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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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meine Liebe, natürlich erfasse ich nicht ganz, was es für dich bedeutet, ich weiß nicht einmal, ob ich es mir richtig vorstelle, aber trotzdem fühle ich mit dir!«
       Magda hatte völlig die Fassung verloren. Ihre Freundinnen wärmten und trösteten sie, bis ihr Weinen aufhörte.
       »Vielleicht nützt es uns sogar irgendwie«, flüsterte Vanessa. »Als sie dich zurückbrachten, fiel mir auf, dass Lexie mit ihrer Lähmpistole nicht dabei war. Offensichtlich glauben sie, dass du ohne dein Laran keine Gefahr für sie darstellst. Ich habe das Gefühl, dass sie sich um uns beide - Cholayna und mich - überhaupt keine Sorgen machen, weil wir keinerlei psychische Kräfte besitzen.«
       Daran hatte Magda nicht gedacht. Ihr Schock war so groß gewesen, dass sie überhaupt nicht gedacht hatte.
       Habe ich mir angewöhnt, fragte sie sich, mich so völlig auf mein Laran zu verlassen, dass ich alles andere vergessen habe? Das ist auch nicht richtig.
       »So ist es.« Sie nahm sich zusammen, setzte sich auf und wischte sich die Tränen mit dem Ärmel ab. Sie wurden nicht bewacht. Irgendetwas musste geschehen. Ohne Lebensmittel, Ausrüstung und Karten und ohne auch nur zu wissen, ob es draußen Tag oder Nacht war, würde die Flucht schwierig werden - unmöglich brauchte sie deswegen nicht zu sein.
       Vanessa hatte ihr Messer, ein kleines Ding, sehr scharf, die Klinge so lang wie ihre Hand. Man konnte es zusammenklappen, und vielleicht hatten sie es nicht einmal als ein Messer identifiziert. Cholayna war unbewaffnet.
       »Aber ich furchte mich vor niemandem, den ich sehen kann«, erklärte sie grimmig mit einer Geste, die Magda bekannt war; auch sie war im unbewaffneten Kampf ausgebildet. Bis sie in dem Räuberdorf angegriffen wurden, hatte Magda ihr Geschick nicht benutzt, um zu töten. Cholayna, das hatte sie damals gesehen, war eine erstklassige Kämpferin.
       »Draußen muss es Nacht sein.« Magda besann sich auf ihre normalen Fähigkeiten. Man mochte ihr Laran zerstört haben, aber schließlich hatte sie beinahe siebenundzwanzig Jahre ohne eine Ahnung gelebt, dass sie es besaß. Magdalen Lorne hatte mehr aufzuweisen als allein Laran.
       »Acquilara gab anfangs den Befehl, sie sollten mich bewachen, damit ich mir meine Antwort bis morgen überlegen könne. Ich hatte den Eindruck, sie wollten zu Bett gehen. Früher oder später muss auch diese Bande schlafen. Sie sind keine Übermenschen, sie kennen nur ein paar widerwärtige Tricks und haben noch widerwärtigere Vorstellungen darüber, wie sie sie anwenden können. Wenn wir fliehen wollen, sollten wir es tun, bevor sie wieder aufstehen.«
       »Vielleicht brauchen wir sie nicht einmal zu töten«, sagte Cholayna. »Versuchen wir, an ihnen vorbeizuschleichen.«
       »Aber wir kennen den Weg hinaus nicht«, gab Magda zu bedenken, »und ich nehme an, dass dort Posten stehen, es sei denn, sie sind sträflich leichtsinnig… «
       »Das traue ich ihnen ohne weiteres zu«, meinte Cholayna. »Denke an die Psychologie der Macht, Magda. Diese Höhle liegt isoliert im gottverlassensten Teil dieser isolierten und gottverlassenen Berge. Niemand kennt den Weg. Niemand kommt jemals her. Wahrscheinlich schirmen sie sie psychisch vor der rivalisierenden Crew, der weisen Schwesternschaft, ab, aber ich würde ein Monatsgehalt darauf wetten, dass keine physischen Posten da sind. Dich haben sie matt gesetzt. Sie werden Vorsichtsmaßnahmen ergriffen haben, dass ihre Konkurrenten sie nicht mittels Laran aufspüren. Sie machen sich jedoch nicht einmal die Mühe, Vanessa und mich zu bewachen. Als Gefahr betrachteten sie nur dich und dein Laran.«
       Cholayna hatte Recht. Es gab also nur zwei Probleme. Erstens mussten sie warten, bis Acquilara und ihre Kohorten schliefen, damit sie den Weg aus der Höhle suchen konnten. (Magda hatte in der zweiten Höhle, wo die Unterredung stattgefunden hatte, einen Luftzug gespürt, deshalb würde jener Raum dem Ausgang näher sein.) Zweitens wussten sie vorerst noch nicht, wie sie draußen überleben sollten.
       Die zweite Frage war die schwierigere. Vanessa war Magda bereits voraus. »Und wenn wir hinausgelangt sind? Wir haben kein Essen, keine Überkleider, keine Überlebensausrüstung… «
       »Irgendwo in diesen Höhlen müssen Lebensmittel und Kleidung liegen!«, wandte Cholayna ein.
       »Na klar. Möchtest du zu Acquilara gehen und sie bitten, uns davon abzugeben?«
       »Noch wichtiger ist für mich etwas

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