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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nicht leicht nehmen.
Ich habe nie gesagt, dass ich es leicht nehme , schimpfte Vanessa, aber ich bin der Meinung, je schlimmer es ist, desto vern ü nftiger w ä re es, den Pass hinter uns zu bringen, bevor der Schnee tiefer wird. Sollte Jaelle die F ü hrung nicht gern ü bernehmen, werde ich es versuchen.
Ich kenne den Weg, du nicht , erwiderte Jaelle. Kann er ü berhaupt begangen werden, werde ich f ü hren. Ich zweifle gar nicht daran, dass ich allein und zu Fuß hin ü berk ä me. Die Chervines schaffen es, das ist schließlich ihre Art von Terrain. Und die Ponys werden es wahrscheinlich schaffen. Aber ich sage euch, diese Simse sind schmal. Auch bei bestem Wetter ü berquert man den Ravensmark-Pass nicht im Sattel. Der Scaravel sieht daneben wie die Große Nordstraße aus. Bei gutem Wetter w ü rde ich es trotz der weggesp ü lten Stellen versuchen. Aber wenn wir strengen Frost bekommen und sich glattes Eis bildet – ich bin schließlich keine Selbstm ö rderin, und ich kann mir nicht vorstellen, dass du eine bist.
So schlimm ist es? Vanessa sah Jaelle schweigend eine Minute lang an. Als sie dann sprach, enthielt ihre Stimme zu Magdas Erleichterung keine Spur von Aggressivit ä t mehr.
Was schl ä gst du vor? Wenn das Risiko so groß ist, welche andere M ö glichkeit haben wir?
Jaelle dachte kurz nach. Den Blick auf das dichter werdende Schneetreiben gerichtet, antwortete sie: Wenn wir den Pass nicht heute Abend ü berqueren, ist er wahrscheinlich bis zum n ä chsten Fr ü hlingstauwetter ü berhaupt nicht mehr passierbar. Deshalb ist er der am wenigsten benutzte Pass in den Kilghardbergen. Haben sich diese Simse einmal mit glattem Eis ü berzogen, w ü rde ich sie nicht f ü r alles Kupfer in Zandrus Grabmal begehen. Uns bleibt nichts ü brig, als umzukehren und den Umweg ü ber Hammerfell zu machen. K ö nnen wir es heute Abend tun?
Bei Tageslicht w ü rde ich es mir zutrauen , meinte Jaelle, obwohl ich die Pferde dann wohl eins nach dem anderen hin ü berf ü hren m ü sste. Wenn du Erfahrung im Bergsteigen hast, k ö nntest du es wohl auch. Und bei Camilla bin ich mir sicher. Nicht bei Magda, aber sie ist mit mir mitten im Winter ü ber den Scaravel gegangen, und ich war ihr keine Hilfe, nicht einmal, als die Banshees uns fanden. Aber . Sie drehte sich um und sah die noch ü brige Frau an.
Cholayna blickte Jaelle gerade in die Augen. Ich f ü rchte mich nicht.
Das hat nichts damit zu tun. Ich zweifle nicht an deinem Mut. Es geht um Gleichgewichtssinn, deine Geschicklichkeit, deine Anpassungsf ä higkeit an große H ö hen. Magda leidet in großer H ö he sehr, aber sie weiß, dass es mir nichts ausmacht, und deshalb befolgt sie meine Befehle. Was ist mit dir? Der Ravensmark-Pass ist der schrecklichste Weg, den du dir vorstellen kannst, und noch etwas schrecklicher. Vanessa hat zu ihrem Vergn ü gen Klettertouren gemacht, deshalb wird sie nicht in Panik geraten, wenn das Terrain schwierig wird – und glaub mir, es ist so schwierig, dass ich selbst Angst habe, was nicht meine Gewohnheit ist. Verlierst du an der engsten Stelle auf diesen Steigen die Nerven – was dann? Wir k ö nnten nicht umkehren und zur ü ckgehen. Haben wir die H ä lfte hinter uns, ist es zu sp ä t. Wir werden den Umweg machen m ü ssen. Ich bin einfach nicht sicher, ob du es schaffen wirst, und ich will nicht unser aller Leben von deinen Nerven abh ä ngig machen.
Cholayna ö ffnete den Mund zum Protest und schloss ihn wieder. Endlich sagte sie: Das sehe ich ein. Ich bin das schwache Glied. M ö chtest du, dass ich umkehre und euch anderen weiterziehen lasse? Denn aus deinen Worten geht hervor, dass ihr ohne mich hin ü berkommen werdet. Und wenn wir alle den Umweg machen, dann ist die Chance nicht groß, dass wir Rafaella noch rechtzeitig einholen – richtig?
Nehmen wir den Weg ü ber Hammerfell , erkl ä rte Camilla, bezweifle ich, ob wir sie auf dieser Seite von Nevarsin noch erwischen. Und wenn wir . wenn ihr weitergeht, habt ihr eine gute Chance?
Eine Chance , berichtigte Jaelle, keine gute Chance. Andererseits, wenn ich unser aller Leben aufs Spiel setze und euch ü ber den Ravensmark-Pass f ü hre, k ö nnen wir sie immer noch verpassen. Ich weiß nicht, ob eine so kleine Chance das wert ist. Ich bin keine Spielerin – bin es nie gewesen.
Denk einmal nicht an mich , bat Cholayna. Was m ö chtest du tun?
Jaelle fuhr zornig auf sie los: Das ist keine faire Frage! Wie kann ich nicht an dich denken? Du bist hier! Glaubst du,

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