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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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würde, sagen wir bei einem schrecklichen Unfall, ließe sie sich bestimmt dazu bewegen, es zu heilen. Der Heilprozess bei lebensgefährlichen Verletzungen würde ihr so viel Kraft abverlangen, dass sie letzten Endes körperlich und geistig völlig erschöpft wäre. Wenn ihr dann jemand, dem sie vertraut, zur Entspannung ein Glas Wein anböte, wäre sie wahrscheinlich zu müde, um es vor dem Trinken zu überprüfen. Die Hochzeit müsste kurz danach und bedauerlicherweise in kleinem Rahmen stattfinden. Müdigkeit, Wein und dieses Gebräu werden dafür sorgen, dass sie sich fügen und alles, was man von ihr verlangt, sagen und unterzeichnen wird. Das junge Paar würde kurz den Hochzeitsfeierlichkeiten beiwohnen und sich dann auf sein Zimmer zurückziehen, um die Ehe zu vollziehen.«
    »Ich verstehe«, meinte Jorval atemlos.
    Hekatah rief eine zweite Flasche herbei. »Die richtige Dosis dieses Aphrodisiakums, heimlich während des Hochzeitsfestes ihrem Wein beigemischt, wird sie in Leidenschaft zu ihrem Ehemann entbrennen lassen.«
    Jorval leckte sich die Lippen.
    »Die zweite Dosis muss am nächsten Morgen verabreicht werden. Das ist äußerst wichtig, da ihr Begehren so stark sein muss, dass sie ihren Mann nicht aus dem Schlafzimmer lässt, selbst wenn der Höllenfürst ihn zu einem Gespräch bittet. Wenn sie dann schließlich bereit ist, den Jungen von seinen ehelichen Pflichten zu entbinden, kann der Höllenfürst nicht
mehr intervenieren, ohne wie ein Tyrann oder ein eifersüchtiger alter Narr auszusehen.« Hekatah hielt inne, da ihr die Art nicht gefiel, wie Jorval die Flaschen beäugte. »Und der weise Mann, der das alles eingefädelt hat, wird nie in Verdacht geraten – solange er die Aufmerksamkeit nicht auf sich lenkt.«
    Es kostete Jorval sichtlich Mühe, sich von seinen Wunschträumen loszureißen. Behutsam ließ er die Flaschen verschwinden. »Ich melde mich.«
    »Nicht nötig«, versicherte Hekatah eine Spur zu schnell. »Ich helfe dir gerne. Du hörst von mir, wo und wann die nächste Lieferung des Aphrodisiakums bereitsteht.«
    Jorval verbeugte sich und ging.
    Erschöpft lehnte Hekatah sich zurück. Jorval hatte entweder keine Ahnung von höflichen Umgangsformen oder richtete sich absichtlich nicht danach. Er hatte keinerlei Erfrischung mitgebracht und ihr angeboten. Wahrscheinlich hielt er sich für zu wichtig. Und das war er auch, verflucht noch mal! Im Moment war er zu bedeutsam für das Gelingen ihrer Pläne, als dass sie es sich hätte leisten können, auf der Etikette zu bestehen. Sobald das kleine Miststück Jaenelle aber erst einmal von Saetan getrennt war, konnte sie Jorval gefahrlos beseitigen.
    Zwei Wochen. Genug Zeit, um den Rest ihres Plans in die Tat umzusetzen und die Falle zu stellen, die mit etwas Glück einen eyrischen Mischling und Kriegerprinzen aus dem Weg räumen würde.
    2Kaeleer
    E twas stimmte nicht.
    Lucivar legte die Holzscheite in die Kiste neben der Feuerstelle in Luthvians Küche.
    Ganz und gar nicht.
    Er richtete sich auf und tastete die Umgebung mental ab.

    Nichts. Doch seine Unruhe blieb.
    Als Roxie die Küche betrat, war er immer noch mit jenem inneren Unbehagen beschäftigt, und so verließ er den Raum nicht und achtete auch nicht auf das Glitzern in ihren Augen oder die Art, wie sie die Hüften schwang, während sie auf ihn zukam.
    Die letzten beiden Tage hatte er damit verbracht, Luthvian im Haus zu helfen und gleichzeitig Roxies Annäherungsversuchen zu entgehen. Viel länger als zwei Tage hielten er und Luthvian es ohnehin nicht miteinander aus; und auch das nur, weil sie fast den ganzen Tag über mit ihren Schülerinnen beschäftigt war und er das Haus gleich nach dem Abendessen verließ, um die Nacht auf einer Lichtung in den Bergen zu verbringen.
    »Du bist so stark«, meinte Roxie, während sie die Hände über seine Brust gleiten ließ.
    Nicht schon wieder. Nicht schon wieder.
    Normalerweise hätte er keiner Frau erlaubt, ihn auf diese Weise anzufassen, sondern hätte diesen Tonfall als den dringenden Wunsch interpretiert, Bekanntschaft mit seiner Faust zu machen.
    Doch weshalb verspürte er Angst? Warum waren seine Nerven zum Zerreißen gespannt?
    Löse diesmal die Verbindung. Brich sie für immer ab. Nein, das geht nicht. Ich werde ihn nicht erreichen können, wenn …
    Roxie schlang die Arme um Lucivars Hals, rieb ihre Brüste an seinem Oberkörper. »Ich hatte bisher noch keinen Kriegerprinzen. «
    Woher kam die Angst?
    Du kannst diesen Körper nicht

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