der Alte Tom läutete drei Uhr.
    »Ich bin wie üblich zu spät«, seufzte Nigel. »Max, ich habe deinem Vater versprochen, dich nach draußen zu den Kindern zum Spielen zu schleifen. Letzte Nacht hat es geschneit, mein Junge, alles ist weiß und glitzert. Wirklich schön. Also, was ist? Ich habe schon lange keine Schneeballschlacht mehr geschlagen. Sag mal, werfen die wirklich fest?«
    »Nigel, die sind fünf Jahre alt!«

    »Na, die kleinen Racker können trotzdem ganz schön heftig werden.«
    Fünf Minuten später hatte sich Max seinen Mantel geschnappt, die Stiefel geschnürt und war nach unten gelaufen. Im Foyer traf er Nigel und stieß die Tür auf, die den Blick auf den weiß glitzernden Platz freigab.
    Es war Max’ Lieblingsschnee, sauber und luftig und gerade feucht genug, dass er zusammenpappte. In dicken Klumpen hing er an den Zweigen, bildete Mäntel um die Figuren am Springbrunnen und klebte sogar am Dach von Gràvenmuir, an dessen Rändern dicke Eiszapfen hingen. Auf dem Platz waren lauter Schüler, die sich gegenseitig wegen der Abschlussprüfungen bemitleideten. Eine Kutsche mit einem behelfsmäßigen Pflug klapperte vorbei, um den Weg freizuräumen. Und über den Dächern schwebten Spatzen und Möwen in den Luftströmungen und erfüllten die Luft mit schrillen, traurigen Schreien.
    »Sind sie im Sanktuarium?«, fragte Max.
    »Nein«, antwortete Nigel. »Irgendwo draußen. Dein Vater sagte, du wüsstest schon, wo, irgendein Bach oder so mit einem Biberdamm.«
    Sie zogen los und hinterließen tiefe Spuren im Schnee.
    Nur noch selten schloss Rowan die großen Tore. Davids Zeichen auf der Tür und die vielen Zaubersprüche schienen nun nichts weiter zu sein als ein hübscher Schmuck, der die Besucher begrüßte, die auf den gepflasterten Straßen von den umliegenden

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