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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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wer noch alles? Wie lange würde es dauern, bis Jaenelle einem mentalen Faden folgte, der sie geradewegs in Hekatahs offene Arme führte? Und war diese Harpyie Freundin oder Feindin? »Das Kind ist bei den Dea al Mon bekannt«, meinte er vorsichtig.
    Die Harpyie nickte. »Sie ist mit Gabrielle befreundet, die auch zu uns gehört.«

    »Und mit Chaosti.«
    Ein grausames, zufriedenes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Und mit Chaosti. Er stammt ebenfalls aus meinem Volk.«
    »Und du bist?«
    Das Lächeln verschwand und kalter Hass flackerte in ihren Augen. »Titian.« Sie ließ den Blick über seinen Körper gleiten und lehnte sich dann im Sessel zurück. »Der Mann, der mich zerbrach ... er führt deinen Familiennamen, wenn auch nicht deine Blutlinie. Ich war kaum zwölf, als man mich verriet und nach Kaeleer schaffte. Er nahm mich zu seinem Vergnügen und zerbrach mich auf seinem Speer, doch alles hat seinen Preis. Ich hinterließ ihm ein Vermächtnis, den einzigen Samen aus seinen Lenden, der je erblühen wird. Eines Tages wird er die Rechnung mit ihr zu begleichen haben und wenn es so weit ist, wird sie der jungen Königin dienen.«
    Langsam stieß Saetan die Luft aus. »Wie viele wissen sonst noch von dem Kind?«
    »Zu viele ... oder nicht genug, das hängt ganz von dem Spiel ab, das gespielt wird.«
    »Dies ist kein Spiel!« Er wurde ganz ruhig. »Kannst du mir Zutritt zu deinem Inneren gewähren?«
    Ekel verzerrte Titians Gesicht.
    Saetan beugte sich vor. »Ich verstehe, warum es dich anwidert, von einem Mann berührt zu werden, aber ich bitte dich nicht leichtfertig darum... oder etwa um meinetwillen. «
    Titian biss sich auf die Lippe, während sich ihre Hände in den Sessel gruben. »Also gut.«
    Die Augen auf das Kaminfeuer gerichtet, griff Saetan mit dem Geist nach ihr, erreichte die innere Barriere und spürte, wie Titian zurückwich. Geduldig wartete er, bis sie bereit war, sich ihm zu öffnen. Als er im Innern war, ließ er sich sanft treiben, ganz der wohlerzogene Gast. Lange dauerte es nicht, bis er gefunden hatte, was er suchte, und erleichtert konnte er die Verbindung unterbrechen.

    Sie wussten es nicht. Titian stellte sich Fragen und kam der Wahrheit gefährlich nahe, doch niemand außer seinen Vertrauten wusste etwas mit Gewissheit. Ein seltsames Kind. Verschroben. Geheimnisvoll und rätselhaft. Das war auch gut so. Sein kluges, vorsichtiges Kind. Doch gleichzeitig musste er sich fragen, welche Erfahrungen sie in so jungen Jahren derart vorsichtig gemacht hatten.
    Er wandte sich wieder Titian zu. »Ich unterweise sie in der Kunst. Und ich diene ihr.«
    Titian ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Von hier aus?«
    Saetan schenkte ihr ein trockenes Lächeln. »Du hast völlig Recht, ich kann dieses Zimmer selbst nicht mehr sehen. Vielleicht ist es an der Zeit, der Hölle zu zeigen, wer das Sagen hat.«
    »Du meinst, wer als Stellvertreter das Sagen hat«, erwiderte Titian mit einem kühlen Lächeln. »Es ist gut, dass du dich engagierst, Höllenfürst«, gab sie widerwillig zu. »Es ist gut, dass sie einen so starken Beschützer hat. Sie ist furchtlos, unsere Schwester. Es ist klug, ihr Vorsicht beizubringen. Doch lass dich nicht täuschen. Die Kinder wissen, was sie ist. Sie ist nicht nur ihre Freundin, sondern auch ihr Geheimnis. Blut singt zu Blut und ganz Kaeleer macht sich langsam daran, einen einzelnen dunklen Stern in die Arme zu schließen.«
    »Woher weißt du das von den Kindern?«, erkundigte sich Saetan misstrauisch.
    »Ich sagte dir bereits, dass ich Gabrielle kenne.«
    »Du bist tot, Titian. Die Dämonentoten verkehren nicht mit den Lebenden. Sie mischen sich nicht in die Angelegenheiten der Reiche der Lebenden ein.«
    »Tun sie das nicht, Höllenfürst? Du und deine Familie herrscht immer noch über Dhemlan in Kaeleer.« Sie zuckte mit den Schultern. »Außerdem sind die Dea al Mon nicht zimperlich, was den Umgang mit jenen angeht, die im ewigen Zwielicht des Dunklen Reiches leben.« Zögernd fügte sie hinzu: »Und unsere junge Schwester scheint den Unterschied
zwischen den Lebenden und den Toten ohnehin nicht zu begreifen.«
    Saetan versteifte sich. »Meinst du, der Umgang mit mir hat sie verwirrt?«
    Titian schüttelte den Kopf. »Nein, sie war schon so, bevor sie die Hölle oder einen Hüter kennen lernte. Sie wandert auf einer seltsamen Straße, Höllenfürst. Wie lange wird es dauern, bis sie die Grenzen des Verzerrten Reiches entlangspaziert?«
    »Es besteht kein Grund

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