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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Mann von hinten packt. Ich musste es ihm versprechen.«
    Saetan hob eine Augenbraue. »Dieser Freund ist männlich? « Wie interessant.
    Bevor er weiter nachhaken konnte, polterte Andulvar unheilvoll: »Darum geht es hier nicht, SaDiablo.«
    »Worum geht es dann?« Nicht, dass er es wirklich wissen wollte.
    Prothvar zeigte auf Jaenelle. »Dieses kleine … sie … sag’s ihm!«
    Jaenelle ballte die Hände zu Fäusten und blickte Prothvar zornig an. »Es war deine Schuld. Du hast gelacht und dich geweigert, es mir beizubringen. Du hast mich umgestoßen.«
    Saetan hob eine Hand. »Immer langsam. Dir was beizubringen?«
    »Er wollte mir nicht beibringen, wie man fliegt«, meinte Jaenelle vorwurfsvoll.
    »Du hast keine Flügel!«, fuhr Prothvar sie unwirsch an.
    »Ich kann genauso fliegen wie du!«
    »Du hast keinerlei Übung!«
    »Weil du mich nicht unterrichten wolltest!«
    »Und das werde ich verdammt noch mal auch nicht tun!«
    Jaenelle stieß einen eyrischen Fluch aus, der Prothvar beinahe die Augen aus dem Kopf quellen ließ.
    Andulvars Gesicht verfärbte sich erschreckend purpurn, bevor er auf die Tür wies und brüllte: »Raus! «
    Jaenelle stürmte aus dem Arbeitszimmer, während Prothvar hinter ihr herhumpelte.
    Saetan hielt sich die Hand vor den Mund. Er wollte lachen. Süße Dunkelheit, wie er lachen wollte, doch der Blick
in Andulvars Augen warnte ihn, dass es eine erbitterte Auseinandersetzung geben würde, sollte er sich auch nur ein Grinsen erlauben.
    »Du findest das amüsant«, stellte Andulvar grollend fest, wobei er mit den Flügeln raschelte.
    Saetan musste sich mehrmals räuspern. »Ich vermute, es ist schwierig für Prothvar, in einem Streit mit einem siebenjährigen Mädchen der Unterlegene zu sein. Allerdings wusste ich nicht, dass das Ego eines Kriegers so verletzlich ist.«
    Andulvars erboste Miene blieb unverändert.
    Ärger stieg in Saetan auf. »Nimm Vernunft an, Andulvar. Sie will also fliegen lernen. Du hast doch selbst gesehen, wie gut sie die Balance in der Luft hält.«
    »Ich habe weitaus mehr als das gesehen«, erwiderte Andulvar scharf.
    Saetan knirschte mit den Zähnen und zählte bis zehn. Zweimal. »Erzähl mir davon.«
    Andulvar verschränkte die muskulösen Arme und starrte zur Decke empor. »Eine Freundin des verwahrlosten Görs, Katrine, zeigt ihr, wie man fliegt, doch Katrine fliegt wie ein Schmetterling, während Jaenelle wie ein Falke, wie ein Eyrier fliegen möchte. Also bat sie Prothvar, es ihr beizubringen, woraufhin er lachte, was zugegebenermaßen nicht sehr klug war, und sie ...«
    »Hat ihn auf die Palme gebracht.«
    »... sprang vom hohen Burgturm.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, bevor es aus Saetan hervorbrach: » Was? «
    »Du kennst den hohen Turm, SaDiablo. Du hast den verfluchten Ort hier errichtet. Sie kletterte die Mauer hoch und sprang. Findest du die Sache immer noch amüsant?«
    Saetan stützte sich mit den Händen auf dem Tisch ab, weil er am ganzen Leib zitterte. »Also fing Prothvar sie, als sie stürzte.«
    Andulvar stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Er
hätte sie beinahe umgebracht. Als sie sprang, stürzte er sich hinter ihr über die Zinnen, doch unglücklicherweise stand sie in der Luft, weniger als dreißig Zentimeter unter dem Mauervorsprung. Als er ihr nachhechtete, rammte er sie und beide stürzten beinahe drei Viertel der Strecke in die Tiefe, bevor er sich wieder gefangen hatte.«
    »Mutter der Nacht«, murmelte Saetan.
    »Und möge die Dunkelheit Erbarmen haben. Was wirst du also tun ?«
    »Mit ihr reden«, entgegnete Saetan erbittert, während er einen Gedanken zur Tür sandte und beobachtete, wie sie lautlos und schnell aufging. »Hexenkind!«
    Jaenelle kam auf ihn zu. Ihre Wut hatte sich abgekühlt und war der unnachgiebigen Entschlossenheit gewichen, die er mittlerweile nur zu gut an ihr kannte.
    Um seinen eigenen Zorn in den Griff zu bekommen, musterte er sie eine Weile. »Andulvar hat mir erzählt, was vorgefallen ist. Hast du etwas dazu zu sagen?«
    »Prothvar hätte mich nicht auslachen müssen. Ich lache ihn auch nicht aus.«
    »Zum Fliegen braucht man normalerweise Flügel, Hexenkind.«
    »Man braucht keine Flügel, um mit den Winden zu reisen. So groß ist der Unterschied nicht, und selbst Eyrier benötigen ein bisschen Kunst, um zu fliegen. Das hat Prothvar selbst gesagt.«
    Er wusste nicht, was schlimmer war: Jaenelle, wenn sie etwas Ungeheuerliches anstellte, oder wenn sie vernünftig war.
    Seufzend legte

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