Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume
Finsteren Zauberer und unterstützt die Alchemisten. Er hat Euch schon einmal Schutz gewährt.«
»Das stimmt, Arturo. Aber Benicius ist skrupellos. Du hast ja gesehen, als er Herejio brauchte, hat er ihn rufen lassen. Ihm ist es völlig egal, ob die Wissenschaft Fortschritte macht oder nicht, ihn interessiert nur der Vorteil, den er daraus ziehen kann. Er will mehr und mehr Macht, um weitere Gebiete erobern zu können. Ich glaube, die einzige Person, der wir trauen können, ist Königin Émedi.«
»Kennt Ihr sie denn? Seid Ihr sicher, dass sie uns helfen wird?«
Schlagartig veränderte sich Arquimaes’ Gesichtsausdruck.
»Ja, ich kenne sie. Aber ich habe sie lange nicht mehr gesehen und weiß nicht, ob sie sich an mich erinnern wird …«
* * *
Demónicus hatte Oswald die nötigen Befehle gegeben und ihn mit ausreichend Macht versehen, um Alexia zurückzuholen. Jetzt stand Oswald auf dem Burghof bereit, um an der Spitze einer Truppe aus zahllosen ergebenen Kriegern loszureiten. Demónicus war herausgekommen, um seinen Heerführer zu verabschieden. Da eilte ein Diener herbei und flüsterte dem Zauberer etwas ins Ohr.
»Schafft ihn her!«, befahl Demónicus.
Einen Augenblick später brachte man Graf Morfidio in Ketten herbei und zwang ihn vor dem Großen Finsteren Zauberer auf die Knie.
»Was willst du, Morfidio? Vergiss nicht, dass du Schuld an all dem trägst, was hier gerade geschieht! Du hast diesen Jungen hergebracht, der meine Tochter entführt hat.«
»Ich möchte Euch meine Dienste anbieten«, sagte der Graf. »Ich kann Euch helfen, Eure Tochter zu retten. Ich weiß über vieles Bescheid, das Euch sehr nützlich sein könnte. Ich habe lange über Arquimaes nachgedacht, und dabei ist mir so manches klar geworden, was Eure Suche erleichtern würde.«
»Damit habe ich Oswald beauftragt. Du kannst dich in deiner Zelle ausruhen, bis ich entscheide, was mit dir geschehen soll.«
»Bevor sie es merken, haben wir sie schon eingekesselt!«, brüllte Oswald. »Ich weiß, was zu tun ist.«
»Das bezweifle ich nicht«, sagte Eric Morfidio. »Aber ich weiß Dinge, die du nicht weißt. Zum Beispiel, wie man Arquimaes in einen Hinterhalt locken kann.«
Demónicus fing an, sich für das, was der Graf zu sagen hatte, zu interessieren. Er forderte ihn auf weiterzusprechen.
»Ich weiß, was der Alchemist vorhat«, fuhr Morfidio fort. »Er würde alles dafür geben, um sein Experiment zu Ende bringen zu können.«
»Sein Experiment? Hast du nicht behauptet, er habe die magische Formel bereits gefunden?«
»Ich weiß jetzt, warum er Arturo zu sich geholt hat. Der Junge ist eine Gefahr! Er besitzt unvorstellbare magische Kräfte. Man muss beide gefangen nehmen, oder sie vernichten uns alle.«
»Seit wann ist dir das klar?«, fragte Demónicus, der daran denken musste, was seine Tochter zu ihm gesagt hatte. »Was kann ein Alchemist mit seinem Schüler schon ausrichten?«
»Unterschätzt die beiden nicht, Demónicus! Ich versichere Euch, was dieser Junge vollbracht hat, übersteigt alles, was ich jemals gesehen habe. Ich habe mit angehört, was Arquimaes auf der Folterbank gesagt hat. Ich bin sicher, dass er etwas Bestimmtes vorhat.«
»Unzusammenhängende Worte, die er unter Folter ausgestoßen hat! Nichts von Bedeutung.«
»Überlegt es Euch gut, Demónicus. Ihr verliert nichts, wenn Ihr mich mit diesen Männern fortreiten lasst … Es könnte sein, dass ich ihnen helfe, Eure Tochter zu befreien.«
Oswald sah seinen Herrn fragend an.
»Gut! Du kannst mit Oswald und seinen Männern reiten. Aber nur als Berater. Er hat die alleinige Befehlsgewalt und wird alle Entscheidungen treffen. Er kann dich sogar köpfen lassen, wenn er es für angebracht hält. Wohin werden sie reiten?«
»Zum Schloss von Königin Émedi!«, antwortete Eric Morfidio entschieden. »Das ist der einzig sichere Ort, an dem sie Zuflucht finden können. Nicht einmal Benicius wird ihnen helfen.«
»Dann folgt ihnen und erfüllt eure Mission!«, befahl Demónicus und schwang seinen Zauberstab. »Aber ich warne dich, Morfidio, wenn du ohne meine Tochter zurückkommst, wirst du es büßen!«
»Doch wenn ich sie zurückbringe, habe ich Anrecht auf eine Belohnung«, entgegnete der Graf. »Eine reiche Belohnung!«
»Aufsitzen!«, befahl Oswald, dem der anmaßende Ton des Grafen nicht gefiel. »Wir haben schon zu viel Zeit verloren.«
Voller Sorge beobachtete der Große Zauberer, wie die schwer bewaffnete Truppe die Festung verließ.
Dabei
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