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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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noch lange Zeit nicht hier hereinkommen . Magda sah ü ber ihre Schulter die G ö ttin. Das dunkle Gewand glitzerte von Sternen, juwelenbesetzte Fl ü gel ü berschatteten die dunklen Stellen der Scheune, Glanz umfloss ihr Gesicht, und die durchdringenden Augen waren Furcht einfl ö ßend. Sie beneidete die Dorfbewohner nicht, die versuchen w ü rden, diese Scheune wieder zu benutzen, und sei es f ü r einen unschuldigen Zweck. Wie hatte sie das Bild in ihrem Geist gefunden? War es ihr bei jenem ersten Treffen der Schwesternschaft erschienen?
Zusammen ritten sie aus der Scheune in den Wind und das Schneetreiben hinaus. Ein paar sich zusammendr ä ngende Dorfbewohner sahen sie wegreiten, unternahmen jedoch nichts, um sie aufzuhalten. Vielleicht waren die D ä monen, die sie und Jaelle geschaffen hatten, f ü r sie noch nicht verblasst.
Mit einem Mal wurde Magda sehr ü bel. Sie musste sich mit beiden H ä nden am Sattel festhalten, damit sie nicht vom Pferd fiel. Ihr verwundeter Arm – derselbe, wie sie erst jetzt merkte, den sie sich bei ihrem Sturz aufgeschunden hatte – brannte vor Schmerz, und ihr Kopf f ü hlte sich an, als sei jeder Pulsschlag ein Stein, der ihr gegen die Stirn geschleudert wurde. Aber sie hielt sich fest. Allein wichtig war es, so viel Raum wie menschenm ö glich zwischen sich und dieses b ö se, verdammenswerte Dorf zu legen. Ohne viel Erfolg versuchte sie, sich mit einer Hand ihren Schal ü ber das Gesicht zu ziehen, um ihre Augen ein bisschen vor dem schneidenden Wind zu sch ü tzen. Schließlich beugte sie sich vor, vergrub ihr Gesicht in ihrer Jacke und ritt in einem dunklen Alptraum aus Schmerz dahin. Sie h ö rte Camillas Stimme kaum.
Margali? Bredhiya? Bist du in Ordnung? Kannst du reiten? Tue ich das nicht gerade? W ü rde es einen Unterschied bedeuten, wenn ich sagte, ich k ö nne es nicht?, wollte sie gereizt antworten. Sie hatte keine Gewalt ü ber ihre Stimme. Sie k ä mpfte mit den Z ü geln, mit dem Pferd, das ihr nicht gehorchen wollte. Sp ä ter erfuhr sie, dass sie sich gegen Camilla gewehrt und nach ihr geschlagen hatte, als diese sie vom Pferd hob und in die Arme nahm. Dann wurde es dunkel um Magda.
Sie versank in einen Traum von kreischenden D ä monen, die sie an einen Viehstand fesselten, w ä hrend ein Kyorebni mit einem Banshee-Gesicht seinen schrecklichen Schnabel in ihren Arm und ihre Schulter schlug. Es pickte ihr die Augen aus, sie wurde blind und wusste von nichts mehr.
    16
    Sie wanderte durch die graue Welt, die leer, formlos, ohne Landmarken war. Sie hatte sie seit hunderttausend Jahren schon hunderttausendmal durchwandert. Und dann erklangen in diesem leeren Universum Stimmen. Seltsam tonlose Stimmen, die in ihrem pochenden Gehirn widerhallten.
    Ich glaube, sie kommt wieder zu sich. Breda mea, Bredhiya, ö ffne die Augen, sprich mit mir.
Du hast wahrlich nichts dazu getan. Das war Jaelles Stimme, und Magda nahm in der formlosen Graue wahr, dass diese Stimme vor Zorn bebte, vor einem herzhaften, ehrlichen Zorn. Du behauptest, sie so sehr zu lieben, und doch tust du nichts, um ihr zu helfen .
Es gibt nichts, was ich h ä tte tun k ö nnen. Ich bin keine Leronis, das ü berlasse ich dir .
Das habe ich schon einmal von dir geh ö rt, Camilla, und ich glaube es heute ebenso wenig wie damals. Wenn es deine Schrulle oder meinetwegen auch dein Privileg ist, immerfort zu betonen, du seiest ohne Laran geboren, dann sei es dir geg ö nnt, solange du damit niemandem schadest als dir selbst. Aber wenn ihr Leben auf dem Spiel steht .
Ihr Leben? Unsinn. Der G ö ttin sei gedankt, sie atmet, sie lebt, sie erwacht – Breda, ö ffne die Augen.
Camillas Gesicht kaum aus der Graue, blass vor einem klaren, kalten Sternenhimmel. Magda nannte zitterig ihren Namen. Hinter Camilla erkannte sie Jaelle, und dann kehrte die Erinnerung an den Kampf und seine Folgen zur ü ck.
Wo sind wir? Wie sind wir von diesem . Ort weggekommen? Wir sind weit genug von ihm entfernt, dass sie uns nicht mehr einholen werden , sagte Cholayna, die sich nicht in Magdas Gesichtsfeld befand. Du bist vier oder f ü nf Stunden lang bewusstlos gewesen.
Magda hob die Hand und rieb sich das Gesicht. Es tat weh. Camilla sagte. Entschuldige, Margali – es blieb mir keine andere Wahl. Du wolltest nicht zulassen, dass ich dich aus dem Sattel hob und vor mir aufs Pferd nahm – du hieltest mich wohl f ü r eine dieser Kreaturen aus dem Dorf. Z ä rtlich ber ü hrte sie die wunde Stelle an Magdas Kinn. Ich musste

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