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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sie nur am Ausgang ins Freie stehen , fl ü sterte Vanessa. Seid vorsichtig! Magda, kannst du sagen, woher diese Zugluft kommt?
Magda wandte den Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte, es zu bestimmen. Jetzt w ä re Laran n ü tzlich gewesen, obwohl Clairvoyance nicht zu ihren besonderen Talenten geh ö rte. Cholayna ber ü hrte ihren Arm und deutete schweigend.
Jemand schlief an einer H ö hlenwand im Licht der tropfenden Fackeln auf dem Fußboden. Eine Frau, eingeh ü llt in eine Decke. Eine von Acquilaras Zauberinnen. Eine W ä chterin, wenigstens eine. Vanessa beugte sich vor und holte mit dem Messer zum Stoß aus. Aber Cholayna sch ü ttelte den Kopf. Vanessa zuckte die Schultern und gehorchte.
Magda hatte die Richtung des Luftzugs festgestellt. Sie z ö gerte einen Augenblick. Solche H ö hlen wurden manchmal durch lange Felskamine bel ü ftet, und folgten sie dem Strom, f ü hrte er sie vielleicht in ein unpassierbares Labyrinth. Andererseits mussten sie etwas riskieren. H ö chstwahrscheinlich war eine W ä chterin, auch wenn sie schlief, vor dem Gang postiert, den ein fliehender Gefangener auf dem Weg in die Außenwelt nehmen musste. Magda zeigte mit der Hand.
Eine nach der anderen stiegen sie vorsichtig ü ber die schlafende Frau weg. Doch wenn Magda gehofft hatte, von der n ä chsten H ö hle aus w ü rden ein paar Schritte sie in die Freiheit und ins Licht der Sterne f ü hren, wurde sie bitter entt ä uscht. Denn der n ä chste Raum, gr ö ßer als der vorherige, war v ö llig leer und stockfinster.
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    In diesen HN ohlen konnten sie tagelang umherirren, außer, dass Acquilaras Bande sie fr ü her oder sp ä ter – wahrscheinlich fr ü her – finden und ihnen ein schnelles und blutiges Ende bereiten w ü rde. Acquilara hatte Magda benutzen wollen, aber Magda war sich v ö llig dar ü ber klar, dass sie bei ihr nicht auf Freundlichkeit oder Nachsicht rechnen durfte.
    Diesmal erwartete sie keine Droge, sondern der Tod. Vanessa tastete sich sehr langsam an der Wand entlang und f ü hlte jeden Zoll mit den ausgestreckten H ä nden ab. Sie rutschte aus, fing sich wieder, ließ sich auf die Knie nieder und winkte. Auf Zehenspitzen schlichen sie zu ihr. Sie war ü ber einen Haufen großer S ä cke gefallen, von denen einer oder zwei ge ö ffnet und oben umgeschlagen waren.
In dem einen war Trockenobst, in dem anderen eine Art Hirse, wahrscheinlich als Futter f ü r Packtiere gedacht. Auf Cholaynas stumme Anweisung hin f ü llten sie sich die Taschen. Draußen in der bitteren K ä lte mochten diese Vorr ä te die messerscharfe Grenze zwischen Leben und Tod bedeuten.
Hinter dem S ä ckestapel erhob sich eine lange Treppe. Undeutlich erkannten sie, dass Stufen in den weichen Kalkstein gehauen, mit Zement ausgef ü llt und gerade so weit gegl ä ttet waren, dass man sie ersteigen konnte, ohne zu fallen. Die Stufen waren feucht, schl ü pfrig und gef ä hrlich, und Magda z ö gerte, den Fuß darauf zu setzen. Glaubst du, da geht es hinaus? Oder nur weiter in die H ö hlen hinein?
Stellen wir es fest. Cholayna legte vorsichtig das letzte St ü ck an der Wand entlang zur ü ck. Magda versuchte automatisch, mit ihrem Laran hinauszugreifen, hinter der ö ffnung der Treppe etwas wahrzunehmen, aber es stellte sich nur ein dumpfer Schmerz ein.
In ihren . Augen? Nein. In ihrem Herzen? Ich kann nicht sagen, was fehlt, jedenfalls bin ich nur halb da. Sie verbannte den Gedanken, zwang sich, langsam an der tropfnassen Wand weiterzugehen. Wieder bei den S ä cken angekommen, stieß sie leicht gegen Vanessa. Da dr ü ben ist ein großer Durchgang , murmelte Cholayna. Ich w ü rde gern von hier verschwinden, bevor die W ä chterin aufwacht und wir sie t ö ten m ü ssen.
Meiner Meinung nach f ü hrt die Treppe nach draußen , sagte Vanessa. Denn ich sp ü re einen Luftzug, der von oben kommt. Ich bin mir nicht so sicher. ü berlege einmal, Vanessa. H ä tten sie uns alle diese Treppe hinuntertragen k ö nnen, ohne dass wenigstens eine von uns aufgewacht w ä re? , fragte Cholayna. Vanessa sagte: Du bist der Boss.
Nein. Daf ü r ist es zu ernst. Du und Magda habt hierbei ebenfalls eine Stimme. Magda, was sagen dir deine Vorahnungen? Magda hielt sich vor Augen, dass Cholayna nicht wissen konnte, wie diese Frage das Messer in der Wunde umdrehte.
Im Augenblick habe ich keine, hast du das vergessen? Aber ich w ü rde gern einen Blick auf diesen Durchgang werfen, bevor wir die Treppe hochsteigen.
Beeile dich , dr ä ngte

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