Die schwarze Schwesternschaft - 8
sie f ü r ein paar Stunden außer Gefecht ist.
Nein, sie muss sich frei entscheiden k ö nnen , lehnte Acquilara ab. Jetzt griffen zwei Paar H ä nde nach Magda und hielten sie diesmal k ö rperlich fest. Rafaella ö ffnete ihr gewaltsam den Mund und goss ihr eine eiskalte und widerlich s ü ße Fl ü ssigkeit in den Hals.
Haltet sie eine Minute lang fest , kam Acquilaras Stimme aus der Dunkelheit. Das Mittel wirkt sehr schnell. Danach haben wir von ihr nichts mehr zu bef ü rchten.
Eine Hitzewelle kroch ü ber Magdas Gesicht und erf ü llte ihre Kopfh ö hlen mit h ä mmerndem Schmerz. Es dauerte nur einen Augenblick, aber sie h ä tte am liebsten laut aufgeschrien. Dann verebbte das Gef ü hl langsam und ließ sie dumpf und leer und taub zur ü ck. Sie blinzelte, st ü tzte sich auf die Frauen, die sie hielten. Es gelang ihr kaum, das Gleichgewicht zu halten. Ihr Wahrnehmungsverm ö gen war stark beeintr ä chtigt. Zwar konnte sie sehen und h ö ren und f ü hlen, aber wie unzureichend waren die Eindr ü cke, die ihre nackten f ü nf Sinne ihr vermittelten! Außerhalb ihres K ö rpers war nichts, das Universum war tot . sogar ihre normalen Sinne waren ged ä mpft, als liege ein Film ü ber ihren Augen, als k ä men alle Ger ä usche von weit her. Sogar die K ä lte auf ihrer Haut hatte ihren Biss verloren, als habe man sie in eine schwere, schmierige Masse getaucht und von der Welt isoliert.
Raivannin. Es hatte sie aller zus ä tzlichen Sinne beraubt und sie kopfblind zur ü ckgelassen. Man hatte ihr eine große Dosis gegeben. Magda hatte die Droge einmal genommen, als sie krank gewesen war und Callista meinte, sie sollte von einer Turm-Operation abgeschirmt werden. Aber damals hatte es ihr nur geholfen, die MatrixArbeit, die in ihrer N ä he stattfand, auszuschließen, wenn sie wollte. Es hatte in nichts ä hnlichkeit mit dieser v ö lligen Isolierung, dieser Abschließung und Vernebelung gehabt.
Du hast ihr zu viel gegeben , sagte eine der Frauen, die sie festhielten. Sogar ihre Stimme klang undeutlich, oder klangen Stimmen immer so, wenn die psychische Wahrnehmungsf ä higkeit sie nicht mit Bedeutung unterlegte? Sie kann kaum stehen. Vielleicht gewinnt sie ihr Laran nach einer solchen Dosis nie mehr zur ü ck. Acquilara zuckte die Schultern. Verzweifelt stellte Magda fest, dass sie die Bosheit und Falschheit aus Acquilaras Stimme nicht mehr heraush ö rte. Sie klang wie jedermanns Stimme, sogar sympathisch. Wie konnte ein Kopfblinder je wissen, wem er vertrauen durfte?
Kein großer Verlust. Wir kommen ohne sie aus, und so mag sie leichter zu behandeln sein. Bringt sie weg, zur ü ck zu den anderen.
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W ä hrend die Frauen sie von dem Feuer weg und zur ü ck in die erste H ö hle f ü hrten, wo sie als Gefangene erwacht war, empfand Magda nichts anderes als Verzweiflung. Es war ihr unm ö glich gemacht worden, Jaelle und Camilla zu warnen.
Sie redete sich ein, Jaelle und Camilla seien ja nicht in Gefahr. Sie wussten nicht, wo sie war oder wo sie sie suchen sollten. Da sie mit Raivannin bet ä ubt war, konnten sie sie nicht einmal mit Laran aufsp ü ren.
Und wenn Acquilara versuchte, sie fN ur ihre Pl ä ne zu gewinnen, stand es ihnen immer frei abzulehnen. Es gab keine M ö glichkeit, sie zu zwingen, und keine Drohung w ü rde ihnen Acquilaras Angebot verlockend genug erscheinen lassen, um ihre Prinzipien zu verraten. Also weshalb sorgte sie sich?
Die Frauen warfen sie, ohne lange Umst ä nde zu machen, in die erste H ö hle und gingen weg. Magda rollte sich in ihrem Elend auf dem Fußboden zusammen.
Lexie beabsichtigt bestimmt, Cholayna zu tN oten oder t ö ten zu lassen. Sonst h ä tte sie nicht gewagt, so zu ihr zu sprechen.
Cholayna hob den Kopf, als Magda auf den Boden fiel. Magda, bist du in Ordnung? Was wollten sie?
Sie machten mir ein Angebot, das nicht von besonderem Interesse f ü r mich ist , antwortete Magda stumpf. Es ist nichts passiert. Meine Antwort bestand im Wesentlichen aus dem Rat, sie sollten zum Teufel gehen. Schlaf, Cholayna.
Sie hatte einen entscheidenden strategischen Fehler begangen. Sie h ä tte mitspielen, sich von Acquilaras Pl ä nen beeindruckt zeigen sollen. Dann h ä tte man ihr die Droge nicht gegeben, und sie w ä re im Stande gewesen, durch ihr Laran Kontakt mit Jaelle oder Camilla aufzunehmen. Jetzt war es zu sp ä t.
Du zitterst am ganzen K ö rper , sagte Vanessa. Ich glaube nicht, dass du in Ordnung bist. Was haben sie dir angetan? Komm unter meine Decke, w ä rme
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