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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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wird immer heftiger“, sagte Arturo. „Hoffentlich verirren wir uns nicht.“
    „Ich kenne den Weg so gut, dass ich auch tot zu unserem Ziel finden würde. Nicht meine Augen leiten mich, sondern mein Herz … und mein Instinkt.“
    Sie setzten ihren anstrengenden Weg fort. Während Arquimaes auf dem Kutschbock saß und den Karren lenkte, kümmerte sich Arturo um Amarofet, so wie sein Meister es ihm aufgetragen hatte.
    Mit jeder Minute fühlte sich Arturo Prinzessin Alexia näher. Die Erinnerung an sie ließ ihn alle Strapazen vergessen.
    Am dritten Tag führte ihr Weg sie durch eine Schlucht, die so schmal war, dass der Karren kaum hindurchpasste. Sie sanken tief in den Schnee ein, und die Felsen zu beiden Seiten waren von einer dicken Eisschicht bedeckt. Trotz der Widrigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hatten, gelang es ihnen, die Schlucht zu durchqueren, bevor die Nacht über sie hereinbrach.
    Da sie keine Höhle fanden, in der sie hätten Zuflucht suchen können, errichteten sie ein notdürftiges Lager, breiteten Decken aus und machten Feuer, um ein karges Abendessen zu bereiten.
    „Amarofet geht es immer noch nicht besser“, stellte Arquimaes besorgt fest. „Im Gegenteil, ich glaube, ihr Zustand verschlechtert sich von Stunde zu Stunde.“
    „Dies ist auch nicht gerade der richtige Ort, um gesund zu werden“, erwiderte Arturo. „In einer Stadt könnte ihr geholfen werden … Dochsie ist eine starke Frau. Vertrauen wir auf ihre Widerstandskraft und ihr Durchhaltevermögen.“
    „Aber sie muss gesund werden!“, rief Arquimaes ziemlich ungeduldig. „Ich brauche sie unbedingt!“
    „Was ist mit Euch, Meister?“, fragte Arturo.
    Arquimaes schwieg lange. Immer wieder berührte er Amarofets Stirn, und schließlich sagte er: „Bald wirst du verstehen, mein Freund. Du wirst es verstehen.“
    Die Reise wurde immer unerträglicher. Es war die Hölle. Die Kälte drang bis auf die Knochen, und der dichte weiße Vorhang war undurchdringlicher denn je. Die Pferde mussten sich durch die Schneemassen kämpfen. Es war so kalt, dass sich ihr warmer Atem auf der Stelle in Eis verwandelte.
    Der Weg war nicht mehr zu erkennen, und nur dank der Anweisungen des Alchemisten kamen sie voran. Am späten Vormittag gelangten sie in einen Engpass, der sie zwang, noch langsamer zu reiten. Und von da an wurde alles nur noch schlimmer.
    Unversehens öffnete sich vor ihnen ein Pfad, der ihnen den Aufstieg ein wenig erleichterte. Doch weiter vorn wurde auch dieser Weg so schmal, dass sie nicht einmal hätten umkehren können. Je höher sie kamen, desto tiefer wurde der Abgrund zu ihrer Rechten. Am Nachmittag überraschte sie ein heftiger Schneesturm. Sie mussten eine Pause einlegen, obwohl das Tageslicht noch ausgereicht hätte, um weiterzuziehen.
    „Amarofet ist kurz vor dem Erfrieren, sie braucht unbedingt Wärme“, sagte Arquimaes. „Versuche, ein Feuer zu machen.“
    Arturo riss ein paar Bretter von dem Karren, und nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihm, ein kleines Feuer zu entzünden. Gemeinsam hoben die beiden Männer das Mädchen vom Wagen und legten es dicht neben die wärmenden Flammen.
    „Es geht ihr sehr schlecht“, bemerkte Arturo. „Ich weiß nicht, ob sie durchhält.“
    „Sie muss es schaffen!“, sagte Arquimaes. „Ich brauche sie lebend.“
    „Wozu braucht Ihr sie eigentlich, Meister? Was erhofft Ihr Euch von ihr?“
    „Das kann ich dir im Augenblick noch nicht sagen. Sieh zu, dass ihr Körper Wärme bekommt. Sie ist ganz blass und kann kaum sprechen. Die Ärmste!“
    „Ich höre Euch, Meister Arquimaes“, flüsterte Amarofet wie aus einer anderen Welt. „Ich verstehe, was Ihr sagt …“
    „Dann weißt du auch, dass wir bei dir sind“, beruhigte sie der Weise und strich ihr liebevoll über die Stirn. „Bei uns bist du in guten Händen.“
    „Vergesst nicht, ich bin eine Göttin … Mir kann nichts etwas anhaben. Den Demoniquianern ist es nicht gelungen, mich dem Finsteren Zauberer zu opfern. Meine Freunde, die Götter, haben Arturo geschickt, um mich zu befreien … Ihr braucht Euch um mich keine Sorgen zu machen.“
    Die Nacht verlief einigermaßen ruhig. Doch gegen Morgen, kurz vor Tagesanbruch, näherte sich ihnen ein Rudel Wölfe, die von dem Geruch nach Fleisch angelockt worden waren.
    „Wir haben Besuch!“, rief Arquimaes. „Wach auf, Arturo!“
    Der junge Ritter sprang auf und ergriff sein alchemistisches Schwert. Auch Amarofet wurde wach und bat Arquimaes, sie mit seinem

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