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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Barclay. »Ich habe Ihnen gesagt, dass man mit öffentlichen Verlautbarungen sehr vorsichtig sein muss.«
    »Diese harmonische Note wäre eigentlich ein guter Zeitpunkt zum Heimgehen«, sagte Harvey und grinste über beide Backen.
    »Ich schreibe einen Brief und schicke ihn an alle unsere Spender«, sagte Diane. Auch sie war froh, wenigstens einmal mit Barclay übereinzustimmen.
    Vanessa überredete Diane, mit ihr, Laura und Harvey im Museumsrestaurant zu Abend zu essen. Sie verbrachten eine angenehme Zeit miteinander, vor allem weil sie wenigstens diesmal über keinerlei Probleme sprachen. Als Diane aufstand, um zu gehen, legte ihr Vanessa die Hand auf den Arm.
    »Hat das alles hier mit mir zu tun?«, fragte Vanessa. »Will mich jemand verletzen, indem er dem Museum schadet?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Diane. »Riddmann versuchte, Ihnen eins auszuwischen, aber meine Quelle sagt mir, dass er nicht hinter der Sache mit den Artefakten steckt. Er hat das Ganze nur für seine Zwecke ausgenutzt.«
    »Ich habe in meinem Leben schon eine Menge Leute verärgert«, sagte Vanessa.
    »Das haben wir alle«, sagte Harvey.
    »Es könnte auch um mich gehen«, sagte Diane, »oder um Kendel, oder auch um Jonas. Er ist der Kurator der Archäologieabteilung. Wahrscheinlich geht es aber um etwas ganz anderes. Was immer es ist, wir werden es herausfinden.«
    Diane ging in ihr Osteologiebüro hinauf, um Deputy Marshal Merrick anzurufen. Sie erreichte nur seinen Anrufbeantworter, auf dem sie ihm eine Botschaft hinterließ. Sie teilte ihm mit, dass die Anwältin Emma Lorimer Clymene vielleicht kannte, das Ganze aber auch ein Holzweg sein könnte. Sie berichtete ihm alle Einzelheiten und betonte am Ende erneut, dass alles nur so ein Gefühl von ihr sei, hinter dem wahrscheinlich gar nichts stecke.
    Es war immer noch früh, und sie hatte für den Moment, was die Suche nach Clymene anging, alles getan, was möglich war. Sie würde die Nacht in ihrem Museumsbüro verbringen. Sie entschied sich, noch etwas länger im Labor zu bleiben und die Knochen zu untersuchen, die man ihr aus Ohio geschickt hatte.
    Als sie die Knochen auf dem Labortisch auslegte, fielen ihr einige Dinge sofort ins Auge. Sie stammten von einem jungen Menschen. Das Opfer war zwischen zwölf und fünfzehn Jahre alt gewesen. Beide Speichen wiesen verheilte Drehungsbrüche auf. Außerdem bemerkte sie verheilte Rippen und Fingerknochen. Dieses Kind war misshandelt worden, es war weiblich, und es war unterernährt. Dies war der traurigste Satz Knochen, den sie seit langem gesehen hatte. Der Sheriff, der sie um diese Untersuchung bat, hatte ihr erzählt, dass diese Knochen fünfzehn Jahre lang im Regal des örtlichen Leichenbeschauers gelegen hatten. Ein Jäger hatte sie kurz davor in einem Wald gefunden.
    Der Schädel lag in einer gesonderten Schachtel. Das Gesicht war vollständig zertrümmert. Als Diane die fürchterlichen Verletzungen betrachtete, entschloss sie sich, die Identität dieses Mädchens herauszufinden, selbst wenn dies weitere fünfzehn Jahre dauern sollte. Sie begann, die Gesichtsknochen, so gut es ging, zusammenzusetzen.
    Sie arbeitete bis in den frühen Morgen hinein. Sie hatte den rekonstruierten Schädel in eine Sandkiste gelegt, bis der Leim vollständig getrocknet war. Danach würde sie ihn von einem Laserscanner abtasten lassen. Mit Hilfe eines speziellen Computerprogramms konnte sie dann das Gesicht rekonstruieren. Die Software konnte es auch »altern« lassen und berechnen, wie das Mädchen als Erwachsene ausgesehen hätte. Vielleicht ähnelte sie ihrer Mutter oder einer Tante, und jemand würde sie erkennen. Diane nahm eine kleine Knochenprobe, um sie einem Labor in Kalifornien zu schicken. Vielleicht konnte es herausfinden, wo das kleine Mädchen aufgewachsen war.
    Sie wusch sich die Hände, zog den Laborkittel aus und löschte das Licht. Ihr Museumsbüro lag auf der anderen Seite des Gebäudes im Erdgeschoss. Sie wollte eigentlich einen Nachtwächter rufen, der sie in ihr Büro begleiten sollte, entschied sich aber dagegen. Dies war ihr Museum, und sie würde sich von niemandem so viel Angst einjagen lassen, dass sie nicht mehr allein darin herumlaufen würde. Nur die Ausstellungsräume würden dunkel sein. Außerdem arbeitete gerade die Reinigungsmannschaft im Haus. Sie brauchte also keine Angst zu haben.
    Sie schloss ihre Tür ab und winkte dem diensthabenden Wachmann des Kriminallabors zu. Danach ging sie am Dinosaurier-Aussichtspunkt und dem

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