Die schwarze Schwesternschaft - 8
Stimulanskapsel zu schlucken. Jaelle w ü rgte sie hinunter und explodierte: Verdammt sollen sie sein! Und dazu haben sie noch den Nerv gehabt, mit uns um den Preis von Essen und Wein zu feilschen! Sie kroch aus ihrem Schlafsack und versuchte, Vanessa auf die F ü ße zu bringen. Sie gab es auf, griff nach ihrem Messer und stellte sich neben Camilla. Immer noch machte Jaelle einen benommenen Eindruck, aber das Stimulans begann zu wirken. Magda dachte: Beim ersten Kampf haben wir Gl ü ck gehabt, und Cholayna ist unglaublich gut f ü r ihr Alter! Trotzdem k ö nnen wir nicht zu viert – und auch nicht zu f ü nft, falls Vanessa noch rechtzeitig aufwacht – ein ganzes Dorf umbringen! Wir werden hier sterben . Gab es keinen anderen Weg? Konnten sie jetzt, wo die Dorfbewohner wussten, dass sie keine leichte Beute waren, nicht um ihr Leben handeln? Ein Blick auf Camillas Gesicht verriet ihr, dass die Schwertfrau an nichts dergleichen dachte; sie war bereit, bis zum Tod zu k ä mpfen. Welche anderen Verteidigungsm ö glichkeiten hatten sie?
Wahrscheinlich w ü rden die R ä uber alle auf einmal angreifen. Jetzt sp ü rte Magda den Schmerz in ihrem verwundeten Arm, und das H ä mmern in ihrem Kopf setzte von neuem ein. Der Mann, dem Camilla den Bauch aufgeschlitzt hatte, fing unerwarteterweise wieder mit seinem schrecklichen St ö hnen an. Camilla kniete sich nieder und schnitt ihm schnell den Hals durch.
Sie wischte das Messer an dem zerlumpten Mantel des Mannes ab und stand auf. Magda kannte den Ehrenkodex der S ö ldner und las deutlich ihre Gedanken. Camilla hatte sich darauf gefasst gemacht, tapfer zu sterben. Aber ich will nicht tapfer sterben, dachte Magda. Ich will ü berhaupt nicht sterben. Und wenn ich am Leben bleibe, will ich Cholaynas und Vanessas Tod nicht auf dem Gewissen haben! Gibt es keine Alternative?
Mit einem schrecklichen Gef ü hl des dLej`a vu sah sie ein Gesicht durch den T ü rspalt sp ä hen, als seien sie zum Anfang des Kampfes zur ü ckgekehrt.
Denke, verdammt noch mal, denke! Was n ü tzt dir dein Laran, wenn es dir jetzt nicht das Leben retten kann?
Mit erhobenem Messer st ü rmte ein R ä uber auf sie los. Sie schlug hart zu, f ü hlte ihn zusammenbrechen – aber die ü berzahl war zu groß. Verzweifelt griff sie mit ihrem Laran hinaus, erinnerte sich an einen alten Trick, sah pl ö tzlich wie ein hinter ihren Augen gemaltes Bild die Feuerstelle zu Armida, und Damon erz ä hlte ihnen von einer vor langer Zeit mit Laran gewonnenen Schlacht.
Jaelle! Shaya, hilf mir!
Jaelle k ä mpfte mit einem R ä uber in einem roten Hemd um ihr Leben. Magda wob mit aller Kraft ein Bild, sah die R ä uber erschrecken. ü ber ihnen in der Scheune flackerte ein D ä mon, kein darkovanischer D ä mon, sondern der Teufel aus dem terranischen Mythos mit Schwanz und H ö rnern und einem ü berw ä ltigenden Schwefelgestank . Die Front der Angreifer zerriss; sie wichen zur ü ck. Dann verband sich Jaelle mit ihr. Die Gehirne der Freipartnerinnen verschmolzen zu einem, und pl ö tzlich sahen sich die R ä uber einem Dutzend D ä monen mit Fangz ä hnen und erhobenen Schwertern gegen ü ber. Nach kurzem Zaudern drehten sie sich um und liefen heulend davon. Einige warfen sogar die Waffen weg.
Diesen Augenblick suchte Vanessa sich aus, um sich aufzusetzen. Sie sah sich best ü rzt in der Scheune um, erblickte die D ä monen, gab ein ersticktes Quietschen von sich und vergrub ihren Kopf in den Decken.
Der Schwefelgestank hing noch in der Luft. Cholayna lief zu Vanessa und dr ä ngte sie aufzustehen. Camilla sagte: Das wird sie f ü r eine Weile in Schach halten! Aber nicht lange. Hauen wir ab, solange wir es noch k ö nnen!
Schnell stiegen sie auf die Pferde. Vanessa sch ü ttelte den Kopf und murmelte benommen vor sich hin. Magda sah sich ihren Arm an. Keine gef ä hrliche Wunde, vermutete sie, obwohl das Blut immer noch langsam aus dem Schnitt sickerte. Wenn eine Vene durchtrennt w ä re, redete sie sich zu, w ü rde das Blut stetig fließen, und bei einer Arterie w ä re ich inzwischen schon verblutet. Kaum im Sattel sitzend, riss sie einen Streifen vom Saum ihres Unterhemdes und legte sich eine Aderpresse an. Sie schn ü rte sie mit den Z ä hnen fest, um beide H ä nde frei zu haben.
Zu Pferde, dicht aneinander gedr ä ngt, die Chervines an den F ü hrungsz ü geln, n ä herten sie sich der T ü r. Jaelle sagte: Wartet . , und Magda sp ü rte die Ber ü hrung ihres Laran. Wir m ü ssen daf ü r sorgen, dass sie
Weitere Kostenlose Bücher