Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)
spielen.«
»Mein lieber Mann«, sagte Drew, »sie könnte sogar hier als Museumsführerin arbeiten.«
Diane lachte, stoppte dann aber abrupt. »Verdammt … Nicht sie, aber eine ihrer Schwestern. Verdammt.«
Kapitel 34
A lle Augen richteten sich auf Diane, die gedankenverloren dasaß und sich an alles zu erinnern versuchte, was Karalyn ihr über Bobby Banks erzählt hatte.
»Wie bitte?«, rief Garnett aus. »Wollen Sie mir etwa erzählen, dass eine von ihnen hier ist? Wo?«
»Ich bin mir nicht sicher«, sagte Diane. »Agent Kingsley und mir hat man heimlich Schlafmittel eingeflößt, und das ist wahrscheinlich hier im Restaurant geschehen. Als ich später unsere Kellnerin befragte, stellte sich heraus, dass unsere Getränke von einem anderen Kellner eingeschenkt wurden, und der ist am nächsten Tag nicht zur Arbeit erschienen. Sie beschrieb ihn als ziemlich hübsch für einen Mann. Ich habe mich gerade gefragt, ob es nicht eine von Clymenes Schwestern oder sie selbst in Verkleidung gewesen sein könnte.«
»Sie würden bestimmt kein solches Risiko eingehen«, gab Neva zu bedenken.
»Es ist für eine Frau leichter, als junger Mann durchzugehen, als umgekehrt. Alle Kellner in unserem Restaurant sind noch sehr jung. Einige sind gerade erst mit der Highschool fertig.«
»Das wäre aber sehr wagemutig gewesen«, sagte Kingsley.
»Wie heißt dieser Kellner?«, fragte Garnett.
»Bobby Banks. Laut seiner Adresse lebt er anscheinend mitten im Wald.«
»Er hat also eine falsche Adresse angegeben«, sagte Garnett. »Ich werde mit Ihren Mitarbeitern reden.«
»Fragen Sie sie, ob er einen Adamsapfel hatte«, sagte Diane. »Jungs über vierzehn haben einen, im Gegensatz zu den Mädchen.«
»Immer?«, fragte Garnett.
»Nicht immer, aber die große Mehrheit«, antwortete Diane.
»Während Sie alle Ihre hochwissenschaftlichen Methoden anwenden, werden Drew und ich ganz altmodische Detektivarbeit leisten und mit jedem sprechen, zu dem Clymene im Gefängnis Kontakt hatte«, sagte Merrick. »Wer weiß, welche Methode am Ende Erfolg haben wird.«
»Sie muss irgendwie mit ihren Schwestern kommuniziert haben«, sagte David. »Sie sollten herausfinden, ob Mithäftlinge Informationen weitergegeben haben oder ihr jemand Wegwerfhandys verschafft hat.«
»Mein Gott, warum sind wir nicht selbst darauf gekommen?«, sagte Merrick. »Wenn wir nicht auf euch gehört hätten, würden wir eventuell immer noch da draußen nach ihr suchen und hätten sie vielleicht sogar bereits gefunden.« Während seine Worte ganz leicht sarkastisch klangen, behielt Merrick seinen freundlichen Gesichtsausdruck bei.
David lächelte ihn unschuldig an. »Rufen Sie mich einfach an, wenn Sie noch etwas brauchen«, sagte er.
Das Treffen war damit beendet. Die Marshals und Garnett machten sich auf, um ihre Zeugen zu befragen. Kingsley wollte einen geeigneten Linguisten auftreiben. Auch Dianes Team widmete sich wieder seinen unterschiedlichen Aufgaben. Zurück blieben Jacobs und das Problem der falschen Artefakte.
»Wollen Sie immer noch meine Bücher einsehen?«, fragte ihn Diane.
»Nur der Vollständigkeit halber«, sagte er lächelnd.
Diane hatte ein Tatortreinigungsteam beauftragt, ihre Wohnung zu säubern. Sie schaute auf die Uhr. Sie hatte sich mit Kingsley zum Mittagessen verabredet und hatte jetzt gerade noch Zeit, in ihrem Apartment einige Fotos und andere persönliche Gegenstände zu holen, die bei der Reinigung auf keinen Fall zu Schaden kommen sollten.
Das frisch renovierte neoklassizistische Gebäude leuchtete im hellen Sonnenlicht. Vor Jahren hatte man es in ein Apartmenthaus umgewandelt. Diane wusste nicht, wem es ursprünglich gehört hatte. Sie musste gelegentlich die Hauswirtin einmal danach fragen. Bei diesem Gedanken fiel ihr ein, dass sie mit ihr sprechen musste. Diane trat durch die breiten Doppeltüren, die in den Hausflur und zu den Erdgeschosswohnungen führten. Das Apartment der Hauswirtin lag unmittelbar rechts von der Eingangstür. Sie klopfte.
Eine kleine, weißhaarige, ältere Dame öffnete die Tür. Sie redete normalerweise ununterbrochen, aber als sie Diane sah, verschlug es ihr anscheinend die Sprache. Sie starrte sie nur erschrocken an. Diane begann sich zu fragen, ob sie sich auf dem Weg hierher vielleicht in ein Insekt verwandelt hatte.
»Oh, meine Liebe, das ist jetzt wirklich ungünstig«, sagte die Hauswirtin schließlich.
»Wer ist es, Tante … oh«, sagte ihr Neffe, als er an die Tür trat. »Du hast
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