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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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entgegen.
    Dies war Asquiths Triumph, das größte Theater, das je ein menschliches Wesen in Szene gesetzt hatte, die ganze Natur gegen einen einzigen Menschen zu richten und gegen die Menschen, die er liebte. Speke zwang sich, einen tiefen Atemzug zu nehmen.
    Er hatte weiter nichts zu tun als zu suchen, die ganze Gegend zu durchstöbern, diese Gegend, die ihm einst ein Heiligtum gewesen war, ein Landsitz als Refugium.
    »Maria!« rief er.

    Er suchte entlang des Pfades, legte eine kurze Rast bei den Steinen ein, mit denen die Indianer ihre Eicheln zu Mehl vermählen hatten, Generation für Generation, bis die Höhlen im Grau des Gesteins versunken waren.
    Er rief noch einmal.
    Er kroch durch den Wald hin zu Plätzen, die selbst die Tiere des Waldes nie aufsuchten. Er wußte, daß Asquith eine der Quellen zu seiner Basis gemacht haben mußte, zur Bühne für seinen Zirkus. Asquith hatte sich immer unter Bäumen zu Hause gefühlt, ob im Gestrüpp der Dschungel oder unter den hoch aufragenden Stämmen der Eichen. Speke rief sich ins Gedächtnis zurück, wie der alte Asquith gelebt hatte, aber dieser neue Asquith war ihm ein Fremder.
    Die Quelle flüsterte, und sie klang so sehr nach einer menschlichen Stimme, daß Speke den Atem anhielt und lauschte. Dann tastete er sich vorsichtig weiter, wohl wissend, daß Asquith jeden Augenblick über ihn herfallen konnte.
    Es geschah nicht ohne Genugtuung, daß er schließlich den fest zusammengerollten Schlafsack betrachtete, getarnt zwar, aber immer noch da, wenn man nur wußte, wohin man schauen mußte, wenn man die Gewohnheiten seines Gegners kannte.
    Hier waren noch die rauchenden Überreste eines Lagerfeuers, obwohl das, was zuerst Rauch schien, sich bei näherem Betrachten als Asche erwies, die in der Hitze aufstieg.
    Da waren Krümel, feiner goldgelber Staub auf dem Teppich aus getrocknetem Laub. Und dann sah Speke etwas hinter der Eiche, jenseits der dunklen Schwelle, die die Bäume markierten.
    Blut.
    Asquith hatte sich einmal nicht mit irgendwelchen Finessen aufgehalten. Er hatte diesen kantigen Stein benutzt, einen Keil von der Größe eines Brotlaibes, abgeplattet an dem Ende, das jetzt voll Blut war.

    Aber da lag keine Leiche. Vielleicht – war das möglich?

Vielleicht war auch dies nur wieder eine List. Noch ist es nicht zu spät. Natürlich könnte ich die Straße hinauf und zum Highway rennen, dachte Hamilton. Aber das würde ihm einige Meilen voller Gestrüpp und Baumbestand geben, wo er mich verfolgen und sich auf einen Überfall an einer Stelle seiner Wahl vorbereiten könnte. Vielleicht steckte er schon im Unterholz und beobachtete.
    Das Blut war frisch mit kleinen bläulich schimmernden Blasen an der Oberfläche. Jenseits der Lache war alles voller Spritzer, eine richtige Spur, hell und unübersehbar, als sage Asquith mit eigener Stimme die Worte: Folge mir.
    Die Kieselsteine des Weges unter seinen Füßen knirschten leise. Eine Weile folgte er den Blutspuren, aber dann verloren sie sich mehr und mehr, und bald gab es kein Blut mehr, dessen Spur man hätte folgen können. Aber das machte nichts, denn er hatte schon verstanden, daß der nächste Akt genau da beginnen würde, wo das Spiel seinen Anfang genommen hatte.
    Vielleicht war das Blut aus einer Tube gedrückt worden, und die Tube war jetzt platt und leer. Vielleicht hatte er Maria geholfen und ihr einen Schrei entlockt, ohne ihr wirklich weh zu tun. Auf jeden Fall war Asquith im Grunde ein kranker –
    Mensch, nicht unbedingt ein schlechter.
    Eine Eidechsenhaut glitzerte auf dem bleichen Kies des Weges. Sorgsam vermied Hamilton es, darauf zu treten, aber sie schlängelte sich davon, dieses leere Gespenst, dieses feste, durchsichtige Leder.
    Er stand reglos da. Seine Augen suchten die Bäume vor ihm ab. Das Haus stand zur Linken auf dem Hügel. Windböen erhoben sich und schliefen wieder ein.
    Frauen. Du schlachtest Frauen, Asquith. Du hast das alles von langer Hand geplant, dieses Schlachten. Laß uns Speke auf einen Spieß setzen und zuschauen, wie er im eigenen Saft schmort: Laßt uns die Menschen schänden, die er liebt.
    Speke spürte, daß er wieder vorwärts ging, daß er die gelben Eichenblätter auf dem Weg sah und die winklige Spur einer Eidechse im Staub des Weges, aber er war erstaunt.
    Was tust du? fragte er sich. Du kannst dich hier nicht mit ihm treffen, hier, wo du ihn getötet zu haben glaubtest, wo du ihn in den Teppich eingewickelt hattest.
    Wo sonst? Wo sonst sollte ich einen

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