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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Soll ich weitermachen?“
    Da begriff Górgula, dass sie es mit einem verzweifelten Menschen zu tun hatte. Frómodi war anders als die Männer, die sie im Lauf ihres Lebens kennengelernt hatte und die man wie Marionetten springen lassen konnte. Dieser Mann hier war wirklich gefährlich.
    „Ich stehe dir zu Diensten“, sagte sie schließlich. „Ich werde alles tun, damit du deinen Arm zurückkriegst.“
    „Denk nicht mal daran, mich zu hintergehen!“, drohte ihr Frómodi. „Und versuch bloß nicht, mich mit einer unheilbaren Krankheit anzustecken! Keine Tricks! Keine schwarze Magie! Missbrauche mein Vertrauen nicht! Wenn mir etwas passiert oder wenn ich krank werde und sterbe, dann trägst du die Schuld daran und wirst es mit deinem Leben bezahlen … Stimmt’s, Escorpio?“
    „Jawohl, Herr“, bestätigte der Spitzel. „Wenn Euch etwas zustößt, wird ihr Leben keinen Pfifferling mehr wert sein. Unsere Soldaten stehen bereit, und so manch einer ist ganz wild darauf, die Belohnung zu kassieren, die auf den Kopf unserer Freundin ausgesetzt ist.“
    Górgula hatte die Botschaft verstanden. Sie wusste jetzt, dass sie sehr gut auf ihren neuen Herrn aufpassen musste. Sie legte einen Verband auf die Wunde an ihrem Ohr, die nicht aufhören wollte zu bluten.
    „Morgen werde ich Euch sagen, was ich brauche, um Euch wieder zu Eurem Arm zu verhelfen, Herr“, sagte sie klar und deutlich. Ihr unterwürfiger Ton überraschte selbst die beiden Männer. „Ich werde tun, was Ihr von mir verlangt.“
    Im Lager um sie herum herrschte tiefste Verzweiflung. Männer wie Frauen beweinten den Tod ihrer Lieben.
    „Ich habe dich gewarnt“, sagte Espadius zu Forester, während er die Hand auf den Verband presste, der eine hässliche Wunde an seiner Seite bedeckte. „Ich habe dir gesagt, wir sollen sie angreifen!“
    „Du hattest recht“, antwortete Forester, „aber Jammern hilft uns jetzt auch nicht mehr. Wir müssen uns überlegen, wie wir von hier fliehen können.“
    „Bist du wahnsinnig? Wir können nicht fliehen, und niemand wird uns zu Hilfe eilen.“
    „Du täuschst dich! Borgus konnte mit seiner Familie entkommen. Ich habe gesehen, wie sie aus dem Lager geflohen sind.“
    „Pah! Wem die Flucht gelungen ist, der kommt nie mehr wieder. Keiner wird uns helfen. Wir sind der letzte Dreck! Für immer verdammt! Frómodi ist ein brutaler Kerl und wird uns alle umbringen lassen.“
    „Schnauze!“, brüllte einer der Soldaten, die die Gefangenen bewachten. „Ruhe, ihr Hunde, oder ich reiß euch die Zunge raus!“
    ***
    A MAROFET BEOBACHTETE, WIE die Mutanten mit gefletschten Zähnen auf Arturo zustürzten. Ihr Knurren ließ keinen Zweifel an ihrer Gier nach Blut und frischem Fleisch. Noch hielt sie das alchemistische Schwert in Schach … Die junge Frau geriet in Panik. Sie wusste, dass die Bestien erst Arturo und Arquimaes und dann sie selbst verschlingen würden.
    Als sie in dem demoniquianischen Tempel festgehalten worden war, hatte sie mehrere Male Gelegenheit gehabt, den Tod aus der Nähe zu sehen. Jetzt erinnerte sie sich an all das, was ihr die finsteren Kerle erzählt hatten. Es sei besser, durch den heiligen Dolch zu sterben und ihr Herz Demónicus zu opfern, als von einem dieser Mutanten zerfleischt zu werden, hatten sie gesagt. Wenn die wilden Bestien sie fräßen, würde sie zerstückelt in den Abgrund des Todes stürzen und für immer und ewig ziellos zwischen den Felsen umherstreifen.
    Die Angst lähmte sie. Sie fühlte sich unfähig, auch nur ein einziges Glied zu bewegen. Die grässliche Aussicht, von den Eckzähnen der Mutanten zermalmt zu werden und bis in alle Ewigkeit mit verstümmeltem Leib im Abgrund des Todes umherzuirren, erfüllte sie mit Entsetzen.
    Arturo aber war nicht bereit, den Bestien das Feld kampflos zu überlassen. Der Drachenbuchstabe beobachtete jede ihrer Bewegungen und ließ seinen Herrn wissen, was sie gerade taten. Trotz seiner Augenbinde sah Arturo mehr als am helllichten Tag. Es war eine ganz neue, überraschende Erfahrung für ihn.
    Einer der Wölfe kam ihm gefährlich nahe. Arquimaes trat zur Seite, sodass Arturo genug Platz hatte, um dem Tier beherzt entgegenzutreten. Mit einem einzigen Hieb haute er es in zwei Teile.
    In nächsten Moment stürzten sich sämtliche Wölfe gleichzeitig auf die drei Menschen. Der erste wurde von Arquimaes’ Silberschwert niedergestreckt; der zweite bekam den kalten Stahl des alchemistischen Schwertes zu spüren, das seinen Hals durchtrennte; der

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