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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nicht. Man hat mich eigentlich noch nie irgendwo gebraucht. Die Leute h ä ngen sich nicht an mich, wie sie es bei dir tun. Sogar meine Tochter kommt zu dir, statt zu mir, um sich bemuttern zu lassen. Auch sie sieht das in dir, was die Menschen bewegt, sich an dich zu wenden. Ich habe nie gewusst, wohin ich gehen soll – oder warum.
Magda h ö rte es mit Schrecken. Seit sie Jaelle kannte, hatte sie die J ü ngere um ihr Selbstbewusstsein, ihre Zielstrebigkeit, die Magda fremde Intensit ä t, beneidet, mit der sich Jaelle jeder Sache annahm. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Jaelle so empfand.
Das ist nicht wahr, Shaya. In vieler Beziehung bist du so viel st ä rker als ich. Du bist mutiger als ich. Du zauderst nicht und ger ä tst nicht in Panik, und du pfl ü ckst nicht st ä ndig im Geist alles auseinander .
Oh – Mut. Jaelle l ä chelte schwach. Damon sagte mir einmal, meine Art von Mut sei der Mut eines Soldaten und bedeute nur, dass ich nicht genug Phantasie h ä tte, um mich zu f ü rchten. Damon gibt offen zu, dass er – physisch – ein schrecklicher Feigling ist, weil er zu viel Phantasie hat. Und ich habe so wenig. Keine Phantasie, nicht die H ä lfte von deinem Verstand oder deiner Empfindsamkeit. Vielleicht ist das, was ich brauche, die Weisheit dieser Zauberinnen aus der legend ä ren Stadt. Mir geht es wie Camilla. Ich m ö chte sie aufsuchen und fragen, warum ich geboren wurde und welchen Sinn mein Leben hat.
Es gibt Zeiten, da habe auch ich solche Gedanken, Jaelle. Aber wir beide haben Pflichten, Verantwortung .
In ihrer Unruhe machte Jaelle sich von Magda los. Sie lief so dicht am Rand der Klippe hin und her, dass Magda zusammenzuckte. Mut? Oder Mangel an Phantasie? War Jaelle unf ä hig, sich vorzustellen, dass sie hinunterfiel, und hatte sie nur deshalb keine Angst?
O Margali, begreifst du das nicht? Es gibt keinen Grund, warum ich zur ü ckkehren sollte. Mir kommt es vor, als habe mich mein ganzes Leben bis hierher gef ü hrt, zu der M ö glichkeit, herauszufinden, was wirklich ist, was unter der Oberfl ä che des Lebens liegt. Damit ich einen Sinn in allem erkenne. Vielleicht wissen diese Leroni der Schwesternschaft die Antworten und k ö nnen sie mir sagen. Oder mir helfen, sie zu finden.
Und vielleicht behaupten sie nur, dass sie es k ö nnen. Wie Acquilara. Um sich wichtig zu machen. Und es sind nur Tricks.
Nein. Siehst du den Unterschied nicht? Acquilara ist voller Arroganz und . und hasst dich und mich, weil wir tats ä chlich Laran haben, und sie hat es nicht, obwohl sie bei uns den Eindruck erwecken wollte. Ich denke an . nun, Marisela. Sie diskutiert nicht uber den Sinn des Lebens, sie versucht nicht, andere zu ü berzeugen oder zu bekehren. Sie tut einfach, was getan werden muss. Was f ü r ein Wissen steckt dahinter? In der Legende heißt es, wenn du sie aus eigener Kraft erreichst, m ü ssen sie dich aufnehmen, und lassen sie mich trotzdem nicht ein, werde ich mich auf ihre T ü rschwelle setzen und warten.
Der Gedanke hatte eine gewisse Anziehungskraft, zu wissen, welchen Sinn das Leben hat, geradewegs zur Quelle der Weisheit vorzudringen und Antwort auf alle Fragen zu verlangen. Doch es gab andere Bindungen.
Willst du mich deswegen allein lassen, Shaya?
Du w ä rest nicht allein, Margali. Du bist ein Mensch, der nie allein sein wird. Und auf jeden Fall hast du Camilla . Magda fasste Jaelles H ä nde mit festem Griff.
Jaelle – Bredhiya, meine Geliebte, meine Freipartnerin, glaubst du wirklich, das sei dasselbe? So war Liebe nicht, Liebe ließ sich nicht s ä uberlich einordnen. Ich kann einfach nicht glauben, dass du eifers ü chtig auf Camilla .
Nein, Eidestochter. Es kam selten vor, dass Jaelle sie mit dem Namen nannte, der von dem ersten ihrer vielen einander geleisteten Gel ü bde herr ü hrte. Ich w ü rde nie eifers ü chtig sein. Nur . Jaelle dr ü ckte ihre H ä nde. In dem reflektierten Mondlicht, Schneelicht, war ihr Gesicht sehr blass, die großen Augen unter den dichten Wimpern standen dunkel in dem hellen Dreieck ihres Gesichts. Eine Flut von Erinnerungen verschlang sie beide.
Jaelle sah zu ihr hoch wie ein in der Falle sitzendes Tier, das den Todesstoß des J ä gers erwartet. Magda hatte Jaelle vor den R ä ubern gerettet, die sie beide hatten t ö ten wollen, aber jetzt war Jaelle ihre Gefangene, nicht mehr die Siegerin, die ihr gegen ihren Willen den Amazonen-Eid abgenommen hatte. Mit einem einzigen Stich ihres Messers konnte Magda sich befreien, ja,

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