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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Informationen finden kann!
    „Sind die Auskünfte zuverlässig?“, erkundige ich mich, immer noch ganz perplex.
    „Ganz bestimmt, mein Junge. Escorias Archiv ist zuverlässiger als die Realität.“
    „Aber das sind doch nur Fotokopien“, wende ich ein.
    „Heutzutage gibt es keine Originale mehr“, belehrt mich die Alte. „Du musst wissen, alles wird jetzt auf Computer gespeichert, ausgedruckt, fotokopiert und per Internet oder Fax verschickt. Als Original gilt das, was irgendjemand unterschrieben hat. Aber wenn du bereit bist zu zahlen, besorge ich dir das Originaldokument mit Unterschrift und Stempel.“
    „Nicht nötig, Escoria“, sagt Hinkebein. „Das hier reicht uns vollkommen.“
    „Also dann, zur Kasse! Glaub ja nicht, dass du mir mit diesem Scheißwein davonkommst!“
    „Hundert Euro?“
    „Fünfhundert! Ich will fünfhundert Euro!“
    „So viel hätte ja nicht mal ein Privatdetektiv gekostet!“
    „Ein Privatdetektiv hätte auch nicht mal die Hälfte von dem rausgekriegt, was du jetzt weißt. Fünfhundert!“
    „So viel haben wir nicht bei uns. Morgen komm ich vorbei und bring dir das Geld.“
    „Verarsch mich bloß nicht, Hinkebein!“, schreit die Alte. „Ich weiß alles über dich! Du willst doch nicht, dass ich damit hausieren geh, oder?“
    Nachdem das geregelt ist, treten wir durch die Eisentür und tauchen wieder in unsere Welt ein. Auf dem Weg zurück in die Stiftung bemerke ich, dass Hinkebein sehr nachdenklich ist.
    „Was hast du, mein Freund?“, frage ich ihn.
    „Nichts … Nur dass die Archäologie die unglaublichsten Überraschungen für uns bereit hält.“
    „Na ja, der Archäologe bist du, ich bin doch nur …“
    „Sei still! Ich möchte kein Wort mehr hören. Mir ist die Nacht in der Grotte noch sehr gut in Erinnerung, als du dich mit Stromber duelliert hast und …“
    In der Ferne, am Ende der Straße, zeichnen sich die Umrisse der Stiftung ab. Schweigend gehen wir weiter.

A CHTES B UCH
    Der große Drachen

I
    D ER W EG IN DIE F INSTERNIS
    M EHRERE T AGE LANG ritten Arturo Adragón und seine Freunde auf einsamen Pfaden, um möglichst niemandem zu begegnen. Sie durchquerten dünn besiedelte Gegenden, und abgesehen von gelegentlichen Zwischenfällen mit Banditen, die sie ausrauben wollten, verlief ihre Reise ruhig.
    An einem friedlichen Abend erreichten sie eine beeindruckende Gebirgskette mit schneebedeckten Gipfeln.
    „Das sind die Nevadia-Berge“, sagte Arquimaes. „Wir müssen sie überqueren. Heute Nacht werden wir hier lagern und uns auf den Aufstieg vorbereiten. Morgen beginnt der gefährlichste Teil unserer Reise.“
    Sie schlugen ihr Lager auf und aßen schweigend zu Abend. Vor dem Schlafengehen erläuterte der Alchemist seinen Plan.
    „Alexander und Crispín bleiben hier und warten auf uns. Arturo, Amarofet und ich setzen unseren Weg über die Berge fort.“
    „Traut Ihr uns nicht?“, fragte der carthacianische Ritter. „Glaubt Ihr, wir könnten Euer Vertrauen missbrauchen?“
    „Wenn ihr den Weg nicht kennt, kann euch niemand das Geheimnis entreißen, auch nicht unter Folter“, antwortete der Weise. „Arturo und Amarofet werde ich die Augen verbinden. Ich muss euch alle schützen.“
    „Und warum bleibt Amarofet nicht bei uns?“, fragte Crispín. „Sie ist noch zu schwach für so eine Strapaze. Es wird sehr kalt werden.“
    „Ich glaube, mit Hilfe des Drachen wird sie sich schnell wieder erholen“, erwiderte Arquimaes. „Wir müssen das Wagnis eingehen.“
    „Ich möchte Arturo unbedingt begleiten“, sagte Amarofet und stellte sich neben den Weisen. „Ich werde nicht hierbleiben.“
    „Es freut mich, dass du dein Wort hältst und mitkommen willst“, erwiderte Arquimaes.
    „Ich bin es Arturo schuldig!“, rief das Mädchen. „Ich werde alles für ihn tun.“
    „Aber ich würde die Höhle auch gern kennenlernen“, sagte Alexander. „Vielleicht finde ich in ihr Vergebung für meine Sünden.“
    „Das geht nicht, mein Freund“, entgegnete der Alchemist. „Unsere Mission ist geheim …“
    „Tut mir leid, Alexander“, sagte Arturo. „Du hast tapfer an unserer Seite gekämpft und bist mir ein Freund geworden, aber du kannst uns nicht weiter begleiten. Du musst hier auf uns warten, wie Crispín.“
    „Nie darf ich mitmachen, wenn es spannend wird“, beschwerte sich der Knappe. „Gut, dass wenigstens du mir Gesellschaft leistest, Alexander.“
    Alexander de Fer schwieg. Arturo hatte den Eindruck, dass er ganz und gar nicht

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