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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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meiste Zeit hinter den hoch aufragenden Gebäuden nicht zu sehen waren.
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Bell bedauernd.
    »Es muß aber einen anderen Weg geben.«
    »Das hier ist der einzige«, sagte er. »Tut mir leid. Ich kann auch nichts dafür.«
    Aber in Bells ganzem Auftreten lag etwas Merkwürdiges: Er hielt mit etwas hinter dem Berg, dessen war sie sicher. Und das war nicht nur Desinformation, die er am Telefon erhalten hatte.
    Da ging noch etwas anderes hinter seinem Lächeln vor, eine heimliche Absicht, die ihn verschlossen machte.
    Bell bremste – es kostete kaum Anstrengung, da sie ohnehin nur langsam dahinrollten – , um einen geparkten Volvo aus seiner Parklücke zu lassen.
    Sarah ballte die Fäuste. Sie konnte einfach nicht glauben, wie langsam sie vorankamen. Seine Höflichkeit empfand sie als aberwitzig. War Chris nicht geradezu absurd langsam, geradezu unverantwortlich lässig? Selbst jetzt noch ließ er Autos vor und winkte sie sogar noch freundlich vor seinen Kühler. Er kam noch langsamer voran als alle anderen auf der ganzen Straße.
    Es mutete seltsam an, wie ein solch charmanter Mann dermaßen trottelig sein konnte. Sie versuchte, es so nett wie nur möglich zu sagen. »Können wir nicht ein klein wenig schneller fahren?«
    »Sagst du das mit zusammengebissenen Zähnen?«
    »Es kommt mir so vor, als versuchtest du es nicht einmal.«
    »Ich kann wegen dieses Taxis hier so gut wie nichts tun. Und der Lastwagen da – was hat er geladen – Papierrollen.«
    »Versuch es wenigstens.« Es handelt sich wirklich um Papierrollen, wie sie sehen konnten. Um gewaltige Rollen von Schrankpapier, schien es.
    »Ich versuche es ja. Ich unternehme wirklich alles, um so schnell wie nur möglich voranzukommen. Sieh doch – guck.«
    Er scherte nach rechts aus und fuhr sofort wieder zur Mitte der Fahrbahn zurück, als ihm ein Pulk Fußgänger entgegenkam.
    »Ich habe noch nie eine Frau gekannt, die mir ein solches Gefühl von…«
    Er sprach nicht weiter, aber sie glaubte zu wissen, was er hatte sagen wollen. »Ich fange also an, dich zu irritieren«, sagte sie in gespielter Verzweiflung, »und das schon nach einer so kurzen Affäre.«
    Sie fing an, ihre Beziehung zu Christopher Bell in einem völlig neuen Licht zu sehen.
    »Ich bin mit den Gedanken nicht richtig beim Autofahren«, sagte er.
    Ihr fiel keine passende Entgegnung ein, und so schwieg sie.
    »Ich habe mit einer Frau namens Jessica Mole gesprochen«, sagte Bell und machte mit seinem Fiat einem anderen Fahrzeug Platz, das die Fahrbahn wechselte. »Wir haben uns immer recht gut verstanden.«
    »Eine frühere Freundin?« fragte Sarah. Was interessiert es mich schon? fragte sie sich. Ihr romantisches Interesse an Bell war ganz plötzlich dahin. Sie konnte nur noch an Ham denken.
    Aber wenn diese Jessica irgendwelche Information für Chris gehabt hatte, sollte es ihr auch recht sein.

    »Mit Jessica – das hat nicht lange gedauert«, erzählte er. »Es gab da einmal eine große Drogengeschichte in Oakland. Im Hafen von Oakland wurde damals genug Kokain beschlagnahmt, um ganz Squaw Valley damit zu füllen. Es gab Gewehrfeuer, schnüffelnde Drogenhunde und überhaupt alles bis auf fliegende Elefanten. Aber das war nicht die eigentliche Story. Einen Monat später wurde ein Drittel des Kokains vermißt, und das nahm jedermanns Interesse für zwei oder drei Tage gefangen. An einem dieser Tage lernte ich Jessica kennen.«
    Wie interessant, sagte Sarah zu sich selbst.
    »Jessica verfügt über eine Beharrlichkeit, Geheimnissen nachzuspüren, die den meisten Menschen abgeht. Irgend jemand klaute Hunderte Kilo Heroin der besten Qualität, und Kokain, von dem man angenommen hatte, der Staat habe es bereits unter Kontrolle.« Bell bemühte sich um einen lockeren Plauderton, aber aus irgendeinem Grund mißlang es ihm völlig. »Zu der Zeit arbeitete sie freiberuflich, aber vorher hatte sie für Newsweek gearbeitet, und gleich danach arbeitete sie für UPI, was ihr, wie ich mal annehme, gar nicht so leichtfiel. Sie gehört zu den Menschen, die einfach nicht nach der Uhrzeit arbeiten können.«
    Vielleicht hoffte er auf ein wenig Ermunterung von Sarah zu einem lockeren Gespräch. Aber sie tat nichts dergleichen. Sie spürte, daß diese Jessica vielleicht wirklich eine Informationsquelle besonderer Art war, und auf einmal hatte sie ein seltsames Prickeln im Bauch.
    »Nun ja, ich mochte sie. Sie war sehr ernsthaft und gerissen auf eine Art, die einem richtig wohl tun

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