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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ich will deinen Tod auf mein Gewissen laden?
Ich h ä tte nicht mitkommen sollen, nicht wahr?
Es ist zu sp ä t, dar ü ber nachzudenken , sagte Camilla, als Jaelle, zu h ö flich, um zu antworten, z ö gerte. Geschehen ist geschehen. W ü rden wir dich allein zur ü ckschicken, w ä re das ebenso gef ä hrlich, als wenn wir dich ü ber den Pass zerren, also vergiss es. Halt einfach den Mund, und lass Jaelle ü berlegen, wie wir es am besten machen.
Cholayna hielt den Mund. Es musste, so dachte Magda, das erste Mal in zwanzig Jahren gewesen sein, dass Cholayna als l ä stiges Anh ä ngsel behandelt wurde. Jaelle musste die endg ü ltige Entscheidung treffen. Magda holte Rationen aus den Satteltaschen und verteilte Riegel aus getrocknetem Obst und Fleisch.
Ob wir weitergehen oder umkehren, wir werden sp ä ter keine Zeit mehr f ü r eine Mahlzeit haben. Vern ü nftigerweise haben wir die Pferde gef ü ttert. Esst. Sie reichte Jaelle etwas von der Mischung aus Fleisch und Trockenobst. Jaelle steckte das Zeug geistesabwesend in den Mund und kaute.
Cholayna knabberte an einer Rosine, und Camilla sagte: Iss auch von dem Fleisch. Was immer wir tun, in dieser K ä lte brauchst du etwas Solides.
Cholayna seufzte. Mit sichtlichem Widerwillen biss sie von dem getrockneten Fleisch ab. Camilla hatte Recht, das war Cholayna klar. Es tat Magda Leid zu sehen, wie sie dagegen ank ä mpfte, das verabscheute und ungewohnte Essen nicht auszuspucken. Cholayna Ares war es gew ö hnt, Befehle zu erteilen, nicht, sie entgegenzunehmen. Zwar mochte sie in wichtigen Dingen gehorchen, bei denen es um ihrer aller Leben ging, aber fr ü her oder sp ä ter w ü rde sie sich weigern, sich in pers ö nlichen Angelegenheiten herumkommandieren zu lassen.
Vanessa blickte zum Himmel auf, dessen Farbe mit dem dichter fallenden Schnee bereits verblasste. Also, was sollen wir tun? Wenn wir den Pass in Angriff nehmen wollen, verschwenden wir besser keine Zeit mehr. Und wenn wir es nicht wollen, sollten wir uns dann nicht eine gesch ü tzte Stelle suchen?
Magda wusste, dass es nicht nach Jaelles Geschmack war, solche Entscheidungen zu f ä llen. Doch alle wandten sich ihr zu, verlangten es. Wie gern h ä tte sie ihre Freundin in die Arme genommen und sie besch ü tzt! Aber wie es auch ausgehen mochte, Jaelle musste bestimmen.
Jaelle aß ihren Obst-und-Fleisch-Riegel auf, schluckte ein- oder zweimal und seufzte. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich schw ö re, ich weiß es nicht! Vanessa, was meinst du?
Ich bin mit dieser Gegend nicht so vertraut wie du. Ich bin ü berhaupt nicht mit ihr vertraut. Willst du es wagen, komme ich mit. Probieren k ö nnen wir es ja.
Magda, was sagst du dazu?
Ich bin bereit, das Risiko einzugehen, wenn du glaubst, wir k ö nnen es schaffen.
Das weiß ich. Jetzt klang Jaelles Stimme gereizt. Ich frage dich, ob du glaubst, dass Cholayna es schafft und ob das Wagnis der M ü he wert ist. Sollen wir nicht doch den sicheren Weg w ä hlen, umkehren und nach Hammerfell reiten? Oder w ü rdest du mit Cholayna uber Hammerfell nachkommen, w ä hrend Van und ich ü ber den Pass gehen, Rafaella einzuholen versuchen und auf euch in Barrensclae warten?
Vielleicht solltest du Vanessa fragen , sagte Magda halb im Scherz. Sie ist f ü r Personalfragen zust ä ndig. Ich finde ja, wir sollten alle gemeinsam entweder den Pass ü berqueren oder umkehren und den Umweg machen. Wenn Cholayna umkehrt, muss ich mit ihr gehen. Was meinst du, Cholayna? Willst du es versuchen? Ich sehe keinen Sinn darin, drei Tage zu verlieren, aber nur du kannst sagen, ob du das Risiko eingehen willst. Wenn Jaelle glaubt, dass ich es schaffe, schaffst du es wahrscheinlich auch.
Ich will es versuchen , sagte Cholayna mit einem ganz schwachen L ä cheln. Und ich verspreche, dass ich die Nerven nicht verliere. Oder, falls doch, dass ich den Mund dar ü ber halten werde.
Jaelle zuckte die Schultern. Gut. Gehen wir, bevor der Schnee noch dichter wird und frieren kann. Es ist leichter, solange noch kein Eis auf den Simsen sitzt. Ein guter Rat – und das gilt auch f ü r dich, Magda. Haltet die Augen auf den Weg gerichtet, und seht nicht nach unten.
    11
    Anfangs war der Weg steil, aber noch nicht bedrohlich. Die Schneeflocken waren kleiner geworden, nicht mehr handgroß. Daf ü r fielen sie umso dichter, und das bedeutete, dass sie nicht wieder damit aufh ö ren w ü rden. Noch war mit ein paar Stunden gr ä ulichen Tageslichts zu rechnen.
    Jaelle ritt an der Spitze,

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