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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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er die Hände über ihre kleinen, zerbrechlich wirkenden Finger. »Du hast ihm Angst eingejagt. Woher hätte er wissen sollen, dass du nicht einfach zu Boden stürzen würdest?«
    »Ich hatte es ihm gesagt«, erwiderte sie ein wenig ernüchtert.
    Saetan schloss kurz die Augen und dachte angestrengt
nach. »Also gut. Andulvar und Prothvar werden dir die eyrische Art des Fliegens beibringen. Im Gegenzug musst du versprechen, ihre Anweisungen zu befolgen und das Training in der richtigen Reihenfolge zu absolvieren . Keine Sprünge vom Turm, keine überraschenden Sätze von Klippen ...« Ihr schuldiger Blick ließ sein Herz in einem eigenartigen Rhythmus schlagen, sodass er mit erstickter Stimme fortfuhr: »... kein Ausprobieren der Blutschlucht ... oder irgendeiner anderen Schlucht, bis sie der Meinung sind, du seiest so weit.«
    Andulvar wandte sich leise fluchend ab.
    »Einverstanden?«, wollte Saetan wissen und hielt den Atem an.
    Niedergeschlagen, sich aber in ihr Schicksal fügend, nickte Jaenelle.
    Wie die Tore gab es die Schluchten in allen drei Reichen, doch im Gegensatz zu den Toren existierten sie jeweils nur im Territorium von Askavi. In Terreilles Askavi bildeten sie das Übungsgelände der eyrischen Krieger. Es waren enge, tief eingeschnittene Täler, in denen die Winde auf heftige Luftturbulenzen stießen, was eine gefährliche, aufreibende Probe für die mentalen und körperlichen Kräfte darstellte. In der Blutschlucht verliefen die Fäden der helleren Winde von Weiß bis Opal. Die anderen ...
    Saetan musste schwer schlucken. »Hast du die Blutschlucht ausprobiert?«
    Jaenelle erstrahlte. »Oh ja, Saetan. Es macht solchen Spaß!« Ihre Begeisterung versiegte, als er sie anstarrte.
    Vergiss nicht zu atmen, SaDiablo . »Und Khaldharon?«
    Jaenelle blickte zu Boden.
    Andulvar riss sie zu sich herum und schüttelte sie. »Nur eine Hand voll der besten eyrischen Krieger wagt sich jedes Jahr in die Khaldharon-Schlucht. Es ist die ultimative Herausforderung, was Stärke und Geschick betrifft, kein Spielplatz für Mädchen, die von einem Ort zum nächsten flattern wollen.«

    »Ich flattere nicht!«
    »Hexenkind«, meinte Saetan warnend.
    »Ich habe es bloß ein bisschen ausprobiert«, murmelte sie. »Und nur in der Hölle.«
    Andulvar starrte sie mit offenem Mund an.
    Saetan schloss die Augen und wünschte sich, der plötzliche, stechende Schmerz in seinen Schläfen möge nachlassen. Es wäre schlimm genug, wenn sie die Khaldharon-Schlucht in Terreille ausprobiert hätte, dem Reich, das am weitesten von der Dunkelheit und der vollen Stärke der Winde entfernt lag, aber die Schlucht in der Hölle zu betreten ... »Du wirst dich von den Schluchten fern halten, bis Andulvar sagt, dass du so weit bist!«
    Jaenelle musterte ihn, offensichtlich verblüfft über die Heftigkeit seiner Reaktion. »Ich habe dir Angst gemacht.«
    Saetan ging im Zimmer auf und ab auf der Suche nach etwas, das er in Fetzen reißen konnte. »Da hast du verdammt noch mal Recht. Natürlich hast du mir Angst gemacht. «
    Sie fuhr sich durch die Haare und beobachtete ihn. Als er zum Schreibtisch zurückkehrte, machte sie einen respektvollen, damenhaften Knicks. »Verzeihung, Höllenfürst. Verzeihung, Prinz Yaslana.«
    Andulvar stieß ein Grunzen aus. »Wenn ich dir schon das Fliegen beibringe, kann ich dir auch zeigen, wie man mit Stangen, Pfeil und Bogen und Messer kämpft.«
    Jaenelles Augen funkelten begeistert. »Sceron lehrt mich den Umgang mit der Armbrust und Chaosti zeigt mir, wie man ein Messer benutzt«, erklärte sie unaufgefordert.
    »Umso wichtiger ist es, dass du auch den Umgang mit eyrischen Waffen erlernst.« Andulvar lächelte grimmig.
    Als sie fort war, blickte Saetan Andulvar besorgt an. »Ich gehe davon aus, dass du ihr Alter und Geschlecht berücksichtigen wirst.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie gehörig ins Schwitzen kommt, SaDiablo. Wenn ich sie unterweisen muss, und anscheinend
habe ich keine andere Wahl, dann werde ich sie unterrichten, wie jeder eyrische Krieger unterrichtet werden sollte.« Er grinste schadenfroh. »Außerdem wird Prothvar nur zu gerne gegen sie antreten, wenn sie lernt, mit den Stangen zu kämpfen.«
    Sobald Andulvar gegangen war, ließ sich Saetan in seinem Sessel hinter dem Ebenholzschreibtisch nieder, schloss eine der Schubladen auf und zog eine kostbare weiße Pergamentseite hervor, die zur Hälfte mit seiner eleganten Handschrift bedeckt war. Er fügte der wachsenden Liste drei Namen

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