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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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bekannt, dass ich zwei Jobs habe.«
    »Das stimmt schon, aber wir konnten dich auch auf dem Handy nicht erreichen«, sagte Laura.
    Diane drückte jetzt auf den Aufzugsknopf. »Ich führte im Inneren eines Gefängnisses eine Befragung durch. Dort sind keine Handys erlaubt.«
    Laura zögerte einen Moment. »Diane, ich weiß, dass Thomas Barclay manchmal etwas barsch klingen mag, aber er ist schon in Ordnung. Er respektiert dich wirklich. Er möchte bloß überall seine Hände im Spiel haben. Irgendwie glaubt er, er müsse immer die Kontrolle behalten.«
    »Du solltest ihn warnen, in meiner Gegenwart keine schlechten Analogien mehr zu verwenden«, sagte Diane.
    Laura lachte. »Wenigstens war es keine Sport-Metapher.«
    Die Aufzugstüren öffneten sich, und sie gingen hinein. Also so gibt Vanessa ihre Besorgnis weiter, dachte Diane. Nicht vor dem ganzen Vorstand, sondern privat – von Freund zu Freund. Das bedeutete, dass Thomas Barclay seine inquisitorische Befragung während der Vorstandssitzung wahrscheinlich aus eigenem Antrieb gestartet hatte. Ihr Handy vibrierte. Sie holte es aus der Tasche. Es war eine SMS von den Leuten, die gerade die Herkunft der ägyptischen Altertümer überprüften. Sie wollten sofort mit ihr sprechen.

Kapitel 10
    D iane verabschiedete sich im Erdgeschoss von Laura, nachdem sie deren Einladung abgelehnt hatte, mit ihr und einigen anderen Vorstandsmitgliedern im Museumsrestaurant einen Kaffee zu trinken.
    »Sage ihnen, dass ich sonst gerne gekommen wäre, aber ich habe Jin und Neva aufgetragen, die Artefakte zu überprüfen, und muss jetzt schauen, ob sie etwas herausgefunden haben.« Sie wollte die SMS gegenüber Laura nicht erwähnen, bevor sie nicht wusste, worum es dabei ging.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Laura und legte eine Hand auf Dianes Arm.
    »Du meinst, was dieses Vorstandstreffen angeht?« Diane zuckte mit den Achseln. »So etwas wird wahrscheinlich auch künftig wieder passieren. Wir müssen dabei einfach nur die Ruhe bewahren.«
    »Du hast recht. Eigentlich leben wir in Rosewood auf einer Insel der Glückseligen«, sagte Laura.
    Vielleicht einige von uns, dachte Diane. Als Direktor des Kriminallabors hatte sie diese Insel schon vor längerer Zeit verlassen müssen. Sie fuhr mit dem Aufzug in den ersten Stock hinunter, wo ihre Mitarbeiter im Konservierungslabor auf sie warteten.
    Im ersten Augenblick mochte dieses Labor nur als ein Raum voller Tische erscheinen, auf denen die unterschiedlichsten Objekte ihrer Bearbeitung harrten. Bei genauerem Hinsehen bemerkte man dann aber die unterschiedlichsten Mikroskope, eine Abzugshaube, einen Niederdrucktisch, eine Fotoausrüstung und andere Geräte, die dazu bestimmt waren, die vielen Gegenstände, die man in dieses Labor brachte, zu stabilisieren, zu konservieren und zu registrieren.
    Korey Jordan, ein großgewachsener Afroamerikaner Anfang dreißig, war Chefkonservator des Museums. Er und seine Mitarbeiter tauschten sich gerade mit Jin und Neva sowie den Registraren Harold und Shirley aus. Vor ihnen lagen die verdächtigen Artefakte. Hätte auf dem Tisch eine Leiche gelegen, hätten die Blicke der Anwesenden nicht ernster sein können.
    Verdammt. Sie hatte so sehr auf gute Nachrichten gehofft.
    Alle schauten auf, als Diane den Raum betrat. Jeder von ihnen trug ein Richard-III.-T-Shirt mit Ausnahme Harolds, des Registrars, was allerdings nur damit zu tun hatte, dass er Richard für schuldig hielt. Selbst die Mitglieder von Dianes Tatortteam Jin und Neva hatten diese weißen Shirts mit Richards Konterfei angezogen. Diane hoffte, dass Kendel diese Unterstützung etwas tröstete.
    »Was haben Sie herausgefunden?«, fragte sie, als sie sich dem Tisch näherte. Sie traten beiseite, um ihr einen Blick auf die Artefakte zu ermöglichen.
    Sie sind wirklich schön, dachte sie, während sie sie betrachtete. Vor ihr lag auf einem Stück Tuch ein sogenanntes Pektoral mit dem Bild einer ägyptischen Gottheit, ein Halsschmuck aus Gold, Lapislazuli und Türkis. Daneben lag auf demselben Tuch ein Schmuckgürtel aus Goldperlen, die die Form von Kaurimuscheln hatten. Auf einem zweiten Tuch stand ein einfacher Kanopenkrug mit einem Deckel in Form eines Schakalkopfes. Drei weitere Stücke waren aus Stein: eine etwa fünfzig Zentimeter hohe Büste aus rotem Granit mit abgebrochener Nase sowie ein Quarzitgesicht, dem ebenfalls die Nase fehlte. Auf dem Boden stand, immer noch in ihrer Kiste, eine kleine Granitsphinx, etwa einen Meter lang und ebenso

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