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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gibt es eine Redensart: So wissbegierig wie der Lehrling eines F ä hrmanns. Was ist, hast du Angst, dir die F ü ße nass zu machen?
Nicht mehr Angst als du, Chiya. Aber ich dachte, wir seien in Eile.
Bei all diesen Leuten vor uns m ü ssten wir eine Stunde auf die F ä hre warten. Durch die Furt reiten k ö nnen wir, sobald dieser Mann und seine Hunde und Chervines dr ü ben sind. Jaelle beobachtete die schlecht organisierte Gruppe vor ihnen, zwei Burschen, die Hunde und Chervines mit St ö cken und Drohungen ins Wasser trieben, Frauen in Reitr ö cken, die sich quietschend an ihre S ä ttel klammerten. Mitten im Strom erschreckte etwas die nerv ö sen Reittiere, und schon war eine Frau aus dem Sattel geworfen und paddelte im Wasser herum. Es dauerte eine Stunde, bis die Furt wieder klar war. Jaelle schritt ruhelos am Ufer hin und her. Magda sah, dass es sie juckte, einzugreifen und den M ä nnern zu zeigen, wie eine gut geleitete Karawane ü ber einen Fluss setzte. Bei dem, was sie vorhatten, konnten sie sich das allerdings nicht leisten.
Ach lass nur , sagte Magda, als sie die Packtiere durch den zertrampelten Schlamm zur Furt hinunterbrachten. Du kannst ihnen jetzt zeigen, wie eine F ü hrerin der Entsagenden ihre Gruppe ans andere Ufer bringt.
Jaelle grinste verlegen. Bin ich so leicht zu durchschauen?
Ich kenne dich seit langer Zeit, Breda mea.
Sie ü berquerten den Fluss in guter Ordnung, Jaelle, das erste Packtier am F ü hrungsz ü gel, an der Spitze, dann Magda, Vanessa, Cholayna wie eine Leronis mit Magdas zweitem Reitumhang verh ü llt und Camilla zum Schluss. Sie kamen problemloser hin ü ber, als wenn sie auf die F ä hre gewartet h ä tten, die gerade eben in einen Strudel geriet. Fluchend und schimpfend bem ü hten sich der F ä hrmann und seine S ö hne, sie freizustaken.
Sie ließen F ä hre und Kadarin hinter sich und ritten h ö her in die Berge hinauf.
    Anfangs waren die H ä nge der Ausl ä ufer sanft, und sie ritten auf gut markierten Wegen zwischen tiefen Schluchten dahin, die mit Koniferen und Wolken gef ü llt waren. Jaelle hatte die F ü hrung und schlug das schnellste Tempo an, das das Pferd aushallen konnte. Dieses Land war die Heimat der Chervines, und sie rannten mit reinem Vergn ü gen den heftigsten Winden entgegen.
    Allm ä hlich wurden die Berge h ö her, und die P ä sse verliefen zwischen nacktem Fels. Jaelle achtete darauf, oberhalb der Baumgrenze nicht von der Nacht ü berrascht zu werden. Wenn sie sich der W ä rme wegen in ihren Doppelschlafs ä cken zusammendr ä ngten, erschauerte Magda bei den von oben kommenden wilden, schrillen Banshee-Schreien, die jede Beute in Reichweite lahmten.
    Zum Teufel, was ist das? , erkundigte Vanessa sich ä ngstlich. Das sind Banshees. Du hast von ihnen sicher gelesen. Unter die Baumgrenze gehen sie nur in einem extrem kalten Winter, wenn sie Hunger leiden. Wir haben aber immer noch Sommer.
Ein sch ö ner Sommer , brummte Cholayna. Ich bin nicht mehr warm geworden, seit wir den Kadarin ü berquert haben.
Dann iss mehr , riet Magda ihr. Kalorien sind W ä rme ebenso wie Nahrung. Cholayna ertrug das Tempo, die K ä lte und die H ö he besser, als Magda zu hoffen gewagt hatte. Sie muss eine unglaublich gute Agentin gewesen sein. Doch als der Weg steiler wurde und mehr einem Chervine-Kletterpfad glich, als sie gezwungen waren, abzusteigen und die steileren H ä nge zu Fuß zu ü berwinden – hinter Nevarsin w ü rden sie vielleicht ganz auf Pferde verzichten und Chervines reiten m ü ssen –, da fiel das Gesicht der Terranerin von Tag zu Tag mehr ein, und die Augen versanken in immer tieferen H ö hlen. Camilla war an harte Ritte gew ö hnt, und Vanessa benahm sich manchmal, als sei die ganze Reise als Urlaubsklettertour f ü r sie veranstaltet worden. Diese Haltung ging Magda zuweilen auf die Nerven, aber da Vanessas Geschick im Bergsteigen ihnen ü ber einige der schlimmsten Strecken hinweggeholfen hatte, sagte sie sich, Vanessa stehe das Recht zu, Spaß an der Sache zu haben. Vor ihnen lag der Scaravel-Pass, mehr als siebentausend Meter hoch. Am f ü nften Tag nach der ü berquerung des Kadarin schlugen sie ihr Lager auf dem unteren Hang der Straße zum Scaravel auf, nachdem sie den ganzen Tag in einem Schneetreiben geritten waren, das die Sicht auf wenige Pferdel ä ngen beschr ä nkte. Camilla und Vanessa hatten dar ü ber gemurrt. Magda dagegen war dies Wetter nur recht, da konnte sie ihre Augen auf den Weg richten und wurde nicht hinter

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