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Die Schule der Nacht

Die Schule der Nacht

Titel: Die Schule der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Mia
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triumphierend. »Wer in den Schlund der Bestie starrt, sollte dabei wenigstens eine gute Figur machen.« Er öffnete Aprils Kleiderschrank und zog ein paar Sachen heraus. »Ah, das ist doch hübsch«, sagte er und hielt ein schwarzes Kleid hoch.
    Caro schüttelte den Kopf. »Das hatte sie auf der Halloweenparty an. Außerdem ist es dem Anlass nicht angemessen.«
    »Was soll es denn werden? Ein richtiges Date?«, fragte Simon. »Oder ist er bloß einsam und will sich bei einem Heißgetränk an deiner Schulter ausheulen?«
    April zog ratlos die Schultern hoch. »Ich weiß es ja selbst nicht. Ich war betrunken und hab gesagt, dass ich ihm gern meinen Lieblingsplatz in London zeigen würde. Dabei hab ich noch nicht einmal einen.«
    Caro warnte Simon mit einem Blick, irgendetwas Unpassendes darauf zu erwidern, und wandte sich an April. »Okay, stell dir vor, ich wäre diejenige, die verzweifelt auf den Anruf eines Jungen wartet, was würdest du mir raten?«
    April seufzte.
    »Na los, denk nach«, drängte Caro.
    »Dass du ihn anrufen sollst.«
    »Genau! Und warum tust du das dann nicht?«
    April warf ihr einen düsteren Blick zu. »Hallo? Weil ich seine Nummer nicht habe. Er hat gesagt, dass er sich meldet.«
    Caro machte ein langes Gesicht. »Oh. Tja, blöd. Ich hab sie auch nicht. Was ist mit dir, Simon?«
    »Tut mir leid. Abgesehen davon kann ich mich aber auch nicht erinnern, ihn jemals mit einem Handy gesehen zu haben.«
    »Und ich dachte immer, du wärst der am besten vernetzte Typ an der Ravenwood.«
    »Das bin ich, Herzchen, das bin ich. Aber ich kann schließlich nicht jeden Schüler dazu zwingen, endlich im einundzwanzigsten Jahrhundert anzukommen. Manche von denen stecken ja immer noch im neunzehnten fest.«
    Einen Moment lang schwiegen alle drei und starrten nachdenklich vor sich hin.
    »Wie wäre es, wenn wir es irgendwie so einfädeln, dass sie sich ganz zufällig über den Weg laufen?«, schlug Caro schließlich vor. »April könnte sich einfach so lange vor seinem Haus herumtreiben, bis er auftaucht.«
    »Genial – am besten in einem Minirock und einem Nieten- BH .«
    » WAS ?«, riefen Caro und April im Chor.
    »Mein Gott, man wird ja wohl mal laut nachdenken dürfen«, entgegnete Simon gespielt beleidigt. »Obwohl ich sie mir schon ganz gut in der Rolle des sexy Vamps vorstellen könnte…«
    Caro gab ihm einen Klaps auf den Arm.
    »Okay, nehmen wir mal an, ich hätte einen Minirock – wisst ihr überhaupt, wo Gabriel wohnt?«, fragte April.
    Caro und Simon sahen sich an.
    »Keine Ahnung«, antwortete Simon.
    »Ich auch nicht«, sagte Caro. »Und gerade fällt mir auch auf, dass ich ihn noch nie außerhalb der Schule gesehen hab, und selbst da lässt er sich ja auch nicht besonders oft blicken.«
    »Genau das wollte ich euch schon die ganze Zeit fragen«, sagte April. »Warum ist er eigentlich so gut wie nie in der Schule? Wie überhaupt ziemlich viele Leute aus unserer Stufe. Ich hab das Gefühl, dass manche kommen und gehen, wie es ihnen passt. Hab ich da vielleicht irgendetwas nicht mitbekommen?«
    »Oh-oh«, lachte Simon. »Da hast du eines von Caros Lieblingsthemen angesprochen.«
    »Was meint er?«, fragte April.
    Caro warf Simon einen vernichtenden Blick zu. »Ach, du kennst ihn doch. Der Kerl kann einfach sein loses Mundwerk nicht im Zaum halten.«
    April sah Simon an.
    »Hey, was schaust du mich an, frag unsere Miss Marple hier. Ich hab damit nichts zu tun.« Als Simon klar wurde, dass April nicht lockerlassen würde, seufzte er und sagte: »Caro ist davon überzeugt, dass die Schlangen und die Typen aus dem Rugbyteam irgendetwas mit der riesigen Verschwörung zu tun haben, die sie hinter Ravenwood vermutet. Sie glaubt, sie hätten so eine Art Freifahrtschein, der es ihnen erlaubt, sich ungehindert danebenzubenehmen und es trotzdem auf eine Elite-Uni zu schaffen.«
    »Glaubst du das auch?«
    »Was das angeht, muss ich Caro ausnahmsweise mal recht geben. Diese Bonzenkinder machen weder ihre Hausaufgaben, noch nehmen sie an irgendwelchen Arbeitsgemeinschaften teil, und sie kommen tatsächlich, wann und wie es ihnen passt.«
    »Vielleicht sind sie alle die totalen Überflieger.«
    »Dann hör doch das nächste Mal noch etwas genauer hin, wenn du dich mit Davina Osbourne unterhältst…« Simon warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Gott, schon so spät? Da sitz ich hier und rede über Dates und vergesse dabei, dass ich selbst gleich eins habe.«
    »Wer ist es diesmal? Ein Biker? Oder vielleicht

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