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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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beobachteten.
    „Was haben sie vor?“, fragte ein kleines Mädchen seinen Vater. „Wollen sie uns angreifen?“
    „Warten wir’s ab, mal sehen, was sie hier machen“, antwortete Borgus, den gespannten Bogen in der Hand. „Du weißt ja, Soldaten bringen immer Unglück.“
    Frómodi und seine Männer ritten in aller Ruhe über den Hauptweg von Amórica, so als hielten sie eine Parade ab. Ihre Anwesenheit war eine Provokation für Foresters Leute, die in ihnen eine ernste Bedrohung sahen. Ihre Arroganz wirkte wie eine Aufforderung zum Kampf.
    „Wir sollten sie auf der Stelle angreifen“, sagte Espadius, Foresters Stellvertreter. „Besser, wir töten sie, bevor sie unser Lager erreichen.“
    „Nein!“, widersprach ihm der Anführer der Geächteten. „Wir müssen unter allen Umständen eine Auseinandersetzung vermeiden.“
    „Du machst einen Fehler, Forester“, erwiderte Espadius. „Ihr König hat tagelang in Nárnicos Gasthaus auf Verstärkung gewartet. Sie wollen uns überfallen!“
    „Muss ich dich daran erinnern, dass ich hier das Sagen habe? Ich treffe die Entscheidungen!“
    Frómodi, der von den Diskussionen der Gesetzlosen nichts ahnte, setzte seinen triumphalen Ritt fort, überzeugt davon, dass sich ihm niemand in den Weg stellen würde. Als er das Lager der Geächteten von Weitem erblickte, ließ er seine Leute anhalten.
    „Was tun wir jetzt, Herr?“, fragte Escorpio. „Sollen wir sie angreifen?“
    „Wir nähern uns ihnen erst einmal als Freunde“, antwortete der einarmige König. „Aber bei der kleinsten Provokation attackieren wir sie mit Feuer und Schwert.“
    Den Befehlen ihres Königs gehorchend, stellten sich die berittenen Soldaten in Reih und Glied auf und näherten sich dem Lager.
    Ein Wachposten, der beobachtete, wie die Eindringlinge direkt auf das Lager zugeritten kamen, verlor die Nerven und schoss einen Pfeil ab.
    „Attacke!“, schrie Frómodi. „Vorwärts!“
    Auf seinen Befehl hin drangen rund fünfzig bewaffnete Männer wie wilde Tiere in das bescheidene Lager ein und richteten ein verheerendes Blutbad unter den Geächteten und ihren Familien an. Männer, Frauen und Kinder verteidigten sich mit allem, was sie hatten, aber viel konnten sie nicht ausrichten. Forester sah sich gezwungen, die Waffen niederzulegen.
    „Hört auf!“, rief er verzweifelt. „Wir ergeben uns!“
    Frómodi ignorierte seinen Hilfeschrei und ließ das Gemetzel fortsetzen, bis er sicher sein konnte, dass jegliche Verteidigung der Geächteten zusammengebrochen war und er die Lage unter Kontrolle hatte.
    „Hört auf damit, meine Leute umzubringen!“, flehte Forester ihn an. „Lasst sie leben!“
    Sogleich wurde er von mehreren Soldaten umringt. Sie richteten die Waffen auf ihn, und einer von ihnen stieß ihn mit der Lanze gegen die Brust und sah fragend zu seinem König hinüber.
    „Wer bist du?“, fragte Frómodi.
    „Ich bin Forester, der Anführer der Geächteten“, antwortete er. „Ich möchte nichts als Frieden!“
    „Hiermit teile ich dir mit, dass ihr von jetzt an unter meinem Befehl steht. Von diesem Augenblick an bin ich euer König. Jeder, der sich mir widersetzt, ist ein toter Mann … Wo ist Górgula?“
    Forester zeigte auf eine dicke Frau, die sich zwischen hohem Farn hinter einem Baum versteckte.
    „Ich bin Górgula“, sagte sie. „Wer sucht mich?“
    B EIM ERSTEN S ONNENSTRAHL weckte Crispín seine Kameraden. Sie frühstückten und redeten freundschaftlich miteinander. Alle wussten, dass die Stunde des Abschieds gekommen war.
    Der Alchemist öffnete seinen Beutel, holte eine schwarze Augenbinde heraus und forderte Arturo auf, sich umzudrehen.
    „Ich werde dir jetzt die Augen verbinden, damit du den Weg, der zur Höhle des Großen Drachen führt, niemals wiederfinden kannst“, sagte Arquimaes. „Das ist besser für dich. Gesetzt den Fall, dass man dir das Geheimnis entreißen will, wird niemand dich zwingen können, etwas zu verraten, was du nicht weißt.“
    „Ich bin zu allem bereit, wenn es uns nur in diese Höhle bringt!“, antwortete Arturo und drehte sich um, damit ihm Arquimaes die Augen verbinden konnte. „Ich werde tun, was immer nötig ist.“
    „In den kommenden Tagen wirst du die Augenbinde ständig tragen müssen“, fuhr der Weise fort. „Du darfst sie unter keinen Umständen abnehmen. Tust du es dennoch, brechen wir die Reise sofort ab und kehren nach Ambrosia zurück. Vergiss das nicht!“
    „Ich verspreche es, Meister. Ich versichere Euch, dass

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