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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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die Büsche herüber, etwas Metallisches, Großes – fast wie ein Insekt.
    Das Motorrad! Die Kawasaki hatte er ganz vergessen. Sie glitzerte dort in den Büschen wie ein echtes Skelett. Ein exotisches Skelett, ein Todesroß – aber er hatte keine Zeit, es jetzt auch noch zu begraben.
    Irgend jemand würde es sehen. Dort war auch der Helm, der direkt in seine Richtung schaute, ein Phantom wie ein enthaupteter Kopf, der ihn von der Sitzbank des Motorrades aus beobachtete.
    Schwer atmend eilte Speke den Hang hinauf, um sich mit den Filmleuten zu treffen, die sich um einen Lastwagen versammelt hatten und Zigaretten rauchten.
    Scamp stand im Schatten und unterhielt sich mit Sarah. Er stieß einen lauten Ruf aus und lief mit ausgestreckten Armen auf Speke zu. Sie sahen sich neugierig an wie zwei Liebende, die sich seit Dekaden zum erstenmal wiedersehen. Dann umarmte Scamp Speke, als wolle er ihm sämtliche Rippen brechen, und trat dann einen Schritt zurück.
    »Mr. Staub. He, nehmt die Gelegenheit wahr, euch einmal einen Mann des Wortes von oben bis unten anzusehen, der voller Staub ist.« Er kniff Speke leicht in die Wange und schüttelte das Fleisch, eine Geste, die Speke besonders mißfiel.
    »Pflanzt draußen auf dem Feld Bohnen, Mais und Erdnüsse.
    Wir könnten dich gut aufnehmen, wie du einen Canon aushebst.«

    Eine Minikamera richtete sich auf Spekes Gesicht. »Das ist heute nicht gerade ein günstiger Tag«, begann Speke.
    »Es ist ein wundervoller Tag!«
    »Wenn ihr vielleicht ein andermal wiederkommen könntet.
    Vielleicht nächste Woche oder so…«
    »Morgen bin ich in Mailand. Mein Film über das Straßenkabarett bekommt einen Preis. Das ist eine große Ehre für mich.« Scamp hob die Schultern. Er war ein großer Mann, noch größer und schwerer als Speke, und älter, mit leicht angegrautem Haar, einem Schnurrbart und einem Akzent, der eine amüsante Mischung aus Deutsch, Italienisch und reinstem Brooklyn-Amerikanisch war. Speke durchzuckte kurz der Gedanke, er müsse wohl eine Mischung aus einem Heidelberg-Studenten und Bugs Bunny sein. »Wenn ich dich also heute nicht filme, kommst du nicht mehr ins nächste Special.« Noch ein Achselzucken und dann ein Zwinkern.
    »Vielleicht in ein paar Wochen…«, begann Speke. Scamp kniff ihn erneut in die Wange. »Und du willst doch in die Specials, Ham. Die Leute betteln darum, da mal reinzukommen, und wir sagen ihnen – nein, um in die Specials zu kommen, müßtest du so groß sein wie Hamilton Speke.«
    Speke fühlte, wie sich seine Faust unwillkürlich ballte und er sich um festen Stand bemühte. Doch dann merkte er, daß die Kamera alles einfing, jede Bewegung, jedes Wort, jedes Zähneknirschen.
    »Ein Mann der Erde!« rief Scamp. »Wir könnten dich aufnehmen, wie du schwere Felsbrocken bewegst…«
    Scamp erblickte Bell, der, die Hände in den Taschen, dahergeschlendert kam. »Der Biographien-Schreiber und sein Objekt diskutieren das zu beschreibende Leben. Sie konferieren über die Fragen von Leben und Tod. Großer Gott, nun steht doch nicht einfach so da herum. Konferiert miteinander. Na, nun kommt schon, das ist Journalismus pur, um Himmels willen.«
    »Ich habe gegraben«, sagte Speke schwach und hoffte, niemand werde ihn hören. »Ich habe einen Baumstumpf ausgegraben.«
    »Einen Baumstumpf!«

Er wiederholte die Lüge noch einmal, blickte zur Seite, zwinkerte mit den Augen und fragte sich, was, zum Teufel, wohl als nächstes kommen mochte.
    Anweisungen wurden gerufen, gebellt. Zigaretten wurden in den Kies getreten. Eine Hand fuhr ihm durchs Gesicht, und Scamp grölte: »Laß ihn in Ruhe – ich will ihn dreckig. Werft lieber noch ein bißchen mehr Dreck auf ihn.«
    Speke erinnerte sich, ein einfaches, stilles menschliches Wesen gewesen zu sein, damals, vor unendlicher Zeit, in einem anderen Leben.
    »Gib uns den Stumpf, Ham. Bring uns zu dem Baumstumpf.«
    Er wirbelte herum, die Welt war leer und dunkel. »Ich will aber keinen Baumstumpf ausgraben! Ich bin müde und mir ist heiß. Würdest du mir bitte eine Sekunde geben, damit ich mich wieder halbwegs erfrische.«
    Sarah legte Scamp die Hand auf die Schulter. »Möchten Sie vielleicht inzwischen eine Tasse geeisten Tee?«
    Speke schloß die Augen und dankte Gott für diese beherrschte Frau.
    Natürlich wollten sie alle geeisten Tee. Speke spürte, wie sie ihn alle höflich ignorierten, und doch spürte er gleichzeitig, wie sie alle jedem seiner Atemzüge lauschten.
    Zum Glück wußte er von einem

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