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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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zufrieden. Sie schüttelte ihm die Kissen auf. »Du solltest dich hinlegen und ausruhen.« Beim Anblick seines Hemdes runzelte sie die Stirn.
    Sein Geist war benommen und sie hatte ihm das Hemd bereits halb ausgezogen, als er merkte, was sie tat, und ihr ungeschickt zu helfen versuchte. Zwischen den Fingerspitzen hielt sie das schweißdurchtränkte Kleidungsstück, rümpfte die Nase und ließ es verschwinden. Dann ging sie mit der Schale ins Badezimmer und kehrte kurz darauf mit einem Handtuch zurück. Nachdem sie ihn abgetrocknet hatte, schob sie ihn zurück in die Kissen.
    Daemon schloss die Augen. Er fühlte sich schwindelig und leer, als hätte man ihn bis aufs Knochenmark ausgesaugt. Außerdem packte ihn das Verlangen nach Gift mit einer unerbittlichen Heftigkeit, die ihn fast die Schmerzen zurückwünschen ließ.
    Er hörte, wie der Wasserhahn im Badezimmer kurz lief. Als er die Augen aufschlug, stand Jaenelle neben dem Bett und hielt ihm eine Tasse entgegen. »Trink das.«
    Ungeschickt griff Daemon mit der Linken nach der Tasse
und nippte gehorsam daran. Ein Prickeln fuhr durch seinen Körper. Dankbar trank er weiter und stellte zu seiner Erleichterung fest, dass sein Verlangen allmählich schwächer wurde. »Was ist das?«, wollte er schließlich wissen.
    »Eine Giftmischung, die du ohne Bedenken trinken kannst.«
    »Woher hast ...«
    »Trink!« Sie stürzte erneut ins Badezimmer.
    Er leerte die Tasse, bevor sie zurückkehrte. Jaenelle stellte die nun wieder saubere Schale auf den Nachttisch, nahm ihm die Tasse ab und ließ sie verschwinden. »Du musst jetzt schlafen.« Mit diesen Worten zog sie ihm die Schuhe aus und griff nach seinem Gürtel.
    »Ich kann mich selbst ausziehen«, knurrte er, wobei er sich seines barschen Tonfalls schämte, nachdem sie so viel für ihn getan hatte.
    Jaenelle bedachte ihn mit einem seltsamen, nachdenklichen Blick. »Also gut. Der Schlangenzahn hat sich noch nicht in seinen Kanal zurückgezogen, also pass auf, dass du nicht daran hängen bleibst.« Dann wandte sie sich um und ging auf die Tür zu.
    Es tat weh, sie derart neutral und förmlich sprechen zu hören. »Lady«, rief er leise. Als sie zum Bett zurückkehrte, hob er ihre Hand an die Lippen und küsste sie leicht. »Vielen Dank. Solltest du wieder einmal eine deiner Lektionen laut vorsagen wollen, um dich besser daran zu erinnern, stehe ich sehr gerne zur Verfügung.«
    Sie lächelte ihn an. Er war eingeschlafen, bevor sie aus dem Zimmer schlüpfte.
    4Terreille
    S urreal versuchte, ihre Hüften zu bewegen und sich in eine bequemere Lage zu manövrieren, doch sein Arm legte sich
fester um sie und die Hand, die ihren Arm berührte, packte gewaltsam zu.
    Philip Alexander hatte das abendliche Stelldichein früh am Morgen ausgemacht. Das war das einzig Vorhersehbare gewesen, was er am heutigen Tage getan hatte. Es gab kein geruhsames Abendessen, keinerlei Unterhaltung, die Lichter wurden nicht gelöscht und es gab auch keine Liebkosungen, bevor er sie nahm. Er drang ohne die geringste Zärtlichkeit in sie ein, während die Kerzen ihr grelles Licht warfen und keinen Zweifel daran ließen, wer unter ihm lag. Als er fertig war, rollte er zur Seite, aß das kalte Abendessen, trank fast den gesamten Wein aus und nahm sie erneut. Jetzt starrte er zum Baldachin über dem Bett empor und bohrte seine Finger in ihren schmerzenden Arm.
    Sie hätte ihn aufhalten können, Grau gegen Grau. Ihr grünes Juwel schützte sie ein wenig, doch nicht völlig. Das graue Juwel war ihre Überraschungswaffe, die sie nicht preisgeben wollte, wenn es nicht unbedingt sein musste. Nach dem zweiten Mal presste er sie einfach nur fest an seinen Körper, doch sie konnte die Wut spüren, die in ihm schwelte, und beobachtete, wie seine Juwelen aufblitzten, während sie die Energie in sich aufnahmen.
    »Ich würde den Bastard umbringen, wenn ich nur könnte«, stieß Philip zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Er tut, als wäre nichts passiert, während sie ...«
    »Wer?« Surreal versuchte, den Kopf zu heben. »Wer ist ein Bastard?« Wenn sie zumindest eine vage Vorstellung davon bekam, was ihn auf diese Weise handeln ließ, war sie vielleicht in der Lage, die Nacht unbeschadet hinter sich zu bringen.
    »Das sogenannte Geschenk, das Dorothea SaDiablo Alexandra geschickt hat. In einem Gletscher steckt mehr Wärme als in diesem Kerl und dennoch will Leland ...«
    Der Geruch von Blut stieg Surreal in die Nase. Als sie den Kopf ein wenig zur Seite

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