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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Impulsübertrag. Das Fliegen war für sie wie ein Zaubertrick, aber der konnte ja auch jederzeit misslingen, wie jeder weiß. Sie geriet zwar nicht in Panik, aber sie hielt doch ständig Ausschau nach dem Kobold auf den Tragflächen.
    »Sie mögen das Fliegen nicht?«, fragte Kingsley.
    »Nicht allzu sehr, und wenn Sie mir jetzt einen Vortrag halten, dass Flugzeuge im Vergleich zum Auto viel sicherer sind, knuffe ich Sie in die Rippen. Autounfälle kann man überleben, Flugzeugabstürze nicht«, sagte Diane.
    »Und Sie haben hier oben nicht die Kontrolle«, sagte er. »Ich glaube, dass daher Ihr Unbehagen stammt.«
    Diane schaute vom Fenster zu ihm hinüber und merkte, dass er grinste.
    »Ich muss Ihnen vielleicht doch noch eine verpassen«, sagte sie. »Warum fliegen wir eigentlich nicht mit einem dieser hübschen kleinen FBI-Jets?«, sagte sie.
    »Das Fernsehen hat das Bild meines Jobs arg verzerrt. Jeder Flug ist teuer, und ich bekomme deshalb nicht so ohne weiteres einen eigenen Jet zur Verfügung gestellt. Außerdem kann ich nicht das perfekte Profil eines Verbrechers erstellen, wenn ich nur einmal kurz einen Tatort betrachte. Ich muss darüber nachdenken, Nachforschungen anstellen, und manchmal täusche ich mich trotzdem. Das Ganze ist keine exakte Wissenschaft, sondern nur eines der zahlreichen Hilfsmittel, die zur Aufklärung eines Verbrechens beitragen können.«
    »Oh, Sie fliegen also auch nicht gern, oder?«, sagte Diane.
    »Nicht besonders, nein«, sagte er.
    Die Stewardess brachte Getränke. Diane und Kingsley entschieden sich für eine Flasche Mineralwasser.
    »Ich habe gestern ein paar Hausaufgaben gemacht«, sagte er. »Ich verfüge jetzt über genauere Informationen darüber, wie Clymenes Ehemänner gestorben sind. Ich dachte mir, das könnte Sie interessieren.«
    Alles, was mich vom Fliegen ablenkt. »Ja, sicher«, sagte sie.
    Er reichte ihr mehrere beschriebene Papierseiten. »Ich habe die Angaben über den Tod jedes Ehemanns zusammengefasst. Grant Bacon ist der erste, von dem wir wissen, und einer der interessantesten.«
    Diane las Kingsleys Notizen durch. »Hier steht, er sei von der Schraube seines eigenen Bootes erfasst worden, während er sie versucht habe, zu reparieren. Wie kann denn das passieren?«, sagte sie.
    »Sie wissen es auch nicht so genau. Laut Polizeibericht entfernte er gerade ein Anlegeseil, das sich in der Schraube verwickelt hatte. Dabei sei der Bootsmotor plötzlich angegangen. Bacon verfing sich im Seil, geriet in die Schraube und war weitgehend zerstückelt, als sie ihn fanden. Das Ganze ist reichlich mysteriös.«
    »Geriet Clymene – oder vielmehr Kathy Bacon – je unter Verdacht?«, fragte Diane.
    »Nein, überhaupt nicht. Das ist das Interessante an der Sache. Jeder sagte aus, dass seine Frau eher eine graue Maus gewesen sei. Grant Bacon wurde wohl ab und zu gewalttätig und mochte unterwürfige Frauen. Nach allem, was man hört, war sie äußerst unterwürfig.«
    »Wenn er sie misshandelt hat, dann macht sie das zu einer Verdächtigen«, sagte Diane.
    »Sie hatte ein wasserdichtes Alibi. Sie war mit einer Reihe von örtlichen Honoratioren im dortigen Country Club, als es passierte.«
    »Ihre Schwestern müssen ihr geholfen haben«, sagte Diane. »Wenigstens eine von ihnen.«
    »Das habe ich mir auch gedacht«, sagte er. »Entweder als Mörder oder als Alibi. Grant war in eine Menge dunkler Geschäfte verwickelt und hat dabei viel Geld verdient. Aber sie hat wegen des Ehevertrags, den sie vor der Hochzeit unterzeichnet hatte, nach seinem Tod kaum etwas davon bekommen. Deshalb hat sie auch niemand verdächtigt.«
    »Das hört sich gar nicht nach Clymene an«, wunderte sich Diane.
    »Es wird noch besser. Ich habe auch mit der Anwältin, dieser Emma Lorimer, gesprochen, die Sie aus Richmond angerufen hatte.«
    »Sie hat tatsächlich mit Ihnen geredet?«, sagte Diane.
    »Die Marshals hatten sie zuvor schon etwas weichgekocht. Außerdem weigert man sich nicht, mit einem FBI-Agenten zu sprechen, selbst wenn er nur ein kleiner Profiler ist.« Er kicherte.
    Das Flugzeug geriet in diesem Moment in ein kleines Luftloch, und Diane umklammerte ihre Armlehnen.
    »Was haben Sie von ihr erfahren?« Sie versuchte, das flaue Gefühl in ihrem Magen zu ignorieren.
    »Lorimer gehört zu einem Kreis, der misshandelten Frauen hilft, ihren Peinigern zu entfliehen. Sie erzählte mir, Kathy Bacon sei eines Tages voller Panik bei ihr aufgetaucht und habe ihr anvertraut, dass Grants Sohn

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