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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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da?«
    »Sicher, aber warum sollte ich eine andere Frau durch mein Haus trampeln und mir vorschreiben lassen, wie ich meine Möbel zu polieren habe?« Sie setzte ein verschmitztes Grinsen auf. »Außerdem helfen die Mädchen bei der schweren Arbeit gerne aus für ein wenig Taschengeld, ein paar meiner Geheimrezepte und die Möglichkeit, mit den Jungs zu flirten, ohne dass ihre Eltern daneben stehen. Und die Jungen helfen draußen für ein wenig Taschengeld, Essen und um einen Vorwand zu haben, sich das Hemd auszuziehen und den Mädchen ihre Muskeln zu zeigen.«
    Daemons Lachen erschallte in der Küche. »Manny, du bist zur Dorfkupplerin geworden!«
    Seine Bemerkung erntete ein selbstgefälliges Lächeln. »Gerade arbeitet Jo an einer Wiege für eines der jungen Paare.«
    »Ich hoffe, es hat vorher eine Hochzeit gegeben.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte Manny empört, indem sie den Teller mit dem Nussstollen unsanft vor ihn stellte. »Schäm dich, eine alte Frau so zu necken!«
    »Bekomme ich trotzdem noch Tee?«, fragte er reumütig.
Statt einer Antwort fuhr sie ihm durch die Haare, bevor sie den Wasserkessel vom Herd nahm.
    Daemon starrte ins Leere. So viele Fragen und keine Antworten.
    »Du machst dir Sorgen«, meinte Manny, während sie das Teeei füllte.
    Er schüttelte sich. »Ich bin auf der Suche nach Informationen, die schwer zu bekommen sein könnten. Eine Freundin warnte mich, ich solle mich vor dem Priester in Acht nehmen.«
    Manny ließ das Teeei in die Kanne gleiten. »Hm. Jeder, der auch nur den kleinsten Funken Verstand besitzt, nimmt sich vor dem Priester in Acht.«
    Verblüfft starrte Daemon sie an. Sie kannte den Priester! Waren die Antworten tatsächlich so greifbar? »Manny, setz dich einen Augenblick zu mir.«
    Doch Manny ignorierte ihn und stellte rasch die Tassen auf den Tisch, wobei sie darauf achtete, außer Reichweite zu bleiben. »Der Tee ist fertig. Ich hole Jo ...«
    »Wer ist der Priester?«
    »... er wird sich freuen, dich zu sehen.«
    Daemon sprang auf, packte sie am Handgelenk und zog sie auf den anderen Stuhl. Manny starrte seine Hand an, den Ringfinger, an dem kein juwelenbesetzter Reif prangte, und die langen, schwarz gefärbten Nägel.
    »Wer ist der Priester?«
    »Du darfst nicht über ihn sprechen. Niemals.«
    »Wer ist der Priester?« Seine Stimme wurde gefährlich weich.
    »Der Tee«, meinte sie matt.
    Nachdem Daemon zwei Tassen eingeschenkt und sich wieder an den Tisch gesetzt hatte, schlug er die Beine übereinander. »Jetzt.«
    Manny hob die Tasse an die Lippen, musste jedoch feststellen, dass der Tee zum Trinken noch zu heiß war. Sie setzte die Tasse wieder ab und drehte nervös daran herum,
bis der Henkel sich genau parallel zur Tischkante befand. Schließlich ließ sie die Hände in den Schoß sinken und stieß einen Seufzer aus.
    »Sie hätten dich ihm niemals wegnehmen dürfen«, sagte sie leise. »Den Vertrag hätten sie niemals brechen dürfen. Seitdem ist der Stundenglassabbat schwächer geworden, genau, wie er es prophezeite. Niemand überlebt es, einen Vertrag mit dem Priester zu brechen.
    Du hättest an jenem Tag für immer zu ihm gehen sollen, an dem Tag, an dem du dein Geburtsjuwel erhalten hast. Du warst so stolz, dass er da sein würde, obwohl die Geburtszeremonie am Nachmittag und nicht wie sonst am Abend stattfand. Sie hatten es extra so gelegt, damit er im grellen Tageslicht kommen musste und seine Kräfte erschöpft sein würden.
    Nachdem du dein rotes Geburtsjuwel bekommen hattest, standest du mit deiner Mutter und Dorothea und Dorotheas ganzen Scharen im feierlichen Kreis. Du hast auf das Zeichen gewartet, den Kreis verlassen zu dürfen, um dorthin zu treten, wo er wartete, und dich dienstfertig vor ihn zu knien ... da sagte jene Frau, jene grausame, intrigante Frau, dass du dem Stundenglas gehörst, dass ihm die Vaterschaft verweigert würde. Er habe dich nicht gezeugt, sondern sie habe die dhemlanische Hexe im Nachhinein von ihren Wachen begatten lassen müssen, um sicherzugehen, dass sie Samen in sich trage. Es war ein warmer Nachmittag, doch es wurde auf einmal so kalt, so schrecklich kalt. Dorothea hatte den gesamten Stundenglassabbat dort versammelt, Dutzende Schwarzer Witwen, die ihn beobachteten und darauf warteten, dass er den Kreis betreten und ehrbrüchig würde.
    Doch er tat es nicht, sondern wandte sich ab.
    Beinahe hättest du dich losgerissen und ihn erreicht. Du hast geweint und geschrien, er möge auf dich warten, und hast gegen

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