Die schwarze Schwesternschaft - 8
halten. An ihren Qualen tr ä gst du keine Schuld, und sie muss die Folgen ihrer Taten tragen , erkl ä rte Acquilara hartherzig. Es h ö rte sich so vern ü nftig, so logisch an, und doch rissen die Schreie an ihr, als tr ä fe jeder Streich der rasiermesserscharfen Klauen und der grausamen blutigen Schn ä bel ihr eigenes Herz.
Ja, das ist es, was sie tun , fuhr Acquilara mit ihren Erl ä uterungen fort. Sie reißen und zerren an deinem falschen, sentimentalen Gewissen, das du f ü r dein Herz h ä ltst, bis es aus deiner Brust verschwunden ist. Magda blickte an sich hinunter und sah, dass sich in ihrer Brust ein großes, blutendes Loch ö ffnete, aus dem ein kreischender Habicht ein St ü ck Fleisch wegtrug .
Nein. Denke! Das ist ein Traum. Langsam, ganz langsam fand Magda in die Wirklichkeit zur ü ck. Sie wurde frei, frei von den unsichtbaren Banden, hob die Arme, richtete sich mit einem Ruck auf und fand sich in ihrem kalten Schlafsack sitzend wieder. Ihr Herz raste immer noch. Sie h ö rte Jaelle aufschreien, beugte sich ü ber sie und r ü ttelte sie wach.
Shaya, Shaya, hast du auch einen Alptraum?
Zandrus H ö llen , fl ü sterte Jaelle, es war ein Traum, ein Traum, ich habe nur getr ä umt – Acquilaras Zauberinnen. Sie folterten Rafaella, und sie hatten mich an Rafis große Rryl gebunden und zwangen mich, Balladen darauf zu spielen, und sie schrie – oh, sie schrie wie ein vierzehnj ä hriges M ä dchen in den Wochen –, und die D ä monen br ü llten immerzu: >Lauter, spiel lauter, damit wir sie nicht schreien h ö ren . < Erschauernd barg sie den Kopf an Magdas Schulter.
Magda streichelte Jaelles weiches Haar. Sie wusste, was geschehen war. Sogar die Bilder des Alptraums, den sie geteilt hatten, glichen sich.
Ob Camilla und die anderen auch unter diesen Alptr ä umen litten? Fast f ü rchtete Magda sich davor, wieder einzuschlafen. Ich dachte, dieser Ort werde so bewacht, dass nicht einmal die Namen jener Hexe und ihrer Leute ausgesprochen werden k ö nnen . Wahrscheinlich nur so lange, wie wir krank und ersch ö pft waren , ü berlegte Jaelle. Jetzt, wo es uns wieder gut geht und es Entscheidungen zu treffen gilt, dringen Alptr ä ume in unsere Gehirne ein, dass diese D ä monen sie z ö gerte, ü berlegte - uns foltern?
Magda bekam keine Gelegenheit, ihr zu antworten. Eine Welle des Entsetzens ü berschwemmte sie und machte sie k ö rperlich krank.
Sie lag auf dem Boden, an H ä nden und F ü ßen gefesselt, umgeben von verh ü llten Gestalten . nein, das waren M ä nner, w ü ste R ä uber, Messer schwingend, nackt. Ihre groben haarigen K ö rper und aufgerichteten Phalli ber ü hrten sie ü berall, drangen ü berall in sie ein, und sie waren wie Messer, die ihre Br ü ste abschnitten, ihren Leib sch ä ndeten, ihr ihre Weiblichkeit entrissen. Einer von ihnen, ein, Mann, dessen b ö ses Habichtgesicht eine Narbe trug, hielt ein nacktes, blutendes Kind hoch, einen halb ausgebildeten F ö tus. Er rief: Hier ist der Erbe von Hastur, den sie niemals geb ä ren wird! Langsam, langsam ver ä nderte sich das Gesicht des R ä ubers, war nicht mehr grob und narbig, wurde edel, blass, entr ü ckt . das Gesicht der Zauberin Leonie . Nein, es war das Gesicht eines Mannes. Das Gesicht des Regenten Lorill Hastur. Wie kann ich ein M ä dchen, das so misshandelt, so verunstaltet worden ist, als mein Kind anerkennen? , fragte er kalt und wandte sich ab .
Magda! Jaelle klammerte sich entsetzt an sie. Magda riss sich aus der schrecklichen L ä hmung des Alptraums los. Als ihr eigenes Laran erwachte, hatte sie auch an Camillas Alptr ä umen teilgenommen. Eine grauenhafte Zeit – und das Schlimmste daran war Camillas Scham gewesen, dass sie unf ä hig war, diese Erinnerungen und Schrecken vor ihrer Freundin und Geliebten zu verschließen.
Magda beugte sich ü ber Camilla und sch ü ttelte sie. Du hast im Schlaf aufgeschrien, Liebes. Hattest du einen b ö sen Traum?
Mit zitternden H ä nden wischte sich Camilla den Schweiß vom Gesicht und rang um Beherrschung.
Aye , fl ü sterte sie endlich, ich danke euch, dass ihr mich geweckt habt, Eidesschwestern. Sie wusste, dass die anderen ihren Traum gesehen hatten, aber sie konnte sich darauf verlassen, dass sie keine Fragen stellen w ü rden, und daf ü r war sie dankbar.
Am n ä chsten Morgen war Cholaynas Farbe gut, und sie atmete so leicht, dass die Frauen, die den Fr ü hst ü cksbrei brachten, das Dampfzelt abbauten und wegtrugen. Cholayna setzte sich auf, zog sich
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