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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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nutzt.«
    Leónidas und die anderen Ritter sahen Arturo Adragón neiderfüllt an. Es fiel ihnen schwer zu akzeptieren, dass ein Junge von vierzehn Jahren zu ihrem Kommandanten ernannt wurde; doch die Treueschwüre, die sie der Königin geleistet hatten, verpflichteten sie, die Entscheidungen ihrer Herrin widerspruchslos hinzunehmen.
    Sie wussten, dass Arquimaes diese Entscheidung beeinflusst hatte. Alle hatten sich davon überzeugen können, wie liebevoll sie ihm zugetan war. Die Gerüchte sprachen von einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte, von Wiedergeburt und Unsterblichkeit … Doch niemand wusste dies zu bestätigen.
    Die Musiker fingen an zu spielen und Arquimaes ging zu Arturo.
    »Mein Freund, ich möchte dir dieses eigens für dich geschmiedete Schwert übergeben«, sagte er feierlich. »Ich selbst habe magische Buchstaben darauf geschrieben. Sie werden dich bei deinem Kampf gegen unsere schlimmsten Feinde unterstützen. Mit diesem Schwert wirst du an der Spitze der Schwarzen Armee gegen die Soldaten des Demónicus kämpfen, des grausamsten aller Finsteren Zauberer.«
    Arturo war tief bewegt. Er nahm das Schwert in die Hand und zeigte allen die außergewöhnliche zweischneidige Klinge, auf der Arquimaes’ Buchstaben prangten.
    »Mit der einen Schneide werde ich die Hilfsbedürftigen verteidigen, mit der anderen werde ich jene Tyrannen bekämpfen, die stets das Volk zu unterdrücken trachten«, schwor er. »Mein Schwert ist das Symbol der Gerechtigkeit und nur diesem Zweck wird es dienen.«
    Es wurden noch weitere Männer, die sich dieses Privileg verdient hatten, von der Königin zum Ritter geschlagen. Zur gleichen Zeit rückte Demónicus’ Armee unaufhaltsam auf das emedianische Schloss vor. Mehrere Divisionen besetzten bereits die umliegenden Hügel, während die schweren Kriegsmaschinen durch die Ebenen bewegt wurden.
    Die Wachposten der Königin verließen ihre Stellungen und eilten ins Schloss, um das Nahen der furchterregenden Armee zu melden.
    * * *
    Arturo schob das Schwert in die reich verzierte Scheide, die Arquimaes ihm soeben übergeben hatte. Plötzlich wurde er nervös und hatte das Gefühl, dass jemand versuchte, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er streifte seinen Stulpenhandschuh ab und sah, dass mehrere seltsame Zeichen über seine Handfläche krochen. Es waren tintenschwarze Buchstaben und sie übermittelten ihm eine unmissverständliche Botschaft: Du wirst sterben, Arturo! Ich selbst werde dich töten!
    Ihm war sofort klar, wer ihm die Botschaft geschickt hatte und er spürte ein Frösteln.
    * * *
    Auf seinem Lager in der großen Karosse wand sich Demónicus vor Schmerzen. Alexia sah ihn mit Tränen in den Augen an. Die Wundheiler saßen ohnmächtig daneben und waren untröstlich, dass sie ihrem Herrn keine Linderung verschaffen konnten.
    »Eure Verletzungen sind sehr tief«, erklärte Tránsito, der sich in die Dienste des Finsteren Zauberers gestellt und ihm absolute Treue geschworen hatte. »Aber das Seltsamste ist der schwarze Eiter, den die Wunden absondern. Das weist darauf hin, dass ein geheimnisvolles Gift in Euren Körper eingedrungen ist.«
    »Und es gibt keine Formel, die gegen das Gift etwas ausrichten kann?«, fragte die Prinzessin.
    »Wir haben alles versucht«, antwortete Tránsito. »Offenbar handelt es sich um ein sehr starkes Gift. Etwas Ähnliches ist uns noch nie begegnet. Möglicherweise ist es eine magische Substanz.«
    »Aber ich kann Euch versichern, dass Arturo nichts Außergewöhnliches benutzt hat, keinen Geheimtrank oder so etwas. Seine Hände waren …«
    Alexia verstummte. Sie war plötzlich wie gelähmt. Bestürzt fiel ihr all das ein, was sie gesehen hatte. Sie betrachtete die Innenfläche ihrer Hand. Die Tinte! War es möglich, dass sie in die Blutbahn ihres Vaters eingedrungen war und ihn nun langsam vergiftete?
    * * *
    Die achtzehn Mönche, die das Blutbad von Ambrosia überlebt hatten und in das Schloss von Königin Émedi geflüchtet waren, beobachteten, wie Arquimaes seine Tintenfässer mit der dunklen Flüssigkeit füllte, die er in der vorangegangenen Nacht hergestellt hatte. Die dickflüssige schwarze Tinte schien ein Eigenleben zu besitzen. Wie von selbst floss sie durch den schmalen Hals der kleinen Gefäße. Man hätte meinen können, sie selbst wünschte es sich.
    Arturo händigte jedem der Mönche eine Schreibfeder und einen kleinen Pinsel aus, während Crispín Pergamente mit genauen Instruktionen an sie verteilte. Es handelte sich um

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