Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
Verbindung zwischen ihnen schaffen, sich an ihr reiben, damit sein Geruch an ihr haften bliebe und andere warnte, dass ein starker Mann einen gewissen Anspruch auf sie erhob, der wiederum von ihr akzeptiert wurde. Außerdem wollte er …
    Er wandte den Kopf und umschloss ihren Finger mit den Zähnen, wobei er kräftig genug zubiss, um seine Vorherrschaft zu demonstrieren, ohne ihr wehzutun. Sie ließ ihre Hand locker hängen; ein Zeichen, dass sie sich unterwarf und die wilde Dunkelheit, die in ihm herrschte, bereitwillig annahm. Und weil sie in der Lage war, sie anzunehmen, unterwarf er sich im Gegenzug diesem Mädchen mit Haut und Haaren.
    Als er kurz darauf wieder in die Alltagswelt zurückgekehrt war, bemerkte er die offene Haustür und die drei Wölfe, die auf der überdachten Veranda standen und ihn mit regem Interesse betrachteten.
    Jaenelle, die gerade sein Schlüsselbein und die Brustmuskulatur in Augenschein nahm, warf den Tieren einen raschen Blick zu und schüttelte den Kopf. »Nein, er kann nicht zum Spielen rauskommen.«
    Die Wölfe stießen ein enttäuscht klingendes Gebell aus und verschwanden nach draußen.
    Er sah sich die von der offenen Tür eingerahmte Landschaft an. »Ich hätte nie gedacht, dass die Hölle so aussieht«, murmelte er.
    »Das tut sie auch nicht«, sagte sie, während sie seine Hüfte und seinen Oberschenkel untersuchte.

    Mit zusammengebissenen Zähnen sagte er sich, dass es keine gute Idee war, einer Heilerin eine Ohrfeige zu versetzen, und so versuchte er erneut, ein paar Antworten zu erhalten. »Mir war nicht bekannt, dass dämonentote Kinder heranwachsen, oder dass Dämonen geheilt werden können.«
    Sie bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick, bevor sie sich seinem anderen Bein widmete. Aus ihren Händen strömten Wärme und Kraft. » Kindelîn tôt wachsen nicht heran, und Dämonen lassen sich nicht heilen. Aber ich bin kein kindelîn tôt , und du bist kein Dämon – auch wenn du alles daran gesetzt hast, einer zu werden«, fügte sie scharf hinzu. Sie zog einen Stuhl heran, ließ sich Lucivar gegenüber nieder und ergriff seine Hände. »Lucivar, du bist nicht tot. Das hier ist nicht das Dunkle Reich.«
    Er war sich so sicher gewesen. »Aber… wo sind wir dann?«
    »Wir sind in Askavi. In Kaeleer.« Sie beobachtete ihn ängstlich.
    »Im Schattenreich?« Lucivar stieß einen leisen Pfiff aus. Zwei Schächte. In dem einen herrschte Dämmerung, im anderen sanftes Morgengrauen. Das Dunkle Reich und das Schattenreich. Er grinste sie an. »Da wir nicht tot sind, wie wäre es mit einem kleinen Rundgang?«
    Fasziniert beobachtete er, wie sie sich bemühte, selbst ein Grinsen zu unterdrücken und eine nüchterne Miene aufzusetzen.
    »Sobald du völlig genesen bist«, ordnete sie streng an, um jedoch sogleich in silbernes, samtweiches Gelächter auszubrechen. »Oh, Lucivar, die Drachen auf den Fyreborn-Inseln werden dich lieben. Du hast nicht nur Flügel, sondern bist noch dazu groß genug zum Luftwellenreiten.«
    »Zu was?«
    Sie riss die Augen auf und biss sich auf die Unterlippe. »Ach, nichts«, erwiderte sie eine Spur zu fröhlich und sprang von ihrem Stuhl auf.
    Er erwischte sie am Rockzipfel und nach kurzem, atemlosem Gerangel ließ sie sich wieder auf den Stuhl plumpsen.

    »Warum lebst du hier, Katze?«
    »Was gibt es denn daran auszusetzen?«, wollte sie abwehrend wissen. »Hier ist es doch schön.«
    Lucivars Augen verengten sich zu Schlitzen. »Das habe ich nicht bestritten.«
    Sie beugte sich vor, um sein Gesicht genauer betrachten zu können. »Du gehörst doch wohl nicht zu der Sorte Männer, die sich wegen jeder Kleinigkeit aufregen, oder?«
    Er beugte sich ebenfalls vor, die Unterarme auf die Oberschenkel gestützt, und schenkte ihr ein träges, arrogantes Lächeln. »Niemals.«
    »Mhm.«
    Das Lächeln zeigte seine ebenmäßigen Zähne. »Warum, Katze?«
    »Wölfe können richtig geschwätzig sein, wusstest du das?« Sie sah ihn hoffnungsvoll an und strich sich seufzend durchs Haar, als er nichts erwiderte. »Weißt du, es gibt eben Zeiten, in denen ich allein sein muss und nur das Land um mich haben möchte. Früher bin ich zu diesem Zweck hierher gekommen und habe ein paar Tage im Freien gezeltet, aber einmal hat es geregnet, und ich habe auf dem feuchten Boden geschlafen und mich erkältet. Die Wölfe sind gleich zu Papa gelaufen. Der meinte, dass er mein Bedürfnis schätze, Zeit mit dem Land zu verbringen, dass er aber nicht einsehe, weswegen ich das

Weitere Kostenlose Bücher