Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden
stand, einen Schluck Kaffee, hatte eine kurze, idiotische Assoziation zu kulinarischer Sauceneindickung (wobei man mit zehn Litern Sahne anfängt und zum Schluss einen halben Liter Gottesnektar übrig behält), und machte sich an die Arbeit.
Nach zehn Minuten waren noch elf Namen übrig.
Nach fünfzehn sechs.
Nach weiteren fünf Minuten vier.
Weiter kam er nicht.
Weiter zu reduzieren war nicht möglich. Es gab solche und solche Saucen. Er schrieb die Namen auf ein loses Blatt Papier und wiederholte sie laut.
Erich Lambe-Silbermann
Maarten deFraan
David Linghouse
Mariusz Dubowski
Die ersten beiden – Lambe-Silbermann und deFraan – hatten den Professorenstatus inne. Linghouse war Dozent, Dubowski promovierter Assistent. Das Altersniveau lag bei 48 – 42 – 38 – 41.
Einer von denen, dachte er. Einer von diesen Männern hat fünf Menschen ermordet. Ich muss Vertrauen zu dieser Methode fassen, den Zweifel solange an der Garderobe abgeben.
Das war leichter gesagt als getan, aber er schluckte entschlossen alle Einwände hinunter. Diese Methode hier lag Lichtjahre von der üblichen, normalen, akzeptierten Polizeiarbeit entfernt. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Nahm den Telefonhörer ab und wählte die Nummer des Gemejnte Hospitaal.
Nach einigen Schaltungen bekam er Reinhart an die Leitung.
»Wie geht es dir heute?«, fragte er.
»Danke, besser«, antwortete Reinhart.
Er konnte der Stimme anhören, dass Reinhart nicht die Unwahrheit sprach.
»Du warst gestern hier, nicht wahr?«
Van Veeteren gab zu, eine Weile dort gewesen zu sein.
»Verdammte Scheiße«, sagte Reinhart, »ich kann kaum zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden… konnte es jedenfalls nicht. Ich fürchte, die haben mehrere Kilo Morphium in mich reingepumpt, das machen sie in diesem Schlachthaus ja gern. Aber von heute an werde ich meinen Heilungsprozess in die eigenen Hände nehmen.«
»So redet ein richtiger Mann«, sagte Van Veeteren. »Du wirst im Mai beim Marathon mitlaufen.«
»Würde mir im Traum nicht einfallen«, protestierte Reinhart. »Aber was willst du? Du bist doch wohl nicht wieder auf der Galeere gelandet, ich möchte wirklich nicht, dass du…«
»Keine Angst«, versicherte Van Veeteren. »Aber ich spiele ein bisschen Privatdetektiv… davon habe ich geträumt, seit ich acht war, und da habe ich etwas mehr Freiheiten…«
»Privatdetektiv?«
»Ja, so ungefähr. Nenn es, wie du willst. Ich habe eine Idee bezüglich dieses Mörders, nach dem ihr sucht, aber sie ist ein wenig unorthodox, deshalb ist es besser, wenn ich sie auch im Nebel lasse.«
»Alter Buchhändler redet in Zungen«, sagte Reinhart. »Aua, verflucht, ich habe vergessen, dass ich behindert bin! Ach, ich bin auch nur ein Schatten meiner selbst… nun erzähle mir endlich, was du vorhast!«
»Ich habe vor, deine Ehefrau zu benützen«, sagte Van Veete-ren.
»Meine Ehefrau?«
»Ja.«
»Winnifred?«
»Hast du mehrere?«
»Nein. Aber…«
»Gut. Und du hast nichts dagegen?«
Reinhart hustete und stöhnte eine Weile.
»Was gedenkst du mit meiner Ehefrau zu tun?«
»Sie arbeitet doch am Anglistischen Institut, stimmt’s?«
»Ja, natürlich.«
»Hrrm, und ich habe ausgerechnet, dass der Würger dort zu finden ist.«
Eine Zeit lang blieb es still im Hörer.
»Entschuldige«, sagte Reinhart dann. »Ich war gezwungen zu überprüfen, ob ich auch wach bin. Warum um alles in der Welt soll er denn im Anglistischen Institut zu finden sein?«
»Ich werde an einem der kommenden Tage zu dir kommen und es dir erklären«, versprach Van Veeteren großzügig. »Ich möchte nur erst testen, ob meine Theorie auch hält. Du hast also nichts dagegen, dass ich Winnifred konsultiere?«
»Warum sollte ich?«
»Gut. Sie ist eine Frau mit guter Urteilsfähigkeit, oder?«
»Sie hat sich für mich entschieden«, stellte Reinhart fest. »Kann man es deutlicher sagen?«
»Hrrm«, sagte Van Veeteren. »Vermutlich nicht. Es freut mich zu hören, dass du gute Laune hast. Weißt du, ob sie abends zu Hause ist?«
»Wenn sie nicht hier sitzt, wie es sich für eine gute, liebevolle Ehefrau gehört. Joanna findet es übrigens einfach super hier im Krankenhaus, deshalb werden sie sicher erst mal bei mir vorbeischauen.«
»Ich verstehe. Dann kannst du sie vielleicht vorwarnen, dass ich mich bei ihr melden werde?«
»Du kannst dich auf mich verlassen«, sagte Reinhart. »Wissen die anderen von deinen Grillen?«
Van Veeteren machte eine Pause.
»Noch
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