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Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit

Titel: Die schwarzen Juwelen 01 - Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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eindrang, konnte sie an nichts anderes mehr denken als seinen Körper und die plötzliche seidige Hitze zwischen ihren Beinen.
    So war es immer mit ihm gewesen. Immer. Es war mehr als nur sein Körper. Mehr als die Juwelen, da es keine echte Verbindung zwischen ihnen beiden gab. Nie gelang es ihr, seine Gedanken oder Emotionen zu ertasten oder ihn zu erreichen. Dennoch war da dieses Gefühl wilder, kontrollierter, männlicher Kraft, das er verströmte und das ihn jederzeit umgab. Seine Hände, seine Zunge … nichts weiter als Kanäle dieses Energieflusses.
    Als sie das Gefühl hatte, nicht länger stehen zu können, und ihn von sich stoßen wollte, um nicht in dieser Empfindungswelle zu ertrinken, schob er seine Hüften nach vorne und wiegte sich an ihrem Körper. Stöhnend drängte Dorothea sich an ihn, wollte spüren, wie er hart wurde, brauchte das Gefühl, von ihm begehrt zu werden.
    In dem Moment, als sie ihm die Arme um den Hals schlingen wollte, trat Daemon lächelnd zurück, die goldenen Augen voller Wut, nicht Verlangen.
    »Deshalb wirst du mich nicht rasieren lassen, Dorothea.« Abscheu trübte seine seidene Stimme. »Nicht wahr? Es besteht immer die Möglichkeit, dass ich eines Tages Feuer fangen werde, dass der Hunger unerträglich wird, und ich angekrochen komme, um mir die Erlösung von dir zu erbitten, die du mir nur zu gern gewähren würdest.«
    »Ich würde dich niemals hungern lassen«, rief Dorothea, indem sie eine Hand nach ihm ausstreckte. »Bei den Juwelen, ich schwöre ...« Vor Wut zitternd setzte Dorothea alles daran, sich ganz aufzurichten. Wieder einmal hatte sie sich vor ihm erniedrigt, indem sie ihn anflehte.
    Daemon schenkte ihr das kalte, grausame Lächeln, das seine Lippen immer dann umspielte, wenn es ihm gelungen war, das Spiel der Liebe ausreichend zu manipulieren, um
die Frau zu verletzen, der er dienen sollte. Es ist so leicht, sagte sein Lächeln. Ihr seid allesamt so dumm. Meinen Körper könnt ihr bestrafen, so oft ihr wollt, doch mich werdet ihr nie erreichen.
    »Bastard«, flüsterte Dorothea.
    »Du könntest mich jederzeit töten«, schlug Daemon leise vor. »Das würde unser beider Probleme mit einem Schlag lösen, nicht wahr?« Er machte einen Schritt auf sie zu, woraufhin sie sich ängstlich gegen den Tisch in ihrem Rücken drückte. »Warum willst du meinen Tod nicht, Dorothea? Was wird an dem Tag passieren, wenn ich nicht länger unter den Lebenden weile?«
    »Raus mit dir«, schrie sie und gab sich Mühe, nicht so schwach zu klingen, wie sie sich auf einmal fühlte. Warum sagte er das? Was wusste er? Sie musste ihn von Hayll fortschaffen, fort von jenem Ort , und zwar schnell. Wutentbrannt stürzte sie sich auf ihn, doch er wich ihr geschickt aus und sie fiel zu Boden. »Raus mit dir!«, rief sie und hieb mit den Fäusten auf den Teppich ein.
    Daemon pfiff ein unmelodiöses Liedchen, als er das Gemach verließ. Im Vorübergehen wandte er sich einem beleibten Krieger zu, der auf Dorotheas Zimmer zukam. »Ich würde erst hineingehen, wenn sie sich wieder ein wenig beruhigt hat«, meinte er fröhlich. Dann zwinkerte er dem verblüfften Mann zu und setzte lachend seinen Weg fort.
    »Deine Seele möge in den Abgründen der Hölle schmoren, beeil dich gefälligst!«, schrie Kartane den Diener an, der ihm während seines Aufenthaltes bei Hofe zugeteilt war. Er warf seine Hemden in einen Schrankkoffer und schloss die Riemen.
    Als die Koffer gepackt waren, ließ Kartane seinen Blick durch das Zimmer schweifen, um sicherzugehen, dass ihm nichts entgangen war.

    »Lord Kartane«, keuchte der Diener.
    »Um den Rest kümmere ich mich selbst. Du darfst dich zurückziehen. Hinaus. Hinaus!«
    Der Diener eilte aus dem Zimmer.
    Kartane schlang die Arme um den Bettpfosten. Er war der Erschöpfung nahe, doch jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er die blutigen Laken und hörte die Schreie.
    Weg von hier. Und zwar schnell! Bevor Dorothea ihn zu sich rief und er in der Falle saß. Irgendwohin, wo man die Hexen bereits zum Schweigen gebracht hatte. Ein Ort, der in Haylls Schatten lag, sodass man dort vor dem Sohn der Priesterin katzbuckeln würde, ohne ganz vom Verfall des uralten Landes angesteckt zu sein.
    »Chaillot«, flüsterte Kartane mit einem Lächeln. Am anderen Ende des Reiches. Hayll hatte dort eine Botschaft, sodass niemand seine Anwesenheit hinterfragen würde. Robert Benedict war ein kluger Mann. Und es gab dort jenen wunderbaren Ort, der mit Benedicts Hilfe in Beldon

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