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Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"]

Titel: Die Schwarze Katze Von La Guadana: Horror-Roman ; ["Ein Meisterwerk Des Poetischen Horrors"] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cadnum
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der Umstand, einen solch aufmerksamen Beobachter am Tisch zu haben, ließ ihr wieder bewußt werden, was ihr am meisten fehlte.
    Unter all dem Luxus, den Antiquitäten und Kunstgegenständen mußte es ein jeder erkennen, der ein bißchen tiefer sah. Zugegeben, heute war es besonders offenkundig gewesen. Maria war wie immer mit den Gedanken weit weg und Sarah selbst distanziert. Aber dieser eine Tag war nicht das Problem. Es war stets irgend etwas nicht in Ordnung. Nicht in Ordnung mit Maria, und lange, bevor sie und Speke sich kennengelernt hatten, mit dem Haus. Es war nicht verhext. Natürlich nicht – welch unsinniger Gedanke! Es war einfach kein Gebäude, in dem das Leben pulsierte.
    Konnte sie es sich gestatten, noch einen unerfreulichen Gedanken mehr zu denken? Mit Speke stimmte irgend etwas nicht, und gerade heute war es mal wieder besonders schlimm.
    Sie liebte diesen Mann. Sie waren nie liiert gewesen, aber er war so vital, so jungenhaft und konnte sich so geradezu enthusiastisch für alle möglichen Dinge begeistern – sei es eine Erstausgabe von Tarzan on the Apes oder ein neues Videospiel. Aber sie hatte sich immer über ihn gewundert, vom ersten Tag an, als sie das fleckige Manuskript für ihn abzuschreiben begonnen hatte, aus dem dann Stripsearch geworden war. Während der Nächte, in denen er nach Parties betrunken diskutierte und stritt, hatte sie ihr einfaches Leben in ihrem Nebenhaus geführt und das Dasein einer von allem abgeschnittenen Frau genossen, obwohl sie jünger war als Speke. Sie war mit Spekes Karriere verheiratet. Sein Erfolg war der ihre. Doch hatte sie stets vermutet, in diesem Garten Eden müsse es auch Schlangen geben. Aber sie hatte einfach keinen Gedanken daran verschwendet.
    Sie verstand die Grenzen Spekes und hatte auch die Anwesenheit Marias in den letzten Monaten hingenommen.
    Sie wußte, was sie Speke zu tun bitten konnte und was sie besser selbst erledigte.
    Aber sie wußte mehr als das. Sie wußte, es gab ein Geheimnis in Spekes Leben, eines, das mit seinem Beruf zusammenhing, und obwohl sie die genaue Natur dieses Geheimnisses nie in Worte zu kleiden gewußt hatte, begriff sie doch, daß es etwas mit seinem alten Kollegen Timothy Asquith zu tun haben mußte.
    Gestern hatte ihr die fremde dünne Stimme am Telefon gesagt, daß Ham mit Sicherheit ein paar alte Erinnerungen auffrischen wollte. Er hatte ihr seinen Namen genannt, und sie hatte sich an ihn erinnert.
    Sie hatte Speke nie zuvor so nervös gesehen wie an diesem Morgen. Und als er von seinem Außenbüro zurückgekehrt war, hatte er sie auf eine Weise angelächelt, daß sie auf der Stelle gewußt hatte, es mußte etwas Schreckliches passiert sein. Er war grau im Gesicht gewesen, die Augen starr geradeaus gerichtet, und sein Atem war schwer gegangen. Und die Art, wie er das alles zu vertuschen versucht hatte, hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Nicht, daß er etwa ungeschickt gewesen wäre. Ihr war es so vorgekommen, als sei es ihm gelungen, sein Trauma, ganz gleich, welcher Art es sein mochte, vor Bell zu verheimlichen. Maria war gleichfalls bleich, und doch war sie in der Lage gewesen, das Mittagessen mit einer gewissen Gelassenheit hinter sich zu bringen, so als sei sie entschlossen, sich vor Sarah zu beweisen. Sie hatte nicht gern in Sarahs Richtung geblickt und sie mehr als einmal angesprochen, ohne sie dabei auch anzusehen. Sarah hatte immer Eifersucht vermutet. Aber es gab natürlich keinen Grund zur Eifersucht für sie. Sarah hatte kein erotisches Interesse an Speke. Ihr Interesse an ihm ging sehr viel tiefer und gründete auf absoluter Loyalität.
    Aber zum erstenmal wurde Sarah bewußt, daß es sich bei Maria um eine Frau handelte, die kaum zu durchschauen war.
    Viele Frauen – vielleicht sogar die meisten – würden Speke attraktiv finden. Armer Ham, er war so voller Leben. Daher machte Marias Begeisterung für ihren Mann auch Sinn. Sicher, er hatte auch viel Geld, aber da war noch etwas anderes um Marias Interesse an dem Mann, den sie geheiratet hatte, und das machte Sarah Sorgen.
    Heute allerdings war ein Tag, der sich von allen anderen unterschied. Was bisher ein Haushalt der eigenartigen Stille gewesen war, war nun zu einem Haushalt der Unsicherheit, der Ungewißheit geworden. Irgend etwas war in dem Außenbüro vorgefallen, und Maria war entschlossen, dem Blick des Biographienschreibers in demselben Maße standzuhalten wie Speke.
    Bell würde sich alles zusammenreimen. Früher oder später würde

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