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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Wirklichkeit (aber was war schließlich Wirklichkeit und was Illusion?) war Callista Lanart-Carr, einst Bewahrerin zu Arilinn, eine große, zerbrechlich wirkende Frau, deren rotes Haar fast ganz zu einem silbrigen Grau verblasst war, obwohl sie die Dreißig kaum überschritten hatte. Ihr Körper hatte nach der Geburt von drei Kindern die Spannkraft verloren, und ihr Gesicht war faltig und verhärmt. Doch auf dieser Ebene hatte Callista zumindest für Magda die strahlende Schönheit der ersten Jugendblüte.
       Magda wusste, dass Callista nicht sprach, aber Laute und Geräusche galten hier nichts. Ihr schien es, dass Callista sie freudig begrüßte.
       »Magda! Jaelle! Oh, wir erwarteten, euch zu sehen… «
       Und schon umringten sie die anderen Mitglieder des Turmkreises, Ellemir und Andrew und Damon, schnell aus Träumen oder Schlaf herbeigerufen. Auch Damons Bruder Kieran war da und Kierans Sohn Kester und Lady Hilary Castamir-Syrtis, die wie Callista einmal Bewahrerin in Arilinn gewesen war. Für Magda und Jaelle war ihre Begrüßung ein Liebesfest, bestehend aus allen Küssen und Umarmungen und Zärtlichkeiten, die ihnen je zuteil geworden waren, ohne die Begrenzungen des Körpers, und es dauerte lange (in Wirklichkeit kaum einen Sekundenbruchteil).
       Endlich verebbte die Intensität der liebenden Kommunikation zögernd (obwohl sie in einer tieferen Realität immer Teil von ihr sein würde, dachte Magda, ständig erneuert und bestätigt), und Ellemir sagte: »Oh, meine Lieben, wir haben schon vor zehn Tagen mit eurer Ankunft hier gerechnet. Ich weiß, das Wetter in Thendara ist oft schlecht, aber ich habe von keinen Stürmen gehört, nicht einmal auf dem Pass. Was ist geschehen?«
       Eine scherzhafte Frage von jemandem - Kester? - , der zu wissen wünschte, welche Freuden der großen Stadt sie festgehalten hätten, Freunde, Liebhaber - ein rascher Tadel für diesen Vorwitz von Damon - Ellemirs schlecht verhehltes Erstaunen darüber, dass es Dinge gab, die zwei Mütter von ihren Kindern fern halten konnten - ein Austausch zwischen Andrew und Magda über etwas, das ihnen allein gehörte, ein Band geteilter Erfahrungen, das stärker als Liebe war…
       »Cholayna brauchte mich, und Jaelle blieb, um mir Gesellschaft zu leisten«, antwortete Magda und teilte ihnen schnell die Nachricht von dem in den Hellers abgestürzten Flugzeug mit. Etwas mochte bis in die Überwelt durchgedrungen sein.
       Andrews Zorn loderte auf wie Flammen in trübem Rot und fahlem Orange, die die Umrisse seines Körpers umgaben. Magda erlebte dieses Phänomen manchmal sogar dann, wenn sie sich beide in ihren Körpern befanden. Hier war es unmissverständlich.
      »Sie hätten es von dir nicht verlangen dürfen, Magda.« Verdammt sei diese Anders! Der Vorfall ist keine Rechtfertigung für das, was man dir angetan hat. Das ist typisch für die Terraner: ihr verfluchter Wissensdurst, der auf nichts Rücksicht nimmt. Sie haben keine Ahnung von menschlichen Nöten…
       »Das ist zu stark, Andrew. Cholayna hat ausdrücklich betont, ich könne mich weigern.«
       Andrew winkte ab. »Du hättest dich weigern sollen! Ich wette, du hast nichts Wissenswertes herausgebracht.«
       »Ich habe Lexie zurückgeholt«, verteidigte Magda sich. »Sie hätte für immer in diesem Zustand bleiben können! Und da ist noch etwas.« Einem Impuls folgend, übermittelte sie Callista das Bild, das sie Lexies Geist entnommen hatte.
       Verhüllte Gestalten, große Kapuzen. Das Krächzen von Krähen in einer Stille, tiefer als die der Überwelt…
       Magda spürte, dass es Callista nicht ganz neu war.
       Ich bin hin und wieder fremden Leroni in der Überwelt begegnet, sprach Callista zu ihnen allen. Nicht oft, und ich sah nur einen Schimmer von ihnen. Einmal, als ich sehr krank war - sie zuckte zurück vor den Erinnerungen an die Qualen, mit denen sie zur Bewahrerin von Arilinn gemacht worden war - , und noch einmal, als ich in anderen Ebenen der Überwelt gefangen saß und nichts erreichen konnte, was mir vertraut war. Ich erinnere mich an die Stimmen seltsamer Vögel und dunkle Gestalten und wenig mehr. Wenn deine Freundin - Alexis? - sich in ihrer Todesangst aus dem abstürzenden Flugzeug teleportierte, mag sie eigentümliche Orte der Überwelt durchquert haben. Ehrlich, ich glaube nicht, dass mehr dahinter steckt, Margali.
       »Aber was ist mit dem abgestürzten Flugzeug? Es ist keine Spur davon zu finden… «
       »Auch dazu

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