Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)
Artefakten vergleichen.«
»Wir wissen das«, sagte Diane. »Aber ich fürchte, dass die zuständigen Behörden sich mit solchen Feinheiten nicht lange aufhalten werden. Sie sehen, dass Kendels Name auf dem Kaufvertrag steht, und werden dann denken, dass sie mit echten Dokumenten vertuschen wollte, dass diese Altertümer tatsächlich gestohlen sind.«
»Da haben Sie leider recht. Die Behörden samt der Polizei sind tatsächlich oft ziemlich unterbelichtet.«
Korey war immer noch sauer, weil er einmal von der Polizei als Verdächtiger verhört wurde, nur weil er ein männlicher Afroamerikaner mit Rastalocken war.
»Wie ist die Vorstandssitzung verlaufen?«, fragte er. »Es geht das Gerücht, Sie hätten es denen ganz schön gezeigt. Was ist überhaupt mit dem Vorstand los? Sind das die neuen Mitglieder?«
»Einer von den Neuen kennt die Art und Weise noch nicht, wie wir hier die Dinge regeln«, sagte Diane. »Aber dass ich es ihnen ganz schön gezeigt hätte, ist eine Übertreibung. Nach dem, was sie in der Zeitung gelesen und in den Nachrichten gehört haben, waren sie wohl alle etwas nervös.«
»Nun, da kann ich sie sogar verstehen. Das war auch ganz schön schlimm«, sagte Korey. Er zuckte mit den Achseln und wandte sich wieder den Artefakten zu. »Zu schade, dass wir die nicht behalten können. Es sind wirklich schöne Stücke.«
»Das stimmt. Aber jetzt haben sie keinen Abstammungsnachweis. Ich frage mich wirklich, wer da dahintersteckt. Wer hat der Zeitung einen Tipp gegeben, und wer –« Diane hörte zu reden auf, als sie hörte, wie sich die Tür öffnete.
Es war Kendel. Sie sah besser aus. Sie hatte ihr Make-up aufgefrischt und versuchte sich sogar an einem Lächeln. Wenn er wollte, verstand David es wirklich, Leute aufzuheitern. Angesichts seiner paranoiden und pessimistischen Persönlichkeit hätte man ihm diese Begabung eigentlich kaum zugetraut.
»Neva sagte mir, dass Sie mich sehen möchten.«
Diane nickte.
»Ich bin in meinem Büro«, sagte Korey. Er ging zu Kendel und legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Lassen Sie sich nicht unterkriegen.«
Sie legte ihre Hand über die seine. »Danke, Korey. Ich bin euch allen wirklich sehr dankbar.«
»Ich möchte nur, dass Sie mir gewogen sind, wenn ich das nächste Mal eine Anschaffung für mein Labor vorschlage«, sagte er und lächelte sie an, bevor er zu seinem Büro hinüberging.
»David ist ein Schatz«, sagte Kendel. »Mit seiner Hilfe konnte ich meinen Besuch bei Golden Antiquities, dem Antiquitätengeschäft, in dem ich diese Sachen gekauft habe, weitgehend rekonstruieren.«
»Das kann David wirklich gut«, bestätigte Diane.
»Ich habe noch einmal über das Ganze nachgedacht«, sagte Kendel. »Ich kann einfach keinen Fehler entdecken. Ich weiß, wie man die Herkunft von solchen Altertümern überprüft. Außerdem habe ich die meisten zuvor im Pearle-Museum gesehen …«
Während sie das sagte, musterte sie den Tisch mit den Artefakten, und ihre Augen weiteten sich vor Schreck und Verblüffung.
Kapitel 11
K endel stand eine ganze Zeitlang still da und starrte zuerst die Gegenstände auf dem Tisch und danach die Sphinx in der Kiste an. Dann schüttelte sie den Kopf und runzelte die Stirn.
»Das sind nicht die Artefakte, die ich gekauft habe.«
Sie nahm jedes Stück in die Hand, um es genau zu untersuchen. »Es gibt zwar eine gewisse Ähnlichkeit, aber das ist auch alles. Außerdem stammen sie aus ganz anderen Dynastien.« Sie blickte Diane an. »Ich war ganz begeistert, als ich herausfand, dass das Pearle-Museum einige seiner besten Stücke an Golden Antiquities verkauft hatte. Sie stammten alle aus der 12. Dynastie, genau das, was wir für unseren Ägyptischen Saal brauchen: Schließlich stammt unsere Mumie auch aus der 12. Dynastie.« Sie schaute Diane in die Augen. »Die da habe ich noch nie gesehen.«
»Haben Sie solche wie diese bei Golden Antiquities gesehen?«, fragte Diane.
»Nein, bestimmt nicht.« Kendel bemerkte jetzt die auf dem Nachbartisch liegenden Unterlagen. Sie blätterte die Schriftstücke und Fotografien durch. »Das hier sind die korrekten Herkunftsnachweise für die Stücke, die ich gekauft habe. Das sind die Unterlagen, die ich überprüft habe. Glauben Sie, sie haben uns einfach die falschen Gegenstände geschickt?«
»Vielleicht«, sagte Diane. »Jemand könnte nur … einen Teil des dazugehörigen Etiketts gelesen und dann das entsprechende Objekt irrtümlich geschickt haben. Eines vielleicht, aber
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