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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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nicht mehr wert war als ein blasses, verkniffenes Lachen, aber das dennoch eine positive Kraft in der kargen Landschaft seiner Gefühle darstellte.
    Die karge Landschaft meiner Gefühle?, dachte er. Nein, das stimmt nicht.
    Und der Name? Was hatte man über diesen so sorgsam ausgewählten, durchkomponierten Namen zu sagen?
    Es stand keine Zeile darüber. Nicht ein Wort.
    Perlen, konstatierte er und faltete die Zeitung zusammen. Schwarze Perlen vor dumme Säue. Ich könnte einen von ihnen umbringen, und sie würden mich trotzdem nicht zu fassen kriegen.
    Der Gedanke setzte sich in ihm fest. Einen von ihren eigenen Leuten?
    Er stellte fest, dass ihn das reichlich interessierte.

Wallburg – Maardam,
    Februar 2001

37
    Die Küstenstadt Wallburg war in dichten Meeresnebel gehüllt, als Moreno gegen halb zwölf Uhr vormittags dort eintraf – und Inspektor Baasteuwel in eine ungefähr gleich schwere Tabakswolke, als sie sich eine Viertelstunde später zu seinem Zimmer im Polizeirevier in der Polderplejn vorgearbeitet hatte.
    Er strahlte sie mit einem schiefen Lächeln an, drückte die achte Zigarette des Tages aus und öffnete das Fenster.
    »Ich wollte sowieso gerade lüften«, erklärte er. »Schön, dich wiederzusehen. Ist die Fahrt gut verlaufen?«
    »Ja, danke«, sagte Moreno. »Gott hatte zwar vergessen, das Licht einzuschalten, aber das ist ja zu dieser Jahreszeit nichts Besonderes.«
    Sie hängte ihren Mantel an einen Aktenschrank und schaute sich nach einem Sitzplatz um. Baasteuwel räumte ein Tablett mit leeren Gläsern, eine Lederjacke, einen abgebrochenen Billardqueue sowie einen Haufen alter Zeitungen beiseite – und zauberte auf diese Art einen Stahlrohrsessel hervor, auf dem sie sich nach einigem Zögern niederließ.
    »Ich werde heute Nachmittag mal sauber machen«, sagte er. »Die Arbeit hat sich während meiner Abwesenheit etwas angehäuft, es ist doch zu blöd, dass man so unentbehrlich ist, dass es ihnen nicht einmal gelingt, eine Vertretung zu organisieren, wenn man mal nicht da ist!«
    Moreno nickte. Er hatte ihr am Telefon erzählt, dass er auf Grund der Krankheit seines Vaters, des Sterbens und der Beerdigung drei Wochen am Stück freigenommen hatte. Er hatte am Montag wieder angefangen zu arbeiten. Heute war Mittwoch. Sie musste zugeben, dass es etwas gehäuft aussah, vor allem auf dem Schreibtisch.
    Und es roch auch nicht gerade nach Veilchen, wenn man es genau nahm.
    »Dadurch haben die kriminellen Elemente einen kleinen Extravorsprung«, fuhr Baasteuwel fort. »Aber daran kann ich nichts ändern, ist ja auch nur eine Art Galgenfrist, ich kriege sie ja zum Schluss doch… aber damit meine ich natürlich nicht unseren verfluchten Würger. Er hat einen ziemlich großen Vorsprung, wenn ich es recht sehe.«
    Er suchte nach seiner Zigarettenschachtel, die zwischen all dem Gerümpel auf seinem Schreibtisch lag, besann sich dann aber offenbar doch eines anderen.
    »Einen ziemlich großen«, bestätigte Moreno. »Wir haben nicht gerade Lorbeeren ernten können. Tatsache ist, dass in den letzten Wochen überhaupt nichts passiert ist… außer dass einige hundert Arbeitsstunden draufgegangen sind, natürlich.«
    »Draufgegangen?«, fragte Baasteuwel. »Ja, so ist es nun mal in unserer Branche. Und diese neue Frau, die verschwunden ist, bei ihr hat sich auch nichts geklärt… in irgendeiner Weise?«
    Moreno seufzte und schüttelte den Kopf.
    »Nicht die geringste Spur.«
    »Und ihr glaubt, er steckt auch dahinter? Der gleiche Kerl?«
    »Möglich«, sagte Moreno. »Aber nicht sicher. Wenn ich wetten müsste, dann würde ich wetten, dass er es ist.«
    »Hm«, nickte Baasteuwel. »Ja, ich habe natürlich auch über das nachgedacht, was du zu den Namen gesagt hast. Scheint ziemlich bestechend zu sein, aber das Blöde ist ja, dass er nichts Substantielleres hinterlassen hat. Irgendwas Konkretes.«
    »Deshalb bin ich hier«, sagte Moreno. »Mein Hauptkommissar ist so langsam etwas verzweifelt, aber er meint, dass wir uns auf jeden Fall deinen alten Fall einmal näher ansehen sollten… es ist zumindest ein denkbarer Weg, jetzt, wo wir total festsitzen.«
    »Man darf sich nicht unterkriegen lassen«, stimmte Baasteuwel optimistisch zu. »Wir wollen sehen, was wir zustande kriegen. Du hast alles über Frau Kortsmaa gelesen?«
    »Ja natürlich«, sagte Moreno. »Aber es schadet nichts, wenn du es noch mal rekapitulierst. Sag mal, wäre es möglich, in diesem Palast irgendwie einen Kaffee zu organisieren? Ich

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