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Die Schule der Robinsons

Die Schule der Robinsons

Titel: Die Schule der Robinsons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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kamen?
    Godfrey wußte nicht, was er thun sollte. Das zunächst Nothwendige schien zu sein, aufzupassen, ob die Eingebornen den Fuß an’s Land setzen würden oder nicht. Darüber mußte er bald Gewißheit haben können.
    Mit dem Fernrohr vor den Augen folgte er dem Prao; er sah ihn der Spitze des Vorberges zusteuern; dann denselben umschiffen, längs des Strandes hingleiten und endlich an der Mündung des nämlichen Flüßchens oder Baches anlegen, in dessen Nähe zwei Meilen stromaufwärts der Will-Tree lag.
    Wenn es den Eingebornen einfiel, dem Wasserlaufe zu folgen, so mußten sie in kurzer Zeit bei der Sequoiagruppe sein, ohne daß Jemand sie daran hindern konnte.
    Godfrey und Tartelett eilten wieder nach ihrer Wohnung zurück. Es handelte sich jetzt vor Allem um die Ergreifung geeigneter Maßregeln, diese gegen unerwartete Ueberrmupelung zu schützen; um Zeit zur Vorbereitung einer Vertheidigung derselben zu gewinnen.
     

    Von hier konnte er genau das Boot beobachten. (S. 143.)
     
    Daran dachte freilich Godfrey allein. Die Vorstellungen des Professors lagen auf ganz anderer Seite.
    »Ach was, sagte er, das ist einmal Bestimmung! Es steht nicht anders geschrieben. Man kann seinem Schicksale eben nicht entgehen. Es kann Keiner ein Robinson werden, ohne daß ihm heute oder morgen Cannibalen einen Besuch abstatten. Wir sind kaum drei Monate hier, und da kommen die Burschen schon! Wahrhaftig, weder der Herr von Foë, noch Herr Wyß haben die Sache übertrieben. Da soll sich noch Einer zum Robinson machen!«
    Würdiger Tartelett, man macht sich nicht zum Robinson, sondern man wird es, und Du brauchst noch gar nicht zu klagen bei Vergleichung Deiner Lage mit der der Helden des englischen und des schweizerischen Romandichters.
    Nach dem Will-Tree zurückgekehrt, ergriff Godfrey zunächst folgende Vorsichtsmaßregeln: Das im Innern der Sequoia lodernde Feuer wurde gelöscht, die Asche davon weithin zerstreut, um keine Spur zurückzulassen; Hühner, Hähne und Küchlein befanden sich schon in ihrem Stalle, um die Nacht darin zuzubringen, und man mußte sich begnügen, den Eingang zu demselben mit Strauchwerk zu verdecken, um dieselben möglichst zu verbergen. Die anderen Thiere, Agutis, Lämmer und Ziegen wurden in die Wiese gejagt, aber es war doch unangenehm, nicht auch diese in einem Stalle unterbringen zu können. Alle Instrumente und Werkzeuge wurden in die Wohnung geschafft und nichts außerhalb derselben gelassen, was nur irgend auf die Anwesenheit oder das Vorkommen menschlicher Wesen hinweisen konnte. Nachdem Godfrey und Tartelett ebenfalls in den Will-Tree getreten waren, wurde dessen Thür hermetisch verschlossen. Diese aus Sequoiarinde hergestellte Thür verschmolz sozusagen mit der Rinde des Stammes, und konnte vielleicht den Augen der Wilden, wenn sie nicht zufällig ganz nahe herankamen, entgehen. Ebenso lag es mit den beiden Fenstern, wenn deren Läden geschlossen worden waren. Dann wurde im Innern der Wohnung Alles gelöscht und in dieser herrschte nun vollkommene Dunkelheit.
    Wie entsetzlich lang war diese Nacht! Godfrey und Tartelett vernahmen das geringste Geräusch von außen. Das Knacken eines dürren Zweiges, ein Windhauch schon ließ sie erzittern. Sie glaubten unter den Bäumen gehen zu hören; es schien, als ob Jemand um den Will-Tree herum streifte. Da öffnete Godfrey vorsichtig einen Laden ganz wenig und blickte ängstlich in das Dunkel hinaus.
    Noch war nichts zu bemerken.
    Bald hörte Godfrey jedoch Schritte in der Nähe. Dieses Mal konnte ihn das Ohr nicht täuschen. Er blickte noch einmal hinaus, sah aber nichts als eine der Ziegen, welche unter den Bäumen Schutz suchte.
    Wenn übrigens etliche Wilde die in dem ungeheuren Mammuthbaume verborgene Wohnung wirklich entdecken sollten, so stand Godfreys Plan fest; er wollte Tartelett mit sich durch die Höhlung im Stamme schleppen und bis in das hohe Astwerk flüchten, wo er jedenfalls besser Widerstand zu leisten vermochte.
    Mit Flinten und Revolvern an der Hand, mit Munition im Ueberflusse, hatte er vielleicht einige Aussicht, den Angriff von einem Dutzend Wilden, welche keine Feuerwaffen besaßen, siegreich abzuschlagen. Wenn diese, selbst angenommen, daß sie Bogen und Pfeile hatten, ihm von unten beizukommen suchten, war doch schwer anzunehmen, daß sie gegen Gewehrschüsse von oben etwas auszurichten vermochten. Wenn sie dagegen die Thür der Wohnung erbrechen und ebenfalls die Aeste des Baumes durch die Höhlung desselben erklettern

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