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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Suche. Hast du nichts gewonnen?
Ist das verkehrt? , fragte Vanessa aggressiv.
Marisela z ö gerte. Sie sah zu der Priesterin in ihren Lumpen hin, die gleichm ü tig auf der steinernen Plattform saß. Die alte Frau hob die Augen und sah Vanessa scharf an. Magda f ü rchtete schon, dass sie sie mit den schnellen, harten Worten, die ihr zu Gebote standen, angreifen werde. Aber ihre Stimme klang ü berraschend sanft.
Sie fragt dich nicht nach richtig oder falsch, kleine Schwester. Deine Absicht ist gut, das wissen wir, sonst w ä rest du draußen im Sturm, ganz gleich, wie groß deine Not w ä re. Hier findet niemand Zuflucht, der seinen Mitmenschen Schaden zuf ü gen will. Deine Schwester m ö chte nur wissen, ob du unter vielen guten Dingen etwas gefunden hast, das f ü r dich allein ist und dir gef ä llt. Sprich die Wahrheit und f ü rchte nichts.
Ich kann nicht glauben, dass deine Frage so gemeint war , sagte Vanessa ungeduldig. Ja, einer der Gr ü nde, warum ich die Reise mitgemacht habe, ist, dass ich diese Berge sehen und einige von ihnen besteigen wollte. Diese Chance w ü rde nie wiederkommen, und ich war bereit, daf ü r eine Menge auf mich zu nehmen. Das heißt aber nicht, dass es mir nicht ernst damit war, Lexie und Rafaella zu suchen.
Ich wusste gar nicht, dass du sie so gern mochtest , bemerkte Marisela.
Das Gernhaben hat gar nichts damit zu tun! , fuhr Vanessa auf. Sie ist nicht meine Liebhaberin oder meine Busenfreundin oder Vertraute, ich bin doch nicht – nun, ich weiß, hier ist es Brauch, und niemand denkt sich etwas B ö ses dabei, aber Frauen als Liebhaber interessieren mich nicht. Wir waren zusammen in der Ausbildung, und sie ist in Schwierigkeiten. Sie braucht Freunde, und sie hat nicht viele. Wenn ich in Not w ä re, w ü rde sie mir sicher auch helfen. Was hat all euer Gerede ü ber Schwesternschaft zu bedeuten – und ich meine nicht dies Zeug ü ber Geheimb ü nde und dergleichen –, wenn ich einer Freundin nicht helfen soll? Und Rafaella, nun, sie ist Bergsteigerin. Ich respektiere sie. Verstehst du so etwas nicht? Die alte Frau l ä chelte, aber Vanessa achtete nicht auf sie. Marisela nickte Vanessa zu. Es war fast eine Geste formeller Anerkennung.
Rafaella und ich machten im Thendara-Gildenhaus gemeinsam unser Hausjahr durch , sagte Marisela. Mir kommt es vor, als sei das schon lange her. Auch ich sorge mich um sie, und nicht zuletzt deswegen bin ich hergekommen. Sie hat das Recht auf ihre eigene Suche, auch wenn das, was sie sucht, Reichtum ist. Ich f ü rchtete jedoch, sie werde in tiefes Wasser geraten, wo sie nicht schwimmen kann, w ä hrend sie glaubt, nur ihren legitimen Gesch ä ften nachzugehen. Ich wusste, Jaelle war ihretwegen beunruhigt, und wenn es nur um schlechtes Wetter und gef ä hrliche Wege gegangen w ä re, h ä tte man es ihr und dir ü berlassen k ö nnen, Rafaella zu Hilfe zu eilen. Aber es sind andere Dinge mit im Spiel. Ich hoffte, sie davon abhalten zu k ö nnen, dass sie sich hineinst ü rzt, ohne eine klare Vorstellung davon zu haben. Sie seufzte schwer. Ihr habt sie also nicht eingeholt?
Wie du siehst , bemerkte Camilla trocken. Als ob du, eine Leronis, das nicht w ü sstest .
Ich bin ebenso wenig allwissend wie du, Camilla. Bis ich hier eintraf, hatte ich noch Hoffnung. Hat sie bei dem schweren Sturm nicht hier Zuflucht gesucht, gibt es zwei M ö glichkeiten. Entweder ist sie anderswo sicher – sie sprach mit sorgf ä ltiger Betonung und einem Seitenblick zu der alten Frau hin, und Magda erkannte, dass sie auf Acquilara und ihre Gefolgsleute anspielte – oder sie ist tot. Denn sonst gab es nirgendwo ein Obdach, und niemand h ä tte das Unwetter im Freien ü berlebt. Ich ertrage den Gedanken nicht, sie k ö nne sich in der Gewalt von . Sie blinzelte zornig, und Magda merkte, dass sie M ü he hatte, die Tr ä nen zur ü ckzuhalten. Die alte Frau beugte sich zu Marisela vor, ber ü hrte ihre Hand und tr ö stete sie: Du darfst hoffen, dass sie Sicherheit im Tod gefunden hat, Großtochter.
Cholayna folgte dem allen mit konzentrierter Aufmerksamkeit. Es musste sie wegen der Sprache, die sie benutzten, große M ü he kosten, dachte Magda, obwohl Cholayna die beste Sprachschulung im ganzen Imperium genossen hatte. Jetzt ergriff sie zum ersten Mal das Wort.
Marisela, mir geht es wie Vanessa. Ich kann nicht glauben, was ich da h ö re. Sind diese Leute so eifers ü chtig, dass sie Lexie und Rafaella tats ä chlich den Tod w ü nschen, damit sie nicht in

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